Dienstag, 27. Februar 2018

Meine erste Etepetete-Box

 
Hallöchen ihr Lieben. Mein Leben besteht ja nicht nur aus Büchern, auch wenn manche das eventuell denken könnten. Und nur weil ich immer noch meilenweit mit dem Rezensieren hinterher hinke, heißt das ja noch lange nicht, dass ich nicht auch mal von anderen Dingen berichten könnte.
Schon seit Jahren beschäftigen mich verschiedene Dinge zum Thema Nachhaltigkeit, gesünder Essen, Müllvermeidung etc. und ich muss gestehen: So richtig anpacken tu ich nichts davon. Warum? Weil ich faul bin. Ich versuche, regional zu kaufen und bei dem Kauf von tierischen Produkten versuche ich, die zu kaufen, bei denen gute Lebensbedingungen für die Tiere versprochen werden. Ich kaufe aber dennoch oft beim Discounter und da muss ich mir so was gar nicht vorgaukeln.
Gesund Essen ist auch so eine Sache, mal klappt es ein paar Tage lang, aber dann wird es wieder stressig oder es kommt was dazwischen und bums hole ich mir wieder eine Pommes und Abends gibt's Nudel mit Parmesan. Ja, nur Nudeln mit Parmesan. Nein, ich brauche dazu nichts anderes ;P
Aber mein Körper könnte eben sehr gut mehr gesunde Nährstoffe vertragen.
Ach und von Müllvermeidung möchte ich gar nicht erst anfangen. Da gibt es bei uns noch einiges zu optimieren. Aber auch dort werde ich langsam sensibler.
Beispielsweise wollte ich letztens eine frische Kräuermischung holen und hatte schon im Kaufpark die italienische Mischung in der Hand. Natürlich schön in dickes Plastik eingepackt. Da fiel mein Blick oben drüber auf einen Eimer mit frischer Petersilie, nur von Gummis zu einem Bund unterteilt. Also habe ich die Plastikpackung weggepackt und mir die Petersilie geschnappt. (Kommt natürlich drauf an, was man kochen will aber für meine Tomatensoße war Petersilie super und Basilikum haben wir immer einen Topf zuhause).
Und vorletztes Wochenende habe ich einen richtigen kleinen Ausraster bekommen, als wir im Edeka Paprika kaufen wollten und die 3er Packung rote Paprika war nicht nur in die übliche Plastiktüte eingepackt, sondern die Paprika lagen in der Tüte auch nochmal in einer Plastikschale. WARUM????
Ich verstehe es nicht. Also Tüte wieder zurück und lose Paprika gekauft. Die waren zwar teurer aber das ist mir mittlerweile so egal! Ich hab keinen Bock mehr auf die ganze Verpackungsscheiße, die auch noch so unnötig ist.

Okay...ich schweife schon wieder leicht ab, aber ihr wisst schon, was ich sagen will. Und in all diese kleinen Überlegungen im Alltag schneite dann der ein oder andere Bericht über Etepetete in mein Leben. Ich weiß wirklich nicht mehr, wie ich zuerst darauf gekommen bin. Vielleicht über einen Bericht im Fernsehen? Oder auf einem Blog? Oder in einer Zeitschrift? Das Konzept war klar und einfach und ich hatte schon monatelang im Hinterkopf, irgendwann mal so eine Box zu bestellen.
Und vor zwei Wochen lagen Tommy und ich auf einmal beide flach auf dem Sofa. Mich hatte nur eine Erkältung erwischt, bei Tommy stellte es sich im Nachhinein sogar als richtige Grippe heraus.
(In den letzten zwei Wochen ist mir übrigens mal deutlich klar geworden, dass ich noch nie in meinem Leben Grippe hatte. Ich meine, Erkältung mit Halsweh und Husten etc. hatte ich schon öfter, aber da geht es nach wenigen Tagen ja aufwärts. Tommy war echt zwei Wochen ausgeknockt. Mit Fieber, Gliederschmerzen, Husten ohne Ende. Stellenweise war selbst vom Sofa aufstehen schon schwer. Und richtig ätzend ist ja, dass hier kein Antibiotikum hilft, sondern dass man lediglich die Symptome bekämpfen kann. Den Rest muss der Körper schaffen.
Und dass das Gesundheitsamt sich bei einem meldet, wussten wir auch nicht. Aber da die Grippe meldepflichtig ist, macht es ja Sinn, so im Nachhinein betrachtet...:)).
Jedenfalls habe ich zu Zeiten, in denen ich krank bin, immer besonders das Bedürfnis, meinem Körper etwas Gutes zu tun. Außerdem habe ich mich nach dem dritten Tag auf der Couch zu Tode gelangweilt. Also habe ich wieder an Etepetete gedacht und direkt mal eine Box geordert.
Ich finde die Idee super, Gemüse und Obst, das gar nicht erst in den Handel kommen würde, weiter zu verkaufen. Ich meine es todernst, wenn ich sage, dass ich krummes Gemüse ganz toll finde. In der Natur ist eben alles individuell. Auch Lebensmittel, die mal ein bisschen größer oder kleiner sind oder eine Macke haben, sind doch meistens noch super für den Verzehr.
Aber nicht nur der Gedanke hat mich für die Box begeistert. So würden wir schon gezwungenermaßen wieder mehr Gemüse essen und auch mal wieder etwas Abwechslung in den Speiseplan bringen.
Und für mich zählt ja auch wieder der Überraschungseffekt. Ich liebe es einfach, wenn ich ein Paket bekomme und nicht weiß, was Schönes drin ist ;) Kennt ihr ja von Owlcrate.

