Dienstag, 20. März 2018

Owlcrate Box Januar 2018 - Fearsome Fairytales

Die Januarbox von Owlcrate mit diesem sehr spannenden Thema ist auch schon wieder vor einer ganzen Weile bei mir eingetrudelt.

 
Ein hübsch verpackter...jaaaa...wie nennt man das auf Deutsch eigentlich? In Amerika heißt es Waxmelt. Ein Wachsschmelzer? :D Also so ein Duftwachs-Ding halt. Wie ihr an der hübschen Box sehen könnt, wurde das Teil von Owlcrate selbst entworfen, sieht man auch, wenn man drunter guckt, weil einen dort das typische Owlcrate-Eulengesicht anschaut. Auf den ersten Blick sieht es schwarz aus, aber es ist leicht grau meliert, sodass es aussieht wie Rauch vor schwarzem Hintergrund. Coole Idee!


Passend dazu lag ein Päckchen mit Duftwachs von Spireside Candles dabei. Die Sorte heißt Hansel und Gretel und soll nach Pfefferkuchen riechen. Ich finde den Duft ehrlich gesagt nicht ganz so toll. Zu süß, zu speziell. Vielleicht finde ich jemanden, der den Duft lieber mag.


Dieses hübsche Lederarmband von Authored Adornments war auch in der Box. In dem Schmuckstück ist der Text "Rapunzel Rapunzel let down you hair" eingearbeitet. Tolle Idee! Ich habe es direkt getragen. Leider habe ich dabei gemerkt, dass das Schmuckstück nicht an dem Lederband fixiert ist und somit an dem Band herumrutscht und irgendwann am Verschluss hängt. Wisst ihr was ich meine? Das nervt mich total. Ich schaue mal, ob ich bei Idee Creativ eine schöne Variante finde, um es in der Mitte zu fixieren. Denn wie gesagt, an sich ist es echt hübsch und auch noch exklusiv für Owlcrate hergestellt. Im Laden gibt es das gar nicht zu kaufen. Ich werde es mir schon herrichten. ;)


Danach kam diese hübsche Kissenhülle von Stellas Bookish Art zum Vorschein. Ich mag das Design sehr gern und habe zuerst gedacht, das Schloss im Hintergrund soll Hogwarts darstellen, aber der Aufdruck Once upon a dream sagt ja schon, dass es um Dornröschen geht. Leider habe ich auch hier wieder etwas zu bemängeln. Zum einen ist der Stoff ähnlich wie Satin und somit für mich ungeeignet, um meine Haare auch nur in die Nähe zu bringen. Ich sehe dann aus wie explodiert auf dem Kopf. Zum anderen ist die Rückseite des Kissens weiß und das sieht gar nicht schön oder hochwertig aus. Schwarz oder blau hätten hier viel besser gepasst.

Hier seht ihr wieder die Spoilercard, die Zeitschrift und den Button. Das Bild gefällt mir dieses Mal gar nicht. Es passt zwar zum Thema, aber ich finde es einfach nicht schön. (Thema Button: selbes Problem wie immer :D).

Dafür hat dieser Rotkäppchen-Kunstdruck von Anne Lambelet mich sofort in den Bann gezogen. Wie hübsch das Bild geworden ist <3 In ihrem Shop gibt es noch viel mehr hübsche Drucke und Zeichnungen. Hier ist ein echtes Talent am Werk!!!

Den zum Buch passenden Sticker werde ich ins Buch kleben.
Sooo und dann kommen wir auch schon zum Buch des Monats. The Cruel Prince von Holly Black. Die Zusammenfassung klingt spannend und etwas gruselig und das Buch ist auch unter der Schutzhülle sehr hübsch wie ihr sehen könnt:


 Den Brief von der Autorin gibt es für euch wieder zum selbst lesen:

Das Buch ist übrigens zum ersten Mal in der Owlcrate Geschichte direkt signiert. Sonst gibt es ja immer einen signierten Sticker vom Autor, den man ins Buch kleben kann. Hatte wohl immer etwas mit dem Druck der Bücher zu tun und der kurzen Zeitspanne zwischen Druck und Packen der Boxen. Da ist in der Regel keine Zeit mehr für Signierstunden. Daher hat der jeweilige Autor bislang immer eine Bookplate signiert. Dieses Mal aber eben nicht, sondern die Unterschrift ist direkt im Buch. Und das Cover ist auch wieder exklusiv. Das normale Cover hat einen weißen Hintergrund und sieht auch ansonsten ganz anders aus. Das Owlcrate Cover ist viel düsterer und passt auf jeden Fall besser zum Thema. Bin gespannt!
Insgesamt ist die Box hier etwas durchwachsen gewesen. Von der Idee her waren die Sachen alle wieder toll, aber an der Umsetzung haperte es dieses Mal teilweise. Aber das kommt bei solchen Boxen halt auch mal vor, gell? Nun bin ich wieder gespannt auf die nächste Box! :)


