Mittwoch, 29. Juni 2016

Der 50-jährige, der nach Indien fuhr und über den Sinn des Lebensstolperte - Mikael Bergstrand

 Klappentext: Sich hängen lassen und in Selbstmitleid baden: diese männlichen Tugenden hat Göran Borg, Werbetexter aus Malmö, perfektioniert. Als er nach seiner Scheidung auch noch den Job verliert, kommt er von der Couch endgültig nicht mehr herunter. Zeit für etwas Neues, denken sich seine Freunde und überreden ihn zu einer Reise nach Indien. Doch ist das wirklich eine gute Idee?

Meine Meinung: Zu dieser Geschichte gibt es bereits einen zweiten Teil und genau den habe ich bei Vorablesen gewonnen. Da ich aber erst den ersten Teil lesen wollte, lag das Buch erst mal bei mir im Regal und zu meinem Geburtstag habe ich dann großartigerweise von Björn und Julia den ersten Band geschenkt bekommen.
Den habe ich vor einigen Tagen beendet und bin schon fleißig bei Teil zwei, ihr könnt also eines schon mal feststellen: Ich mag diese Bücher.

Göran steckt in einer waschechten Midlife Crisis, seit seiner Scheidung gibt es für ihn eine neue Zeitrechnung und sein einziger Begleiter nach Feierabend ist das Ben und Jerrys Eis.
Selbst zum Rausgehen mit seinen Freunden hat er kaum noch Lust und er muss sich wirklich aufraffen. Zu allem Übel hat sein Kumpel Erik auch noch die Idee, ihn mit auf seine nächste Indien-Reise zu nehmen, damit Göran mal wieder auf andere Gedanken kommt.
Zwar sagt er zu, ist sich aber nicht sicher, ob Indien die Lösung seiner Probleme ist. Tatsächlich sieht Göran sich auch in all seinen Zweifeln bestätigt und das bereits, als er ins Flugzeug steigt. Und auch in Indien wird es nicht besser. Trubel, Hitze, anstrengende Mitreisende und verdorbenes Essen machen ihm sehr zu schaffen und schließlich sitzt er krank und alleine in einem Hotelzimmer und würde am liebsten zurück nach Schweden. Doch dann kommt seine Rettung angedüst und zwar in Form von Yogi, einem kleinen, beleibten Inder mit Schnurrbart und einer unverwüstlich positiven Einstellung zum Leben.
Doch nicht nur das lässt einen diese Buchfigur direkt ins Herz schließen, auch Yogis einmalige Fähigkeit, seine Religion zu erklären und außerdem so auszulegen, wie es die Lebenssituation gerade erfordert, ist einfach zum Schießen!

"Aber wie soll man an einen Gott glauben, wenn es so viele gibt?", fragte ich.
"Betrachten wir es doch andersherum. Wie kann man nicht an einen Gott glauben, wenn es so viele verschiedene gibt, aus denen man wählen kann? Irgendeiner muss ja wohl der richtige sein, oder?"

Ich habe aber nicht nur Yogi sofort ins Herz geschlossen, auch Göran mochte ich sofort. Schließlich kennt man auch im eigenen Leben mal Antriebslosigkeit und in Görans Situation ist diese ja ebenfalls mehr als verständlich. Im Prinzip sind die beiden die perfekten Gegensätze, die sich ergänzen. Denn Yogi muntert Göran immer auf, während Göran Yogi ab und zu auch auf den Boden der Tatsachen zurück holt.

Dieses Buch hat einen hohen Unterhaltungswert und wirkt dennoch an keiner Stelle konstruiert. Selten konnte ich den Hinduismus so gut verstehen, wie wenn Yogi ihn erklärt.
Und so amüsant viele Stellen auch sind, so viele Lebensweisheit enthalten sie auch in der Regel. Diese Kombination hat mir sehr gut gefallen. Ich möchte die Behauptung aufstellen, dass man nach der Lektüre dieses Buches definitiv besser gelaunt ist, als vorher.