Man kann zwischen 3 Boxen wählen: Die Retterbox Classic, die Retterbox Familie oder die Obstbox.
Außerdem kann man wählen, ob die Box jede Woche oder nur jede zweite Woche kommen soll.
Für den Anfang habe ich mich für die Retterbox Classic mit 5 Kilo Gemüse entschieden.
Leider hat bei der Anmeldung irgendetwas nicht funktioniert, denn das System wollte meine IBAN nicht annehmen. Also habe ich an den Kundenservice geschrieben. Am Abend hatte ich schon eine Antwort. Es täte Ihnen sehr leid, sie würden es nochmal für mich probieren, wenn ich meine IBAN schicke. Hab ich sofort gemacht und am nächsten Tag hatte ich eine Bestätigungsmail im Postfach. Außerdem eine Mail mit der Info, dass man mir für die Umstände einen 5 € Gutschein für die erste Box eingebucht hätte.
Wow....wie nett. Ich hab das noch gar nicht als Umstand wahrgenommen, da mir ja direkt geholfen wurde, aber auf jeden Fall hat der Kundenservice einen positiven ersten Eindruck hinterlassen. :)

Am Freitag kam dann meine erste Box. Da Tommy noch krankgeschrieben war, konnte er sie annehmen. Für den Fall, dass niemand zuhause ist, muss man als Kunde in seinem Profil eine andere Möglichkeit hinterlegen, wo die Box abgegeben werden kann. Denn so eine Box mit frischem Gemüse kann schlecht ein paar Tage in einer warmen Poststation gelagert werden, bis ich es schaffe, sie abzuholen. Bei uns im Haus ist es zum Glück kein Problem, den Postboten einfach reinzulassen und er stellt Pakete dann einfach mal in den Kellerbereich. Da klaut keiner was. Und zur Not wohnt Oma nebendran. Bin also mal gespannt, wie es bei der nächsten Lieferung klappt. Im Idealfall steht die Box dann im Keller. Ich werde berichten.

Voller Vorfreude habe ich die Box  dann ausgepackt und als erstes ist mir die liebevolle Verpackung aufgefallen. Oben seht ihr schon die ganzen Unterschriften des Teams. Und hier habe ich euch nochmal die Erklärungen abfotografiert, die auf der Box zu der Idee von Etepetete abgedruckt sind.


 



Und dann kam endlich das Gemüse zum Vorschein. Erstes Highlight war die Möhre. Man, haben wir gelacht.