Und das Thema der Februar Box: Hidden Worlds. Geil! Da kommen ja ganz viele bekannte Geschichten in Frage. Seid gespannt, was sich Owlcrate da wieder hat einfallen lassen. Mein erster Gedanke bei dem Thema galt Alice im Wunderland. Denkt ihr bei dem Thema auch direkt an etwas Bestimmtes?


Dienstag, 13. März 2018

Zerbrechlich - Jodi Picoult

 Klappentext: Willow, ihr lang ersehntes Kind, ist perfekt. Das ist das Erste, was Charlotte O’Keefe hört, als sie ihr Baby auf dem Ultraschallbild sieht. Ja, es ist perfekt. Daran ändert auch Willows Krankheit nichts. Charlotte liebt ihr Kind abgöttisch und will nur eins: es beschützen. Denn Willow braucht allen Schutz der Welt. Beim kleinsten Stoß brechen ihre Knochen. Jedoch auch ihr Herz kann brechen. Das scheint Charlotte zu vergessen, als sie vor Gericht das Geld für die richtige Behandlung erkämpfen will. Die Krankheit hätte früh erkannt und die Eltern gewarnt werden können. Charlotte muss jedoch behaupten, ihr geliebtes Kind sei besser nie geboren worden ...
Meine Meinung: Hier gibt es kein Originalbild, weil ich das Buch von einer Kollegin ausgeliehen und ihr schon lange wieder zurück gegeben habe. Bislang hat mich Jodi Picoult nie so gereizt, weil ich immer dachte, dass ihre Bücher mich bestimmt deprimieren. In der Tat sucht sich diese Autorin ja immer sehr schwere Kost aus für ihre Bücher. Anja hatte mir aber in diversen Pausen so viel davon erzählt, dass ich doch neugierig geworden bin. Und auch Alex und Michi erzählen immer wieder begeistert von ihren Büchern. Joa und als ich dann einmal damit angefangen habe, war das Buch ruck zuck durchgelesen, obwohl es ein recht dicker Schinken ist.
Der erste Punkt, der mir sehr gut gefallen hat, war die Tatsache, dass die Geschichte aus vielen Perspektiven und über einen langen Zeitraum erzählt wird.
Wir erleben die Dinge aus der Sicht von Charlotte (Mutter), Sean (Vater), Amelia (Schwester), Piper (Frauenärztin und beste Freundin von Charlotte), der Anwältin der Familie und schließlich Willow.
Das macht die Geschichte unglaublich vielschichtig und man kann sich in alle Beteiligten richtig gut hineinversetzen.
Der Leser erfährt viel aus der Schwangerschaft von Charlotte bis hin zu Willows Geburt und ihrer Entwicklung zum Kleinkind. Wie viele Knochenbrüche sie erleiden muss, wie viele OPs und wie viele schwierige und langwierige Heilungsprozesse.
Amelia steht als gesunde Schwester immer daneben, muss immer zurückstecken, wird nie voll wahrgenommen. Nicht, weil die Eltern nicht wollen oder sie nicht lieben, es bleibt einfach nicht genug Zeit für sie. Spätestens seit ihre Eltern Piper verklagt haben, ist keine Zeit mehr da. Dadurch wird Amelia immer unglücklicher und ihr Leben gerät immer mehr aus der Bahn.
Charlotte liebt ihre beiden Kinder und hat Willows und somit ihr Schicksal akzeptiert. Bis ihr eines Tages die Möglichkeit einer Klage offenbart wird. Einer Klage gegen ihre damalige Frauenärztin. Problematisch ist es nur, weil Piper auch gleichzeitig ihre beste Freundin ist. Doch Willows Krankheit kostet nicht nur Zeit und Nerven, sondern vor allem Geld. Und Geld fehlt den O'Keefes....
Sean unterstützt seine Frau anfänglich noch bei ihrem Vorhaben, ist jedoch von Beginn an skeptisch. Als er realisiert, welche Auswirkungen dieser Prozess haben wird, zieht er seine Unterstützung zurück und von da an kriselt es auch in der Beziehung zwischen ihm und seiner Frau.
Piper liebt Charlotte als Freundin und hat ihr immer nach bestem Gewissen zur Seite gestanden. Als sie die Anklage liest, fällt sie vom Glauben ab. Wieso tut ihre beste Freundin das? Und nicht nur die Enttäuschung macht ihr zu schaffen. Auch ihre berufliche Karriere steht auf dem Spiel und sie bekommt Zweifel, ob sie nicht doch etwas hätte anders machen können.
Und dann ist da noch die Anwältin von Charlotte, die anfänglich nur nach einem guten Prozess sucht, doch die nach und nach selbst Gewissensbisse bekommt.