Nebenher lernt man eine ganze Menge über die Gepflogenheiten in Indien, und da der Autor selbst lange Zeit in Indien war und wohl auch momentan dort lebt, denke ich, sind die Informationen auch durchaus verlässlich und authentisch ;).

"In meine Wohnung regnet es rein!", schrie ich aus vollem Hals, um den Regen zu übertönen.
"In unsere auch", jubelte der Mann und schlug mir aufmunternd auf den Rücken, als ob wir eine große Gunst teilten.

Ich hatte wirklich sehr viel Spaß beim Lesen und kann jetzt schon sagen, dass auch der zweite Teil nicht weniger gut ist.

Der Titel macht natürlich schon alleine wegen seiner Länge auf sich aufmerksam und ist dadurch auch irgendwie ein bisschen witzig. Zur Geschichte passt er auf jeden Fall.
Das Cover finde ich zwar witzig, allerdings kommt in der Geschichte kein Elefant vor, wodurch der direkte Bezug mir etwas fehlt. Entweder man wollte durch einen Elefanten einen eher plumpen Verweis auf Indien herstellen oder aber der Elefant soll Göran darstellen. Immerhin würde die elefantöse Schwerfälligkeit durchaus zu ihm passen und in Indien lernt er dann doch, Luftsprünge zu machen ;).

Insgesamt so oder so ein ziemlich gelungenes Buch.

Würdest du dieses Buch erneut lesen? Ja.

Sonntag, 26. Juni 2016

Der Geschmack von Apfelkernen - Katharina Hagena

Klappentext: Als Bertha stirbt, erbt Iris das Haus. Nach vielen Jahren steht Iris wieder im alten Haus der Großmutter, wo sie als Kind in den Sommerferien mit ihrer Kusine Verkleiden spielte. Sie streift durch die Zimmer und den Garten, eine aus der Zeit gefallene Welt, in der rote Johannisbeeren über Nacht weiß und als konservierte Tränen eingekocht werden, in der ein Baum gleich zweimal blüht, Dörfer verschwinden und Frauen aus ihren Fingern Funken schütteln. Doch der Garten ist inzwischen verwildert. Nachdem Bertha vom Apfelbaum gefallen war, wurde sie erst zerstreut, dann vergesslich, und schließlich erkannte sie nichts mehr wieder, nicht einmal ihre drei Töchter. Iris bleibt eine Woche allein im Haus. Sie weiß nicht, ob sie es überhaupt behalten will. Sie schwimmt in einem schwarzen See, bekommt Besuch, küsst den Bruder einer früheren Freundin und streicht eine Wand an. Während sie von Zimmer zu Zimmer läuft, tastet sie sich durch ihre eigenen Erinnerungen und ihr eigenes Vergessen: Was tat ihr Großvater wirklich, bevor er in den Krieg ging? Welche Männer liebten Berthas Töchter? Wer aß seinen Apfel mitsamt den Kernen? Schließlich gelangt Iris zu jener Nacht, in der ihre Kusine Rosmarie den Unfall hatte: Was machte Rosmarie auf dem Dach des Wintergartens? Und wollte sie Iris noch etwas sagen? Iris ahnt, dass es verschiedene Spielarten des Vergessens gibt. Und das Erinnern ist nur eine davon.

Meine Meinung: Es gab zwei Gründe, weshalb ich dieses Buch unbedingt lesen wollte. Zum einen wurde das Buch vor einigen Jahren von allen Seiten über den grünen Klee hinaus gelobt und zum anderen hat mir der Titel so wunderbar gefallen. Er klingt poetisch, irgendwie nach Spätsommer und macht ein bisschen neugierig. Immerhin heißt es ja nicht "Der Geschmack von Äpfeln", den kennen die meisten ja sicher, sondern eben "Der Geschmack von Apfelkernen" und ich muss sagen, die habe ich noch nie gegessen. Man fragt sich also, wie das Buch zu diesem Titel kommt.
Nicht zuletzt fand ich dann auch das Cover so wunderschön, dass es nicht schwer fiel, dieses Buch irgendwann zu kaufen.