Zum Vergleich hat Tommy extra nochmal unsere Fernbedienung daneben gelegt. Das ist schon ein ganz schöner Brummer, oder? Während mir ansonsten nicht unbedingt bei jedem Stück in der Box klar war, weshalb es so nicht in den Handel kommen würde, war das bei der Möhre recht eindeutig. :D

Wie immer bei solchen Sachen bin ich ungeduldig und will alles sofort sehen, verarbeiten etc. Deswegen bin ich dieses Mal viel zu spät auf die Idee gekommen, das alles auch mal zu wiegen. Wenn man so was testet, wäre es ja auch mal spannend zu wissen, ob es wirklich 5 Kilo Gemüse waren. Gefühlt hatte die Möhre aber schon ein Kilo. Hihi. Und ich wiege dann einfach bei der nächsten Box. Jetzt zeige ich euch mal der Reihe nach, was in der Box so drin war.
Übrigens stellt Etepetete auch jede Woche eine Übersicht auf deren Seite online, in der der Inhalt aufgelistet ist. Dort steht ggf. auch der Grund, warum das Gemüse nicht in den Handel gekommen ist, ob es Bio- oder sogar Demeter-Qualität ist und aus welchem Land es stammt.


Hier seht ihr eine von zwei Zucchini. Laut Etepetete kamen die wegen "leichten Schalenverletzungen" nicht in den Handel. Joa...sieht man ja auch dem Bild, allerdings habe ich das Gefühl, im Laden sehen die teilweise auch so aus. Lässt sich bei der dünnen Schale von Zucchini auch kaum vermeiden. Wie auch immer...ich freue mich, über Zucchini. Ich esse sie sehr gerne! Die auf dem Bild oben habe ich allerdings Mama abgetreten. Eine Zucchini reichte mir erst mal.

Zwei Fenchelknollen. Fenchel liebe ich als Tee oder die Samen im Brotteig, allerdings esse ich ihn als Gemüse nicht ganz so gerne. Aber auch die beiden Knollen hat Mama mir gerne abgenommen. :)Laut Etepetete haben die Knollen keinen Makel und ich erkenne auch keinen. Muss hier mal nachfragen, weshalb die dann in der Box sind.


Dann gab es eine Hand voll Zwiebeln, die für den Handel etwas zu klein sind, und eine Tüte voll "Datterino" Tomaten ganz ohne Makel. Perfekt für mich, die habe ich direkt am Freitag zum großen Teil in eine Tomatensoße verwandelt.
Am Samstag waren wir erst einkaufen und ab mittags wollte zumindest ich zum Haus von Julia und Vitalij und dort noch ein bisschen helfen. Tommy lag ja leider immer noch flach. Aber bevor ich losgezogen bin, habe ich das erste Mal in meinem Leben eine Blumenkohlsuppe gekocht. Aus dem Blumenkohl aus der Box (laut Etepetete zu klein für den Handel) und ein paar Kartoffeln aus der Box (die keinen Makel haben). Hier war ich wieder zu gierig und habe kein Foto von dem Gemüse gemacht. Müsst ihr oben beim Box-Foto gucken. Aber immerhin die Suppe habe ich fotografiert. Aber die sieht natürlich nicht besonders spektakulär aus. ;) Spektakulärer war der Geschmack. Die koche ich auf jeden Fall nochmal!
 
Aus der Paprika und weiteren dazugekauften Zutaten haben wir dann außerdem mittags schon ein schönes scharfes Chili angesetzt. Die Paprika hat angeblich Verformungen, die nicht den gewünschten Maßen der konventionellen Paprika entsprechen. Unsere war aber eine völlig normal geformte Paprika, für meinen Geschmack zumindest. Das Chili hat übrigens dann locker 5 Stunden gekocht. Richtig gut, sag ich euch!
Am Sonntag sollte es dann ein schnelles Mittagessen geben und so habe ich mir die andere Zucchini geschnappt und zusammen mit Frühlingszwiebeln, die noch im Kühlschrank waren, und Frischkäse, der auch langsam wegmusste, und ein paar frischen Kräutern eine Frischkäsesauce geköchelt. Reis dazu und ich bin wunschlos glücklich.

Das Gürkchen ist, wie ihr unschwer erkennen könnt, einfach ein wenig krumm geraten. An den Enden war sie außerdem minimal "matschig". Machte mir aber beides gar nichts und ich habe sie so, wie sie war, mit zur Arbeit genommen und am Montag direkt in Scheibe geschnitten und verspeist. Lecker und gesünder als Kekse (die ich sonst andauernd auf der Arbeit futtere :D)
Des weiteren lagen drei Orangen in der Box, alle drei definitiv viel kleiner als die normalen im Supermarkt. Ich habe sie kurzerhand am Montag ausgepresst und den Saft als Frühstückssnack auf der Arbeit getrunken. Sau lecker. Zumal es halbe Blutorangen waren. Hihi.