Es war sehr spannend, all diese Sichtweisen zu lesen. Zerbrechlich ist wieder mal eines dieser Bücher, das einen beim Lesen mit sich selbst konfrontiert. Was würdest du tun, wenn du in der Haut der beteiligten Personen stecken würdest? Würdest du dein Kind abtreiben? Würdest du deine beste Freundin verklagen? Würdest du ein Leben lang als Geschwisterkind zurückstecken können?
Würdest du es verkraften, wenn deine Mutter vor Gericht behauptet, es sei besser, wenn du nie auf die Welt gekommen wärst?
Bemerkenswert an diesem Buch ist außerdem, dass sich zwischen den Kapiteln immer mal wieder Rezepte finden. Charlotte ist Bäckerin und von ihr stammen die Rezepte dieser Zwischensequenzen. Das Besondere daran ist, dass sie keine Titel wie  "Schokotorte" oder "Zitronenkekse" tragen, sondern sie sind nach Verben benannt, z.B. "gehen lassen" oder "unterschlagen". Und in jedem Rezept spannt sie dann eine Brücke zwischen einem Rezept, für das das jeweilige Verb wichtig ist, und zu Willow, mit dem sie das Wort in der jeweiligen Situation auch verbindet. Ein sehr interessantes Stilmittel. Dadurch wird einem Charlotte auch wieder sympathischer und menschlicher, denn sie sammelt bei den Lesern sicherlich am meisten Antisympathien.

Nicht zu vergessen ist auch die Hintergrund-Recherche, die Jodi Picoult betrieben hat. Der Leser bekommt einen sehr umfangreichen Einblick in das Leben mit Glasknochen-Krankheit. Als gesunder Mensch hat man mit dieser Krankheit normalerweise keine Berührungspunkte und dieses Buch führt einem diese grausame Krankheit besser vor Augen und man merkt, wie belastend sie für Erkrankte und deren Angehörige sein kann.

Ich kann nicht sagen, dass Zerbrechlich ein fröhliches Buch ist, aber es ist eindringlich und berührend. Es gibt definitiv eine dicke Leseempfehlung und eine Notiz an mich selbst: Unbedingt mehr Jodi Picoult lesen!

Titel und Cover: Das Cover finde ich nicht direkt passend. Die Frau auf dem Bild wirkt in ihrem dünnen Kleid auf gewisse Art zerbrechlich, aber ansonsten fehlt mir der Bezug. Der Titel gefällt mir dafür um so besser. Ein Wort, kurz und knackig, das die Geschichte perfekt beschreibt. Willows Knochen sind zerbrechlich, ebenso wie die Lebenssituationen aller Beteiligten in dem Buch. Der englische Titel "Handle with care" gefällt mir übrigens ebenso gut. :)

Würdest du dieses Buch erneut lesen? Bestimmt!

Freitag, 9. März 2018

Owcrate Box Dezember 2017 - Seize the day

 Die Owlcrate Box aus Dezember war mal wieder ein richtiger Knaller. Ich habe mich über jede einzelne Sache so sehr gefreut...hach <3. Aber schaut es euch selbst an. Zwei hübsche Lesezeichen waren dabei, links quasi Werbung für das neue Buch von Kasie West. Von ihr war in 2016 P.S. I like you in der Box und ich fand das Buch ganz toll. Das neue kommt auf die Wunschliste. Und das andere ist ein Zitat aus The Serpent King von Jeff Zentner. Ein ganz wunderbarer Satz, wie ich finde.