Nun muss ich aber leider sagen, dass ich mich damit ziemlich gequält habe. Das Lesen zog sich wie zäher Sirup und ich habe nie in das Buch bzw. in die Geschichte gefunden. Vielleicht lässt es sich auch vergleichen mit diesen schrecklich heißen, schwülen Sommertagen, an denen man das Gefühl hat, die Luft ist dick und schwer und man müsste sich durch etwas hindurch kämpfen. 
Dabei gibt es wirklich viel Poesie in dem Buch und ebenso den ein oder anderen Satz, der einen schmunzeln lässt.

"Die "Geheimwörter" waren am schwierigsten zu finden, das gehört sich auch so. Es waren Wörter, die so taten, als wären sie ganz normal, aber dann etwas ganz anderes, Wunderbares in sich trugen. Also das Gegenteil der "falschen Wörter". Dass man in der Aula meiner Schule eine verwunschene Südseeinsel finden konnte, gab mir Trost. Die Insel hieß "Schula-Ula", und es lag ein Schatz auf ihr vergraben.
Oder Straßenschilder mit dem Wort "Spurrillen" deuten in Wirklichkeit daraufhin, dass es hier in der Nähe irgendwas Köstliches, wahrscheinlich Östereichisches, zu essen gab: Warme Spurrillen-Knödel mit Vanillesoße stellte ich mir herrlich vor und freute mich jedes Mal, wenn wir an einem solchen Schild vorbeikamen."

Mir kam es leider so vor, als ginge es aber oft nur darum, eben etwas möglichst geblümt auszudrücken und als geriete dadurch das Erzählen einer Geschichte in den Hintgergrund. 
Ich bitte um Nachsicht, aber gefühlt passiert in diesem Buch einfach gar nichts. Nicht, dass ich ständig irgendwelche Sensationen bräuchte, ich behaupte sogar, dass ich auch etwas gemäßigtere Bücher sehr gerne lese, aber ich möchte doch zumindest das Gefühl haben, dass mir der Autor irgendetwas sagen möchte. Irgendetwas von Bedeutung. Natürlich, es geht um eine junge Frau, die sich nach dem Tod ihrer Großmutter an ihre Kindheit erinnert, aber mir fehlte hier leider ein bisschen die Struktur. Ständig wird zwischen Vergangenheit und Gegenwart gewechselt, immer werden irgendwelche Bruchstücke aus einem Gedächtnis hervorgekramt, die dann aber doch nur halb erzählt werden. Iris erinnert sich, Herr Lexow erinnert sich und alles wird seitenlang ausgeschmückt. Iris kommt, wie man so schön sagt "von Höcksken auf Stöcksken" und ich hab als Leser immer wieder die Lust verloren, ihr zu Folgen. Zu viele Bruchstücke aus den Leben von zu vielen Personen. Ich kam einfach nicht mehr mit.

Zwischendurch finden sich wunderschöne Sätze („Dunkelgelbe und rosarote Schirme aus Schafgarbe neigten sich über die Wege, und als ich sie zurückbog, rochen meine Hände nach Kräutern und Sommerferien.“), aber das alleine macht eben noch kein gutes Buch.

Es tut mir leid, denn ich hatte mich wirklich gefreut, dieses Buch zu lesen, aber wir haben einfach nicht zusammen gepasst. Vielen anderen hat es aber offensichtlich sehr gefallen, so ist das manchmal. ;)

Würdest du dieses Buch erneut lesen? Nein. Aber ich denke, ich behalte es. Wegen dem schönen Cover und um mir ab und an mal einen schönen Satz für eine Karte oder ein Poesie-Album rauszusuchen.