Montag Abend gab es dann endlich aus der Monstermöhre und den restlichen Kartoffeln eine Kartoffelsuppe. Ein Stück von der Pastinake, die auch noch in der Box lag, kam auch in die Suppe. passt ja perfekt dazu. Die Pastinaken in der Box sind laut Etepetete übrigens "kleine Exemplare". Hmmm....also ich weiß ja nicht, wie eure Begegnungen mit Pastinaken bislang so waren, aber ich habe bislang nur kleinere kennen gelernt :D. Macht aber nix. Ob zu groß oder zu klein ist mir wurscht. Hauptsache, es schmeckt!


Und da kann ich nach der Box eindeutig sagen: Alles hat super geschmeckt. Teilweise sogar aromatischer als im Laden (die Zucchini und die Tomaten und sogar die Möhre - grade hier hätte ich bei der Größe eher etwas weniger Geschmack erwartet).


Gemäß Auflistung sollten nun noch Radieschen in der Box sein. Die waren bei mir nicht drin, stattdessen aber eine Zitrone. Auf der Internetseite wird darauf hingewiesen, dass man natürlich nicht von allen Gemüsesorten gleich viel hat, sodass teilweise auch mal abweichendes Gemüse in der Box liegt. Kein Problem. Okay....eine Zitrone ist zwar eine Frucht, aber das ist mir auch egal. Da dürfen die von Etepetete auch gerne mal mischen bei mir. Ich hätte mich genau so über die Radieschen gefreut, wie über die Zitrone. Die hat übrigens nur eine kleine Macke (siehe Box-Foto oben) und wird heute oder morgen zusammen mit schwarzem Tee in meiner Tasse landen.


Und somit ist die erste Gemüsebox nach nicht mal 5 Tagen aufgefuttert. Ich bin ganz begeistert und habe durch die erste Box zumindest alle Vorsätze eingehalten. Wir haben uns gesünder und frischer ernährt, ich habe etwas Neues ausprobiert (Blumenkohlsuppe) und Plastikmüll ist durch die Box auch nicht entstanden. Als kleiner Bonus liegt jeder Box ein Rezept bei, in dem mindestens ein Bestandteil der Box verwendet wird. So als kleine Anregung. In dieser Box gab es ein Rezept für gerösteten Blumenkohl mit Kichererbsen. Eine nette zusätzliche Idee!


Nun freue ich mich schon sehr auf meine nächste Box und berichte dann auch wieder, wenn ihr mögt. Ich werde jetzt nicht die nächsten 50 Gemüsekisten vorstellen, aber zumindest die ersten paar, um zu sehen, wie die Vielfältigkeit und die Qualität sich so entwickelt.


Vielleicht habt ihr ja auch mal Lust, Etepetete auszuprobieren? Einen Rabattcode habe ich leider nicht für euch, denn ich mache hier zwar Werbung für die Box, allerdings unbezahlte ;). Ich habe die Box selbst bezahlt und gebe hier meine eigene Meinung wieder.


Preislich finde ich das Ganze übrigens echt okay. 19,99 € habe ich bezahlt ( gut, minus dem Gutschein sogar nur 14,99 € dieses Mal, aber regulär eben 19,99 €) und die Liefergebühren sind inklusive. Die würden bestimmt sonst nochmal 4,99 € mindestens extra kosten. Von daher finde ich 15 € für 5 Kilo Gemüse in mindestens Bio, wenn nicht sogar Demeter-Qualität absolut akzeptabel.


Was sagt ihr so zu der Box? Klingt gut? Oder haltet ihr es eher wie mein liebster Freund David, dessen erste Frage zu der Box lautete "Und wo ist das Fleisch?" :DDDD


Gemüsige Grüße!


(Wir fahren übrigens jetzt schon wieder essen. Meine Oma hat Geburtstag und lädt uns zum Abendbrot-Buffet ins Backhaus in Witten ein. Hab schon Hungeeeeer!)