Einen Magneten gab es außerdem. Gibt es ja öfter bei Owlcrate und ich freue mich jedes Mal drüber, denn ich kann sie alle an unserem Kühlschrank gebrauchen. Dort landen aktuelle Postkarten, Flyer von Veranstaltungen, auf die wir gehen wollen etc. dran. Der Magnet ist von Ink and Wonder und inspiriert von Percy Jackson.
Passend zu Weihnachten hatte Owlcrate außerdem eine richtig süße Idee. Ein Weihnachtsbaum Ornament mit Buchthema. Schön schlicht aus Holz (nur das türkise Band passt nicht ganz zu unseren Weihnachtsfarben :D). Ich gestehe: Wir haben ja gar keinen Baum und bei meinen Eltern habe ich es auch nicht dran gehängt. Stattdessen hängt es jetzt dauerhaft in unserer Wohnung. Denn letztendlich passt es zu jeder Jahreszeit (nur etwas blöd, dass das Jahr 2017 drauf steht, denn das passt natürlich nur zum letzten Jahr). Ich kenne das Buch Everything Everything zwar nicht, aber das stört hier nicht, denn Bücher sind eben mein Ein und Alles. Passt also ;). Das Ornament stammt von Juniper and Ivy und ihr solltet euch den Shop wirklich mal ansehen. Es gibt dort so wunderbare Sachen aus Holz (sogar Save the Date-Sachen für die Hochzeit). Bin ganz verliebt.
Eine Duftkerze war auch wieder dabei, von Novelly Yours. Ich gestehe, dass ich von der Geschichte The Dreaming Tree, von der die Macher der Kerze inspiriert wurden, auch noch nie etwas gehört habe. Ist mir aber egal, denn sie riecht himmlisch 
Mein Highlight in dieser Box war dann aber diese Tragetasche von Bookworm Boutique. Ihr könnt es vermutlich schon gar nicht mehr hören, aber jaaaaa der Spruch ist eben Harry Potter bezogen. Und ich liebe ihn so sehr. Traue mich momentan noch gar nicht, mit der Tasche raus zu gehen, weil ich Angst habe, sie zu verlieren. Aber das werde ich jetzt mal ändern. Hihi.
Einen süßen Jahresplaner gab es dann noch obendrauf, entworfen für Owlcrate von Blue Star Press. Es gibt einen jeweiligen Monatsplan und auch zusätzlich nochmal Wochenplan und bislang fülle ich ihn fleißig. Zudem sind viele hübsche Buchzitate und natürlich jede Menge Platz für die Planung des Lesejahres enthalten. Sehr tolle Idee!

 
Button, Spoilercard und Zeitschrift wie gehabt. Dieses Mal mag ich sogar das Motiv :) Also das von der Karte und der Zeitung. Den Button finde ich, wie fast immer, kacke. Ich mein, da ist halt ein Mädchen mit Mütze und Kaffeebecher drauf. Unspektakulär ohne den Rest des Bildes.

Zum Buch diesen Monat gab es einen kleinen Aufnäher. Ist der nicht süß? Kommt auf meine Jeansjacke von der Hochzeit! Und die Zusammenfassung klingt auch schon ziemlich gut. Bin gespannt. Der Brief ist auf jeden Fall wieder herzallerliebst!



Nächstes Thema:
Klingt stimmungsvoll und spannend. Fantasy geht ja normalerweise immer. Und Feen sowieso. Lassen wir uns wieder mal überraschen :)

Donnerstag, 1. März 2018

Wie ich dank Shakespeare in Verona die große Liebe fand - Glenn Dixon


Klappentext:Glenn Dixon lebt als Highschool-Lehrer in Kanada und nimmt jedes Jahr in der Abschlussklasse »Romeo und Julia« durch. Als er sich von Claire, seiner großen Liebe, betrogen sieht, verlässt er das Land und geht auf Reisen. Im italienischen Verona, vor dem berühmten Balkon, stößt er auf den Club der Julias: eine Gruppe von Frauen, die Tausende von Briefen beantworten, die jedes Jahr dort ankommen. Er wird der erste Mann in der langen Geschichte des Clubs der Julias. Durch die Auseinandersetzung mit all den Geschichten und Fragen erkennt er, dass die Briefe Leben verändern können – auch sein eigenes …