Dienstag, 21. Juni 2016

Ich hab mir da mal was gegönnt

Normalerweise bin ich ja nicht so die große Shopperin und schon gar nicht im Internet. Wenn ich eine Hose brauche, dann gehe ich in maximal 2 Läden und probiere maximal 3 Hosen an und wenn da keine dabei ist, habe ich keinen Bock mehr und probiere es stattdessen ein anderes Mal (in der Regel wird es dann aus Frust eher ein Buch, das mit nach Hause kommt ;)).
Und im Internet kaufe ich - im Gegensatz zu gefühlt allen anderen aus meiner Generation - sowieso nicht gerne ein. Es ist doch viel toller, wenn ich mir das Produkt vor dem Kauf ansehen kann, so bekomme ich den besten Eindruck. Und ich muss auch nichts zurückschicken, weil es mir in der Realität doch nicht gefällt oder nicht passt etc.
Aber das Entscheidendste ist für mich immer, dass ich das, was ich kaufe, ja auch am liebsten sofort in der Hand hätte. Da bin ich ungeduldig.


Tatsächlich habe ich aber letzte Woche gleich zwei Mal geshoppt und zwar gleich zwei Mal im Internet. Zum Einen habe ich mittlerweile so viel über das Theaterstück zur 8. Harry Potter Geschichte gelesen und zum anderen reicht es bei mir ja schlichtweg schon, wenn Harry Potter drauf steht, dass ich mir die englische Ausgabe des Skripts vorbestellt habe. Ich muss es einfach lesen <3
Bin sehr gespannt, denn es wird ja schon sehr viel anders sein um Vergleich zu den 7 "normalen" Harry Potter Bänden. Natürlich werde ich berichten.


Meine zweite Bestellung konnte ich nur über das Internet aufgeben, da es sie zum einen generell nicht in einem Laden zu kaufen gibt und zum anderen, weil sie aus dem Ausland kommt.
Ich habe meine erste Owlcrate bestellt.
In den letzten Wochen habe ich auf Instagram so viele Bücher-Accounts für mich entdeckt, und viele davon bekommen regelmäßig die Owlcrate. Das ist nichts anderes als eine Überraschungsbox für Bücherwürmer. Es ist jeden Monat ein Buch darin und dazu gibt es immer passende Kleinigkeiten, die etwas mit dem Buch oder mit der Liebe zum Lesen an sich zu tun haben.
Das fasziniert mich total und es klingt, als sei es für mich als Bücherfreund total richtig.
Auf der Website kann man sich die vergangenen Boxen ansehen und das Meiste davon gefällt mir wirklich gut. Klar sind auch immer mal Dinge dabei, die ich jetzt nicht bräuchte (wie z.B. Aufkleber für die Nägel) aber das hält sich in den bisherigen Boxen in Grenzen und daher probiere ich das jetzt mal aus.
Ob es sich lohnt ist noch die Frage, weil der Versand aus Amerika natürlich noch dazu kommt und mit happigen 19,99 $ zu Buche schlägt, aber naja....wir schauen mal. Ich konnte jedenfalls einfach nicht widerstehen und wollte mir das einfach mal gönnen.
So oder so wird es meinem Vorhaben zu Gute kommen, wieder mehr auf Englisch zu lesen :) Und ich freue mich riesig auf meine erste Box. Verschickt wurde sie am 17.06. und sicherlich wird es noch etwas dauern, aber so habe ich immerhin Vorfreude.
Die Box hat übrigens jeden Monat ein bestimmtes Thema und für die aktuelle Box ist es "Royality". Klingt ja im wahrsten Sinne des Wortes royal und edel ;).


