Mittwoch, 13. Dezember 2017

Die Stadt der Träumenden Bücher - Walter Moers



In tiefen, kalten, hohlen Räumen
Wo Schatten sich mit Schatten paaren
Wo alte Bücher Träume träumen
Von Zeiten als sie Bäume waren
Wo Kohle Diamant gebiert
Man weder Licht noch Gnade kennt
Dort ist's, wo jener Geist regiert
Den man den Schattenkönig nennt.



Klappentext: Der junge Dichter Hildegunst von Mythenmetz erbt ein makelloses Manuskript, dessen Geheimnis er ergründen möchte. Die Spur weist nach Buchhaim, der Stadt der Träumenden Bücher … Walter Moers entführt uns in das Zauberreich der Literatur, wo Bücher nicht nur spannend oder komisch sind, sondern auch in den Wahnsinn treiben oder sogar töten können. Nur wer bereit ist, derartige Risiken in Kauf zu nehmen, möge dem Autor folgen. Allen anderen wünschen wir ein gesundes, aber todlangweiliges Leben!
Meine Meinung: Vor einigen Monaten hatte ich mal wieder Lust auf ein richtig gutes Buch. Eines, das mich zum Lachen bringt und das viele Fantasy Elemente mitbringt. Da fiel mein Blick auf meine Walter Moers Ecke und schon wusste ich: Ich muss mal wieder Die Stadt der Träumenden Bücher lesen. So oft wie Harry Potter oder Herr der Ringe habe ich es noch nicht gelesen, aber es fehlt nicht viel. Ich liebe die Bücher von Walter Moers einfach total. Er hat eine wunderbare Art zu schreiben, klug ohne hochgestochen zu klingen. Mit viel Wortwitz und Humor und auch immer mit ordentlich Inhalt.
Die Geschichte spielt natürlich in Zamonien und wir lernen den angehenden Dichter Hildegunst von Mythenmetz kennen. Nachdem sein Dichterpate verstorben ist und ihm ein ganz erstaunliches Manuskript vermacht hat, begibt sich Hildegunst nach Buchhaim, in die Stadt der Träumenden Bücher. Dort möchte er mehr über den geheimnisvollen Verfasser des Manuskripts herausfinden.
Bei seiner Suche erkundet er die skurrile Stadt. Sie ist voller Buchhandlungen, Antiquariate, Verlage und Druckereien. Ein Traum für jeden Buchliebhaber.
Nach einiger Zeit trifft er auf Smeik, einen scheinbar hilfbereiten Buchhändler. Doch dieser verschleppt ihn in die Katakomben von Buchhaim in der Hoffnung, dass Hildegunst nie mehr lebend heraus kommt, da Smeik selbst an dem Manuskript interessiert ist. Dort unten sind jede Menge gefährliche Bücherjäger und viele seltsame Kreaturen unterwegs und der Weg heraus scheint nahezu unmöglich. Und dann gibt es noch schrecklichsten Gerüchte über ein Wesen namens Schattenkönig...
Doch Hildegunst schlägt sich wacker durch die unterirdische Buchwelt und lernt schließlich die sagenumwobenen Buchlinge kennen.
Die Buchlinge sind sowieso die zauberhaftesten Wesen in diesem Buch und ich würde selbst gerne mal eine Weile bei ihnen verbringen.
Spätestens mit den Buchlingen, die so wohlklingende Namen wie Ohjann Golgo van Fontheweg oder Gofid Letterkerl tragen, wird dem Leser klar, dass viele Namen in diesem Buch Anagramme sind, dir aus den Namen berühmter Dichter und Schriftsteller stammen.
Eine Kleinigkeit vielleicht für den ein oder anderen, für mich eine enorme Aufwertung, weil ich ab und zu echt rätseln konnte (oder auch googlen musste, denn ich bin dichtertechnisch echt nicht so bewandert) und außerdem bei den Namenskreationen teilweise echt lachen musste.
Genau so lachen musste ich über viele Sätze aus dem Buch.
Wie zum Beispiel hier eine sehr interessante Aussage über Schriftsteller:

Lesen ist eine intelligente Methode, sich selber das Denken zu ersparen. [...]Schreiben ist der verzweifelte Versuch, der Einsamkeit etwas Würde abzuringen - und etwas Geld!

Oder ein genereller Tipp für Autoren:

Schreib nie einen Roman aus der Perspektive einer Türklinke!

Und dann gibt es noch so allgemeine Sätze, die das Herz eines jeden Bücherwurms höher schlagen lassen:

Der Bibliomane", fuhr er fort, "verkörpert in Buchhaim eine der am liebsten gesehenen Kategorien des Biblionismus. Er ist von dem Wunsch beseelt, möglichst viele Bücher zu erwerben und mit nach Hause zu nehmen. Ein durchschnittlicher Büchersammler also. Sofern er dies im Rahmen der gesetzlichen Vorschriften tut und die Bücher nicht klaut, ist der Bibliomane der willkommenste Gast der Stadt - wir alle leben von ihm. Die Gruppe der Bibliomanen ist eine sehr große.” 

Wie kann man dieses Buch also nicht großartig finden? Ich bin jedenfalls immer wieder fasziniert und könnte noch ewig fröhlich weiter zitieren. Aber kauft euch das Schätzchen lieber selbst und erfreut euch an dieser literarischen Kunst. Demnächst muss ich auch dringend mal wieder den Schrecksenmeister lesen!

Würdest du dieses Buch erneut lesen? Ja immer wieder <3

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