Donnerstag, 15. Februar 2018

Der Pfau - Isabel Bogdan

Klappentext:
Pointenreich, very british und urkomisch erzählt Isabel Bogdan von einem Wochenende, an dem alles anders kommt als geplant: Eine Gruppe Investmentbanker reist samt ambitionierter Psychologin und erfindungsreicher Köchin aus London an, um in der ländlichen Abgeschiedenheit bei einer Teambildungsmaßnahme die Zusammenarbeit zu verbessern. Doch das spartanische Ambiente und ein verrückt gewordener Pfau bringen sie dabei gehörig aus dem Konzept. Und nicht nur sie: Denn die pragmatische Problemlösung des Hausherrn Lord McIntosh setzt ein Geschehen in Gang, das sämtliche Beteiligte an die Grenzen ihrer nervlichen Belastbarkeit bringt.
So britisch-unterhaltsam ist in deutscher Sprache noch nicht erzählt worden!
Meine Meinung: Bevor ihr fragt, jaa ich bin immer noch im alten Jahr mit meinen Rezensionen. Irgendwie bin ich arg ins Hintertreffen geraten damit. Irgendwann kann ich dann aber bald hoffentlich mal Lesebilanz für 2017 ziehen. :D Es folgt auch noch ein Weihnachtsbuch für euch demnächst. Könnt ihr dann schon mal für Weihnachten 2018 kaufen ;P
Dieses Schätzchen steht schon lange ganz oben auf meiner Wunschliste, denn ich habe ausnehmend Gutes darüber gehört. Britischen Humor liebe ich und über Teambuilding und sonstige Weiterbildungsmaßnahmen in Bürokreisen kann ich ja nun immerhin auch schon so einiges erzählen, daher hatte ich die starke Vermutung, dass das Buch mir gefallen könnte.
Und so war es dann auch. Die Kulisse des abgelegenen schottischen Hofes, der ein bisschen in die Jahre gekommen ist und mitten in den Highlands liegt, ist wunderbar beschrieben und man möchte am liebsten sofort die Sachen packen und selbst zu den McIntosh's fahren und Urlaub machen. Ebenso die Besitzer selbst und deren beiden Angestellten wachsen einem schnell ans Herz. Die Autorin kann scheinbar sehr gut Charaktereigenschaften auf den Punkt bringen. Spätestens als die Banker aus London anreisen wird das ganz deutlich. Es kommen auch ein paar Klischees auf den Tisch (die arrogante, arbeitsfaule Chefin, die ihre ganzen Angestellten für Volltrottel hält, die mütterliche, gutmütige Köchin etc.), dennoch sind die Figuren allesamt authentisch und ich bin mir sicher, jeder von uns kennt die Figuren aus dem Buch, nur eben mit anderem Namen ;).
Die Gedanken der einzelnen Beteiligten, die sie natürlich allesamt für sich behalten und stattdessen etwas ganz anderes aussprechen, lassen einen regelmäßig schmunzeln. Genau so wie die deutliche Kluft zwischen den Bewohnern der Highlands, die die raue Natur gewohnt sind und den Großstädtern, die nur ständigen Luxus und ein leichtes Leben kennen, trägt ihr Übriges zur Belustigung bei.
Ich musste so oft grinsen, beispielsweise bei der Szene, wo die Chefin krank im Bett liegt und das Team ohne sie endlich mal vernünftig arbeiten kann. Oder der Moment, in dem alle Beteiligten realisieren, dass sie eigentlich gerne sogar noch etwas länger eingeschneit wären.
Neben den vielen Szenen zum Lachen ist auch immer mal wieder etwas Kleines fürs Herz dabei. Wie der eine Kollege, der von allen insgeheim beneidet wird, weil er eine ganz normale, glückliche Ehe führt und seine Frau über das Wochenende vermisst.

Die Geschichte, die so harmlos beginnt, zieht immer mehr Leute mit hinein und da aber niemand mit dem anderen spricht, denkt sich jeder seinen Teil und es wird immer abstruser. Ich habe mich wirklich königlich amüsiert und kann das Buch wärmstens empfehlen. Am besten, wenn man selbst grad auf dem Weg zu einer Teambuildingmaßnahme ist ;)

Übrigens: Ich komme gerne mit zu so einer Veranstaltung. Einzige Bedingung: Ich möchte dafür bitte auch in die schottischen Highlands. Hehe.

Titel und Cover: Den Titel find ich spitze. Ich habe mich nach dem Lesen der Zusammenfassung gefragt, wie groß denn die Rolle des Pfaus bitte schon sein könnte und war überrascht, wie enorm wichtig er in der Geschichte tatsächlich ist. Zudem muss ich bei Pfau immer an Managementfuzzis im Anzug denken, die stolz durch die Flure stolzieren :) Sehr passend.
Und auch das Cover ist logischerweise sehr passend dazu. Wenn man genauer hinsieht, erkennt man zwischen den Pfauenfedern weitere kleine Details, die zur Story passend. Sehr schön umgesetzt.

Würdest du dieses Buch erneut lesen? Ja! Und ich glaube, ich verschenke es auch mal an eine Kollegin.


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