Mittwoch, 30. August 2017

Kirschblüten - Doris Dörrie (Filmbuch)


Klappentext: Ein Buch zum Film, ein Buch über den Film, ein Buch für nach dem Film: Rudi und Trudi sind seit dreissig Jahren ein Paar. Als Trudi plötzlich stirbt, fliegt Rudi zu Sohn Karl nach Japan, um das zu sehen, was Trudi wichtig war, und was sie zusammen nicht mehr erleben konnten: ihren Sohn in Japan, die legendäre japanische Kirschblüte, den Fujiyama und auch den Butho-Tanz, der früher einmal Trudis Leidenschaft gewesen war.

Meine Meinung: Ein Flohmarktfund und gleichzeitig ein Fehlkauf. Ich habe nämlich völlig übersehen, dass es ein Filmbuch ist. Steht zwar deutlich drauf, aber ich war einfach zu schnell. Eigentlich wollte ich nämlich ein normales Buch. Aber mein Gott...für einen Euro macht man nicht so viel falsch.
Mir gefällt allerdings leider auch die Aufteilung des Buches nicht. Im ersten Teil hat man die Geschichte in Bildern aus dem Film, im zweiten Teil dann das Drehbuch. Mir hätte es viel besser gefallen, wenn man die Bilder an den passenden Stellen im Drehbuch eingebaut hätte. Denn seit Harry Potter und das verwunschene Kind weiß ich, dass ich gar nicht so ungern Drehbücher lese.
Die Bilder sind nämlich an sich sehr gut ausgewählt und sprechen immerhin auch sehr für sich, sodass man nicht unbedingt eine Erklärung braucht.
Und auch das Drehbuch gefällt mir sehr gut. Es gibt viele sehr tiefgründige und ehrliche Dialoge.
Die Frage, was bleibt, wenn der Partner stirbt, ist allgegenwärtig und wird sehr bedrückend gestellt. Woher soll man nach so langer gemeinsamer Zeit wieder einen Sinn finden? Auch die große Kluft zwischen den Kindern und den Eltern wird hier sehr gut deutlich. Die Kinder finden ihren Vater mittlerweile kauzig und können nicht mehr richtig was mit ihm anfangen. Sie fühlen sich überfordert mit ihm.
Es ist toll wie Rudi sich schließlich aufrafft und nach Japan fliegt und gleichzeitig bricht es einem das Herz, wenn man sieht, wie verloren er sich dort oft fühlt.
Als er dann Yu kennen lernt, hat er endlich eine Freundin, die ihn versteht und die ihm hilft, in der fremden Stadt zurecht zu kommen. Trotz des großen Altersunterschied, der verschiedenen Kulturen und der Sprachbarriere verstehen die beiden sich sehr gut. Yu hilft ihm schließlich, das Land so kennen zu lernen, wie Rudis verstorbene Frau es geliebt hat.

Auch wenn ich jetzt schon weiß, dass der Film mich sicherlich zum Weinen bringen wird, so möchte ich ihn doch unbedingt sehen. Ich finde die Geschichte wunderbar und traurig zugleich.
Wer also auf gute Dialoge steht und gerne passende Bilder dazu sieht, ist hier sicher gut bedient.

Würdest du dieses Buch erneut lesen? Nein. Ich habe es verschenkt und schaue mir jetzt lieber den Film an. Es geht halt doch nichts über ein "normales" Buch.

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