Meine Meinung: Auch wenn mein innerer Monk sind windet bei der Vorstellung: Ich veröffentliche jetzt schon mal meine erste Rezension eines in 2018 gelesenen Buches. Aus 2017 muss ich noch einige aufholen, aber das hier war ein Gewinn und ich bin es dem Verlag und Vorablesen doch langsam mal schuldig, meine Rezension zu veröffentlichen. Ich hatte mich sehr über den Gewinn gefreut, denn der Klappentext hat mich extrem angesprochen und wie immer auch die Tatsache, dass es eine wahre Geschichte ist. Und so habe ich öfter abends im Bett mein IPad zur Hand genommen und gelesen, wenn Tommy schon geschlafen hat. Die Geschichte ist keine, die dich vor Spannung nicht schlafen lässt. Sie plätschert eher sanft dahin und ist eine echte Hommage an das Reisen, an die Literatur und an das Briefe schreiben. Man merkt, dass der Autor ein riesengroßer Shakespeare Fan ist, vor allem eben von der tragischen Liebesgeschichte über Romeo und Julia.
Aber keine Sorge: Ich habe die Geschichte nie gelesen und das hat beim Lesen nicht gestört. Im Gegenteil bekommt man die Geschichte wunderbar in Einzelheiten mit, ohne sie selbst zu lesen, denn das Buch unterteilt sich in zwei Erzählstränge. Einmal wird berichtet, wie der Autor Romeo und Julia mit seiner Klasse durchnimmt und im zweiten Erzählstrang von seinen Erlebnissen in Verona.
Ich gebe es ganz offen zu: Shakespeare ist mir zu anstrengend. Einzelne Sätze als Zitate lese ich sehr gerne und finde auch, dass sie wunderbar klingen, aber ein ganzes Buch...nee danke. Ich bekomme nie einen richtigen Lesefluss hin und hänge zu oft an Formulierungen oder am Satzbau fest.
Es fehlt einem also auch als "Laie" kein Hintergrundwissen zu dem Buch.
Und ich habe richtig viel gelernt. Beispielsweise habe ich noch nie vom Club der Julias gehört. Wie wunderbar ist es, dass jedes Jahr tausende Menschen Briefe an diese fiktive (??? oder auch nicht ;)) Figur schreiben und Rat in Sachen Liebe suchen? Und wie viel wunderbarer ist es, dass sich Menschen zusammengeschlossen haben, um diese Briefe wirklich zu beantworten?
Ich habe während des Lesens immer wieder gedacht: Sollte ich mal an einen scheinbar unüberbrückbaren Punkt in der Liebe kommen, dann schreibe ich auch einen Brief an Julia!


Das Buch ist an vielen Stellen sehr nachdenklich. Glenn fährt nach Verona und möchte beim Beantworten der vielen Briefe helfen und kommt sich dabei vor, wie ein Betrüger. Er hat doch selbst keine Ahnung davon. Wie kann er sich erdreisten, anderen Leuten dann Ratschläge zu geben? Andererseits ist ihm bewusst, wie wichtig diese Arbeit ist.


Diese Briefe zu beantworten war eine ernste Verpflichtung. Wir waren die Hüter von Geheimnissen.


Letztendlich lernt er vielleicht nicht all zu viel über die Liebe, denn die ist einfach zu komplex, aber er findet auf seiner Reise mehr zu sich selbst. Er lernt sich besser kennen und sieht immer mehr, was ihn im Leben glücklich machen kann.
Und da jeder von uns doch in irgendeiner Form schon mal von der Liebe enttäuscht war, fühlt sich auch jeder durch dieses Büchlein irgendwie verstanden. Das war ein sehr schönes Gefühl beim Lesen.


Eine kleine Wahrheit über die Liebe habe ich übrigens doch noch entdecken können. Die hält auch kein Patentrezept für Liebeskummer bereit, aber vielleicht sorgt gerade sie dafür, dass wir uns mit diesen Problemen nicht so alleine fühlen.


Mehr Briefe folgten, Deutsch und Französisch, dass las Manuela den japanischen Brief, der von den selben Träumen und Sehnsüchten handelte wie die Briefe davor. Die Liebe, dachte ich, ist wirklich universell - ihre Hoffnungen, Freuden und Leiden.


Alles in allem war es ein sehr schönes Leseerlebnis und ich finde, dass dieses Buch auch eine wunderbare Geschenkidee ist. Für Männer und Frauen. Es findet sich nämlich sehr wenig Kitsch in dem Buch, trotz des Themas. Glenn Dixon schreibt sehr gerade heraus.


Cover und Titel: Das Cover ist wunderbar und sehr passend zur Geschichte. Schlicht, elegant und zurückhaltend. Und der abgebildete Brief greift das Thema natürlich schön auf. Der Titel erinnert mich von der Art an die von Mikael Bergstrand (Der 50Jährige....) und ist auf jeden Fall einer, der neugierig macht. Also ein gelungenes Gesamtbild!


Und solltet ihr selbst grade Liebeskummer haben oder euch brennt etwas zum Thema Liebe unter den Nägeln...versucht es doch selbst mal und schreibt an Julia. :)
Die Adresse lautet:


Club di Guilietta
Corso Santa Anastasia, 29, 37133 Verona, Italy




Würdest du dieses Buch erneut lesen? Ja.