Donnerstag, 15. Februar 2018

Der Pfau - Isabel Bogdan

Klappentext:
Pointenreich, very british und urkomisch erzählt Isabel Bogdan von einem Wochenende, an dem alles anders kommt als geplant: Eine Gruppe Investmentbanker reist samt ambitionierter Psychologin und erfindungsreicher Köchin aus London an, um in der ländlichen Abgeschiedenheit bei einer Teambildungsmaßnahme die Zusammenarbeit zu verbessern. Doch das spartanische Ambiente und ein verrückt gewordener Pfau bringen sie dabei gehörig aus dem Konzept. Und nicht nur sie: Denn die pragmatische Problemlösung des Hausherrn Lord McIntosh setzt ein Geschehen in Gang, das sämtliche Beteiligte an die Grenzen ihrer nervlichen Belastbarkeit bringt.
So britisch-unterhaltsam ist in deutscher Sprache noch nicht erzählt worden!
Meine Meinung: Bevor ihr fragt, jaa ich bin immer noch im alten Jahr mit meinen Rezensionen. Irgendwie bin ich arg ins Hintertreffen geraten damit. Irgendwann kann ich dann aber bald hoffentlich mal Lesebilanz für 2017 ziehen. :D Es folgt auch noch ein Weihnachtsbuch für euch demnächst. Könnt ihr dann schon mal für Weihnachten 2018 kaufen ;P
Dieses Schätzchen steht schon lange ganz oben auf meiner Wunschliste, denn ich habe ausnehmend Gutes darüber gehört. Britischen Humor liebe ich und über Teambuilding und sonstige Weiterbildungsmaßnahmen in Bürokreisen kann ich ja nun immerhin auch schon so einiges erzählen, daher hatte ich die starke Vermutung, dass das Buch mir gefallen könnte.
Und so war es dann auch. Die Kulisse des abgelegenen schottischen Hofes, der ein bisschen in die Jahre gekommen ist und mitten in den Highlands liegt, ist wunderbar beschrieben und man möchte am liebsten sofort die Sachen packen und selbst zu den McIntosh's fahren und Urlaub machen. Ebenso die Besitzer selbst und deren beiden Angestellten wachsen einem schnell ans Herz. Die Autorin kann scheinbar sehr gut Charaktereigenschaften auf den Punkt bringen. Spätestens als die Banker aus London anreisen wird das ganz deutlich. Es kommen auch ein paar Klischees auf den Tisch (die arrogante, arbeitsfaule Chefin, die ihre ganzen Angestellten für Volltrottel hält, die mütterliche, gutmütige Köchin etc.), dennoch sind die Figuren allesamt authentisch und ich bin mir sicher, jeder von uns kennt die Figuren aus dem Buch, nur eben mit anderem Namen ;).
Die Gedanken der einzelnen Beteiligten, die sie natürlich allesamt für sich behalten und stattdessen etwas ganz anderes aussprechen, lassen einen regelmäßig schmunzeln. Genau so wie die deutliche Kluft zwischen den Bewohnern der Highlands, die die raue Natur gewohnt sind und den Großstädtern, die nur ständigen Luxus und ein leichtes Leben kennen, trägt ihr Übriges zur Belustigung bei.
Ich musste so oft grinsen, beispielsweise bei der Szene, wo die Chefin krank im Bett liegt und das Team ohne sie endlich mal vernünftig arbeiten kann. Oder der Moment, in dem alle Beteiligten realisieren, dass sie eigentlich gerne sogar noch etwas länger eingeschneit wären.
Neben den vielen Szenen zum Lachen ist auch immer mal wieder etwas Kleines fürs Herz dabei. Wie der eine Kollege, der von allen insgeheim beneidet wird, weil er eine ganz normale, glückliche Ehe führt und seine Frau über das Wochenende vermisst.

Die Geschichte, die so harmlos beginnt, zieht immer mehr Leute mit hinein und da aber niemand mit dem anderen spricht, denkt sich jeder seinen Teil und es wird immer abstruser. Ich habe mich wirklich königlich amüsiert und kann das Buch wärmstens empfehlen. Am besten, wenn man selbst grad auf dem Weg zu einer Teambuildingmaßnahme ist ;)

Übrigens: Ich komme gerne mit zu so einer Veranstaltung. Einzige Bedingung: Ich möchte dafür bitte auch in die schottischen Highlands. Hehe.

