Dienstag, 26. Juli 2016

Der 50jährige, der den Hintern nicht hochbekam, bis ihm ein Tiger auf die Sprünge half - Mikael Bergstrand

 Klappentext: Abwarten und Eiscreme essen. So oder so ähnlich könnte man Göran Borgs Lebensmotto zusammenfassen. Der Mittfünfziger aus Malmö ist nach seinem Jahr in Indien wieder im schwedischen Alltag angekommen – und mitten in einer Identitätskrise. Einziger Lichtblick: die bevorstehende Hochzeit seines besten Freundes aus Delhi, Yogi. Doch die wird immer wieder verschoben – aufgrund »horoskopieller« Umstände. Trotzdem reist Göran spontan nach Delhi und findet schnell heraus: Die Hochzeit mit der schönen Lakshmi wurde aus ganz anderen Gründen verschoben …

Meine Meinung: Nachdem Göran nach seinem ersten Indienaufenthalt mit viel neuer Energie nach Schweden zurück gekehrt ist, hat ihn der Alltag leider doch schnell wieder eingeholt. Sein Job ist nicht mehr befriedigend und nicht mal seine Freunde können ihn aus dem Loch holen. Als er Sven kennen lernt, scheint er seit langem mal wieder einen Seelenverwandten und echten Freund gefunden zu haben. Doch nach und nach fühlt er sich eingeengt und irgendwann tritt Göran die Flucht nach vorn an und fliegt - auch wenn er immer noch nicht weiß, wann sein bester Freund Yogi heiraten wird - nach Indien. Dort angekommen merkt er, dass Yogi in größeren Schwierigkeiten steckt, als er am Telefon immer behauptet hat.
Yogi braucht Geld, und zwar eine ganze Menge. Die einzige Lösung scheint der Kauf einer Teeplantage zu sein. Doch auf welches Abenteuer sich die beiden Freunde, die unterschiedlicher nicht sein könnten, da wieder einlassen, davon ahnen sie noch nichts...

Band 1 habe ich hier bereits schon rezensiert und den hier habe ich direkt im Anschluss gelesen. Habe dann vor ein paar Tagen festgestellt, dass ich das Buch aber noch gar nicht hier vorgestellt habe. Das geht ja mal gar nicht ;).
Zumal mir die Lektüre des zweiten Teils genau so gut gefallen hat, wie beim ersten. Zu Beginn des Buches kann man Görans gedrückte Stimmung quasi spüren und wünscht sich selbst, dass es so schnell wie möglich zurück nach Indien geht. Über seine konservativen Weltvorstellungen muss man stellenweise aber direkt wieder schmunzeln.
Schon als Göran aus dem Flugzeug in Indien steigt, fühlt man sich, als wäre man höchstpersönlich im trubeligen, warmen Indien und als Yogi wieder auf der Bildfläche erscheint, steigt auch die Laune.
Doch Yogi wird seinen Freund Göran bald so dringend brauchen, wie noch nie und Göran muss zeigen, dass er auch wirklich ein Freund ist. Es geht also nicht nur lustig zu in dem Buch. Yogi und Göran stecken beide in einer echten Lebenskrise und beide suchen verzweifelt Auswege.

Mit Lakshmi, Yogis Verlobten, taucht ein toller neuer Charakter auf und Yogis Mutter zeigt sich wie immer in Höchstform. Yogi hat wieder unzählige Lebensweisheiten auf Lager und man lernt erneut viel über Indien (zum Beispiel, wie weit man hier den Begriff "Bruder" ausdehnen kann :D).

"Einen einzigen Gott?! Aber, lieber Mr. Gora, dann ist es ja wirklich schlimm um euch bestellt! Meint ihr Goras denn ernsthaft, ein einziger Gott könnte sich allein um alles kümmern?"

Ich liebe Yogis Sicht auf die Dinge und seine ganz eigene Art, sich zu erklären. Er ist wirklich eine der erfrischendsten Buchfiguren, von denen ich seit Langem lesen durfte <3

Der Titel passt. Sowohl zum ersten Band als auch zum Buch, denn Yogi und Göran haben tatsächlich eine beeindruckende Begegnung mit einem Tiger.
Und auch der Elefant auf dem Cover passt gut. Zum Einen kommt auch wirklich ein Elefant in der Geschichte vor und zum Anderen macht er ein bisschen den Eindruck, als würde er auf die Landschaft starren und Ruhe suchen, so wie Göran auch.

Ich habe jedenfalls wirklich Spaß gehabt beim Lesen. Das Buch macht nachdenklich, bietet aber auch jede Menge Gelegenheit zum Lachen. Perfekte Unterhaltung. 
Hoffentlich war das nicht das Letzte, was wir von Yogi und Göran lesen durften!

Würdest du dieses Buch erneut lesen? Mit dem größten Vergnügen.



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