Das Thema für den Monat Juli steht übrigens auch schon fest: Es lautet "Good vs. Evil". Bei dieser Box wird es die Besonderheit geben, dass die Hälfte der Kunden eine Good-Box erhält, in der die Sachen sich in irgendeiner Form um beliebte Helden drehen, die andere Hälfte bekommt eine Evil-Box, wo sich die Sachen wiederum um die "beliebtesten" Bösewichte drehen.
Mega geile Idee und ich denke, egal wie mir die Juni-Box gefällt, diese Good vs. Evil Geschichte mache ich auf jeden Fall noch mit.
Ich werde auch davon selbstredend einen Blogeintrag posten, sobald die Box angekommen ist, aber erzählen wollte ich davon schon mal. Vielleicht habe ich euer Interesse geweckt und ihr schaut auch mal bei Owlcrate vorbei.


Allein der Gedanke, dass ich bald Eulenpost bekomme, ist schon so großartig :D <3.


Macht es gut und gehabt euch wohl :P

Montag, 20. Juni 2016

Ein erster Geburtstag

Es ist zwar schon wieder sagenhafte 3 Wochen her, aber dennoch möchte ich es auf keinen Fall unterlassen, euch von der wunderbaren Geburtstagsparty zu erzählen, auf der Tommy und ich Ende Mai eingeladen waren. Mein Patenkind hat nämlich seinen ersten Geburtstag gefeiert und wir durften mitfeiern <3.
Gefeiert wurde bei Vitalijs Eltern und es war eine Geburtstagsparty wie sie im Buche steht. Meine Backfee Julia hat sich mal wieder selbst übertroffen und hat diesen Angel Food Cake gebacken:




Sieht er nicht großartig aus? Genau so hat er auch geschmeckt. Luftig leicht wie ein Wölkchen ;).
Natürlich ist auch die Wimpelkette selbst gemacht und das Geburtstagskind hatte auch noch eine selbst genähte Krone auf, die mitwächst und auf der man per Klettverschluss die Zahl ändern kann. Es gab außerdem noch eine Erdbeerrolle, frische Erdbeeren, einen Käsekuchen, einen Schokokuchen und Tommy und ich hatten Nusskuchen mitgebracht. Wie im Kuchenhimmel war es!

Wir wurden außerdem bestens von der Familie bewirtet und nach einen gemütlichen Kaffeetrinken, bei dem wir vor allem mal wieder festgestellt haben, wie schnell die Zeit vergeht, und ebenso fasziniert dabei zugesehen haben, wie viel Jojo schon futtern kann, wurden Geschenke ausgepackt. Das Highlight war sicherlich zum einen das Bobbycar und zum anderen ein großer Kreisel, der nach dem Aufpumpen Zug-Geräusche macht und in dem dann passend dazu sehr stilecht eine kleine Eisenbahn ihre Runden zieht. Auch die größeren Männer waren davon sehr beeindruckt ;).




Es war jedenfalls ein rundum schöner Nachmittag. Jojo hat die vielen Menschen mit einer bewundernswerten Gelassenheit hingenommen und sah einfach zuckersüß aus mit seinem Krönchen. Und alles war so liebevoll gemacht <3. Ganz großartig.
Ich finde es zudem immer wieder toll, dass Julia und Vitalij einen so selbstverständlich in der Mitte ihrer Familie aufnehmen, ebenso wie die ganzen restlichen Familienmitglieder.
Tommy und ich haben uns einfach total wohl gefühlt!

Wir freuen uns schon auf den 2. Geburtstag! :)


Montag, 13. Juni 2016

Südtiroler Buchteln

Es ist zwar gefühlt schon ewig her, dass ich das Rezept ausprobiert habe, aber nichtsdestotrotz möchte ich es gerne mit euch teilen, weil es einfach fabelhaft war und weil es auch richtig Spaß gemacht hat, es zuzubereiten.
Ich weiß noch, dass ich an einem Samstag da gesessen habe und wie so oft vor dem Einkaufen überlegt habe, was ich leckeres Backen könnte. Und da ist mir dann das Buch "Südtiroler Klassiker - So genießt Südtirol" von Heinrich Gasteiger, Gerhard Wieser und Helmut Bachmann ins Auge gefallen. Das hatte ich mir im letzten Tirol-Urlaub gekauft, vor allem weil ich so gerne mal selber Schlutzkrapfen machen möchte. Das habe ich natürlich immer noch nicht hinbekommen und für den Tag hatte ich ja auch etwas Süßes gesucht, also mussten die Schlutzkrapfen warten und ich habe stattdessen für die Buchteln eingekauft.