Titel und Cover: Den Titel find ich spitze. Ich habe mich nach dem Lesen der Zusammenfassung gefragt, wie groß denn die Rolle des Pfaus bitte schon sein könnte und war überrascht, wie enorm wichtig er in der Geschichte tatsächlich ist. Zudem muss ich bei Pfau immer an Managementfuzzis im Anzug denken, die stolz durch die Flure stolzieren :) Sehr passend.
Und auch das Cover ist logischerweise sehr passend dazu. Wenn man genauer hinsieht, erkennt man zwischen den Pfauenfedern weitere kleine Details, die zur Story passend. Sehr schön umgesetzt.

Würdest du dieses Buch erneut lesen? Ja! Und ich glaube, ich verschenke es auch mal an eine Kollegin.


Mittwoch, 7. Februar 2018

Autohaus Floren in Wattenscheid - Eine Empfehlung zum Fernhalten

Erinnert ihr euch noch an meinen Bericht vom Frühjahr 2017 von der doofen Werkstatt in Wattenscheid? Ratet mal, wo wir am 25.01. wider besseren Wissens mal wieder waren.
Jaa genau. Frau Krög konnte es mal wieder nicht lassen und hat mal wieder naiv wie sie ist, geglaubt, dass es ja nur besser werden kann.
Eben nicht -.-
Da Tommy morgens arbeiten musste, bin ich mit unserem Auto nach Wattenscheid gedüst und war um kurz vor halb acht vor Ort. Um 7:30 Uhr wurde aufgemacht und vor mir hatte nur ein anderer Herr seinen Termin. Er kam auch sofort dran und ich habe dann gewartet.
Gefühlt hätte man das Gespräch auch um einiges schneller abwickeln können, aber soo ungeduldig bin ich ja nun auch nicht, dass mich das groß gestört hätte. Immerhin war der Servicemitarbeiter alleine, auch dem Empfang war unbesetzt. Zwar trudelten zwischendurch andere Mitarbeiter ein, die schienen aber entweder zur Werkstatt zu gehören und der einzige, den ich aus dem Service wieder erkannt habe (Herrn Kasprik...den kenne ich noch zu genüge vom vorherigen Besuch in dieser Werkstatt -.-), kam zwar rein, wart seitdem aber verschwunden. Selbst sein Kollege hat sich schon über den Verbleib gewundert. Da war ich allerdings noch eher froh, dass er nicht aufgekreuzt ist, denn auf den hatte ich echt nicht schon wieder Bock.
Um zehn vor acht bin ich dann aufgerufen worden und wir sind kurz wichtige Fragen durchgegangen. Kilometerstand, ob mir was besonderes aufgefallen sei beim Fahren etc.
Dann hat der Mitarbeiter mir kurz erklärt, was alles gemacht wird. Dabei las er unter anderem vor "Klimaanlage reinigen und desinfizieren".
Da habe ich direkt grinsend eingewandt, dass er das direkt streichen könne, denn wir hätten ja keine Klimaanlage. Aber das würde ja spätestens bei der Inspektion eh auffallen. Hahaaa jaajaaa.
Dann fragte er, wann ich den Wagen abholen möchte und wir haben vereinbart, dass ich um 16:30 Uhr komme, wenn ich nichts anderen mehr hören sollte.
Preistechnisch kamen wir auf 500 €. Da war ich schon wieder kurz genervt, denn bei meiner telefonischen Terminvereinbarung hatte ich schon danach gefragt, da wurden mir um die 300 € gesagt. Aber nun gut, vermutlich hatte sich die Dame am Telefon mit der 3. und der 4. Inspektion vertan. Ich war immer noch guter Dinge.
Der Tag ging so rum und nach der Arbeit hat Tommy mich abgeholt und wir sind nach Wattenscheid gedüst. Um ziemlich genau 16:30 Uhr waren wir da. Im Empfangsbereich bot sich ein ähnliches Bild wie am Morgen: Nur ein Mitarbeiter, Empfang unbesetzt (sehr ärgerlich, denn dort könnte man sowas wie bezahlen der Inspektion und Schlüssel abholen ja sehr gut ohne technischen Service Mitarbeiter machen). Es war nur etwas voller als morgens. Bei dem Mitarbeiter am Schreibtisch saß ein junger Mann, im Wartebereich zwei Männer die scheinbar auch schon sichtlich genervt länger warteten. Wir haben uns an dem Empfang gestellt und kurz nach uns kamen noch zwei weitere Kunden rein und haben sich hinter uns gestellt. Joa....und dort standen wir dann geschlagene 30 Minuten. Versteht mich nicht falsch, aber da ging mir dann die entspannte Art des Mitarbeiters doch arg auf den Senkel. Wenn man nicht man den Versuch erkennt, dass derjenige sich bemüht, einigermaßen flott zu arbeiten, dann ist das schon frech. Jedem Kunden seine Zeit, aber der ist durchs Büro geschlichen als wäre er im Urlaub am Strand.
Tommy ist irgendwann schon rauchen gegangen und ich hörte die beiden Männer im Wartebereich schon "Immer der selbe Mist hier." murmeln. Aha...also waren wir mit unserer Meinung offenbar wirklich nicht alleine.
Schließlich kam der Mitarbeiter dann zu mir und fragte, ob ich mein Auto abholen will. Jap. (Manche wären da vielleicht schon pampig...ich kann das nicht. Immerhin scheint er den ganzen Tag der einzige in diesem Laden zu sein.)
Er holte die Rechnung raus und ich hab gefragt, ob denn alles in Ordnung gewesen sei. Er guckt kurz auf die Rechnung und meint dann jaaa, aber unsere beiden Reifen vorne wären porös und müssten demnääächst getauscht werden. Vielleicht noch nicht sofort, aber doch am besten im nächsten Winter und ich solle beachten, dass ich dann immer entweder zwei oder vier Reifen kaufe. Weil die würden an den Achsen ja immer am besten gleich beide ausgetauscht und man könne ja, wenn man die vorne austauscht ja auch direkt die hinten mit.......blaaaablaaa bla. Ich weiß das mit den zwei Reifen und wenn Austausch dann nicht nur eins oder drei sondern am besten zwei oder vier. Ist ja grundsätzlich nicht so schlimm mir das zu sagen, aber wie gesagt: Es war voll! Ich hab schon ewig gewartet. Ich will fertig werden. Dann fängt er an, die Rechnungspositionen einzeln vorzulesen. Ich dachte, mein Schwein pfeift und wollte grade schon ins Wort fallen und sagen, dass das jetzt nicht nötig sei, da vernimmt mein Öhrchen "die Klimaanlage wurde gereinigt und desinfiziert".
Mooooooooment mein Freund. Was wurde gereinigt und desinfiziert?!
Da wurde dann selbst ich etwas pampig. Ob er sich denn nicht erinnern könne, dass ich bereits beim Abgeben des Wagens erzählt habe, dass wir keine Klimaanlage haben? Und ob das nicht spätestens bei der Durchführung der Inspektion hätte auffallen müssen?