Zutaten für 12 kleine Buchteln (so steht es im Buch, bei mir sind es sogar 16 geworden - 4 Stück musste ich noch in einer anderen Schüssel backen)
25 g Hefe
40 g Zucker
100 ml lauwarme Milch
2 Eier
1 Pck. Vanillezucker
1 TL geriebene Orangenschale (am besten frisch)
20 ml Rum (ganz wichtig!)
300 g Mehl
40 g zerlassene Butter
1 Prise Salz
Außerdem:
Marillenmarmelade zum Füllen
zerlassene Butter zum Bestreichen
Puderzucker zum Bestreuen

Zunächst bereitet man das im Buch liebevoll genannte "Dampfl" vor. Ist das nicht schon süß? ;) Dafür zerbröselt man die Hefe und verrührt sie mit dem Zucker und der lauwarmen Milch. Das Gemisch muss dann 15 Minuten an einem warmen Ort (max. 35 Grad) gehen.
Währenddessen vermischt ihr Eier, Vanillezucker, Orangenschale und Rum und erwärmt das Ganze auch leicht.
Nach den 15 Minuten kommen das "Dampfl", das Eier-Rum-Gemisch und das Mehl in eine Schüssel. Dazu wird die Butter und das Salz gegeben. Alles soll entweder mit der Küchenmaschine oder mit der Hand  gut durchgeknetet bzw. geschlagen werden, bis der Teig Blasen wirft. Nicht wundern, er ist vergleichsweise flüssig.
Anschließend nochmal 15 Minuten zugedeckt gehen lassen. Den Ofen könnt ihr nun auf 180 Grad Ober- und Unterhitze vorheizen.


Danach habt ihr einen ganz weichen, fluffigen und auch recht klebrigen Teig, den ihr mithilfe von Mehl auf der Arbeitsfläche ca. 1,5 cm dick ausrollt (ich glaube bei mir war es eher nur 1 cm). Mit einem Glas, das ungefähr 6 cm Durchmesser hat, stecht ihr dann Kreise aus, gebt einen Klecks Marmelade darauf und verschließt das dann zu einer Kugel. Das ist am Anfang vielleicht etwas fummelig, aber nach zwei drei Versuchen hat es gut geklappt bei mir.
Wenn alle Buchteln mit dem Teigschluss nach unten in der gefetteten Auflaufform sind, bestreicht ihr sie mit der zerlassenen Butter und lasst die kleinen Schätze zugedeckt wieder 20 Minuten gehen. Spätestens danach berühren sich die einzelnen Buchteln auch schon in der Form, wodurch später die typische hohe Buchtelform entsteht.

Die Buchteln werden dann für ca. 30 Minuten gebacken. Danach lasst ihr sie kurz auskühlen und bestreut sie mit Puderzucker. Und fertig :)
Richtig lecker schmeckt dazu sicherlich auch noch selbstgemachte Vanillesoße, das werde ich nämlich nächstes Mal ausprobieren.


Ich bin mir sehr sicher, dass ich noch oft Buchteln backen werde, denn zum einen sind sie nicht besonders aufwendig und zum anderen ist der Teig bei der Verarbeitung so herrlich weich, dass es sich schon alleine dafür lohnt. Erwähnte ich schon, dass ich es abgöttisch liebe, Hefeteig zu kneten? :D





Nicht wundern, bei mir kam Blaubeermarmelade rein ;)


Samstag, 11. Juni 2016

Die Insel der besonderen Kinder - Ransom Riggs


Klappentext: Manche Großväter lesen ihren Enkeln Märchen vor - doch was Jacob von seinem hörte, war etwas ganz ganz anderes: Abraham erzählte ihm von einer Insel, auf der merkwürdige Kinder mit besonderen Fähigkeiten leben - und von den Monstern, die auf der Suche nach ihnen sind. Inzwischen ist Jacob fast erwachsen und glaubt nicht mehr an die wunderbaren Schauergeschichten. Bis zu jenem Tag, an dem sein Großvater unter mysteriösen Umständen stirbt...

Meine Meinung: Vor Jahren habe ich dieses wunderbare Buch bei Vorablesen entdeckt, aber leider nicht gewonnen. Ich war so angetan von der Geschichte, dass ich es aber gerne sofort lesen wollte und so habe ich das E-Book gekauft. Als ich vor einigen Wochen mit Maike und Mama im Ruhrpark war, fiel mir dann das echte Buch in der Mayerschen in die Hand und ich musste es einfach mitnehmen. Denn nicht nur die Geschichte ist toll, das ganze Buch ist einfach großartig aufgemacht. 


Jedes Kapitel wird durch eine schön verschnörkelte Seite eingeleitet und als ganz besonderes Extra findet man passend zu der Geschichte und zu den besonderen Kindern auch Fotos im Buch. Zum Beispiel das schwebende Mädchen auf dem Cover oder der Junge mit den Bienen.


Teilweise sind die Fotos kurios, teilweise gruselig und sie haben mich einfach fasziniert.
Die Aufmachung des Buches punktet also schon mal ordentlich bei mir. Das Cover finde ich ebenfalls super. Es ist faszinierend und geheimnisvoll. Eben so gefällt mir der Titel gut, er passt und macht neugierig.

Jetzt aber mal zum Inhalt ;) Wie der Klappentext schon verrät, hat Jacob einen ungewöhnlichen Großvater. Während er als Kind eine gute Beziehung zu ihm hat und die aufregenden Geschichten liebt, entfernt sich Jacob un der Pubertät weiter von ihm, denn allmählich kommen ihm die Geschichten seltsam vor und er kann seinen Großvater nicht mehr ernst nehmen. Doch als er einen seltsamen Anruf von Abraham bekommt und dieser kurz darauf unter seltsamen Umständen ums Leben kommt, beginnt Jacob zu zweifeln. Wird er verrückt oder hat sein Großvater doch die Wahrheit gesagt? Schließlich fährt sein Vater mit ihm auf die Insel, von der Jacobs Großvater immer erzählt hat und Jacob begibt sich auf die Spuren der Vergangenheit....und er entdeckt, wie weit die Vergangenheit in die Zukunft ragen kann.

Dieses Jugendbuch hat mir wirklich sehr gut gefallen und mir wunderbare Lesestunden beschert. Auch wenn es viel Fantastisches in diesem Buch gibt (im wahrsten Sinne des Wortes), so schafft der Auto doch sehr schöne Brücken zur Realität und kann vieles sehr gut erklären. Das macht die Geschichte anschaulich. Jacob ist sehr sympathisch. Ein typischer Jugendlicher in der Pubertät mit all seinen Zweifeln und seinen Sorgen. Ebenso bin ich ein ganz großer Fan von Miss Peregrine, für mich sowas wie ein weiblicher Albus Dumbledore ;)
Tatsächlich finde ich das ganze Buch auch durchweg sehr spannend und ich habe es innerhalb von drei Tagen durchgelesen. Auch wenn es als Jugendbuch bezeichnet wird, ist es durchaus auch für Erwachsene geeignet. 

Mein einziger Kritikpunkt ist, wie so häufig, dass man noch vieeel mehr aus dieser Story hätte rausholen können. Noch mehr Charaktere, noch mehr Abenteuer im Waisenhaus, vielleicht sogar mehrere Bände? 
Aber das denke ich mir so oft, wenn ich ein gutes Buch lese, also lasst euch bitte nicht durch diese Mini-Kritik vom Lesen abhalten ;) 

Würdest du dieses Buch erneut lesen? Hab ich ja schon, also ja :)