"Ohhh...ja Scheiße. Stimmt. Jaaa die Rechnungen sind bei uns automatisiert!"


Leute ernsthaft. Ich dachte ich kipp um. Dass es für jede Inspektion eine standardisierte Liste von Dinge gibt, die geprüft und gewartet und getauscht werden müssen - geschenkt. Ist ja sogar sinnvoll. Aber ich muss doch trotzdem individuelle Rechnungen schreiben. Unser erster Gedanke im Auto war: Was steht da noch auf der Rechnung, was eventuell gar nicht gemacht wurde?
Das ist einfach unmöglich.
Zum Schreiben einer neuen Rechnung hat er dann nochmal 15 Minuten gebraucht.


Ich war so bedient für den Tag und hab mich soooo geärgert, dass wir da nochmal hingefahren sind. Unsere nächste Inspektion findet aber sowas von woanders statt!!! Abends haben Tommy und ich dann noch Google Bewertungen gelesen und normalerweise gebe ich auf solche Bewertungen nicht so viel, aber hier hab ich einfach zu viel gelesen, was wir selbst dort schon erlebt haben.
Daher musste ich jetzt auch doch nochmal einen Eintrag darüber schreiben, in der Hoffnung, ein paar anderen Menschen den Hinweis zu geben, dort niemals ihr Auto hinzubringen!