Freitag, 29. April 2016

Groß, blond, Rockstar! Traummann? - Sandra Helinski


                                                      Klappentext: 
Für Sarah ist das Wiedersehen mit Alex ein Wechselbad der Gefühle. Sie wird einfach nicht schlau aus ihm. Mal ist er abweisend, dann wieder total nett. Kann sie ihm vertrauen und ihm ihr Geheimnis verraten? Und was sagt Lilly dazu? Lilly, die sich immer erträumt hat, James Hartfield würde einmal ihr Papa werden. Es ist nicht einfach für Sarah, die richtigen Entscheidungen zu treffen. Alex traut seinen Augen kaum, als er Sarah nach all den Jahren wieder sieht. Sie war seine Traumfrau und dann sein Alptraum, weil sie ihn einfach so verlassen konnte. Aber er wird sich an Sarah rächen. Nur dumm, dass Sarah überhaupt nicht das Biest ist, für das er sie hält. Und wer ist dieses kleine Mädchen, das ihn an irgendwen erinnert?

Meine Meinung: Schon wieder ein gewonnenes EBook, daher auch wieder nur ein Internetbild. Hihi. Momentan hatte ich wieder eine Glückssträne bei vorablesen. Hier liegen noch zwei weitere gewonnene Bücher auf der Couch. Dieses hier hätte ich mir zugegebenermaßen nie gekauft. Zwar find ich das Cover ziemlich cool - mit der Lederjacke und der Gitarre hätte man auf jeden Fall meine Aufmersamkeit gehabt - aber der Titel ist zum davonlaufen. Einfallsloser geht es nicht. Aber nun ja...die Leseprobe fand ich ganz nett und gewonnen ist gewonnen, gell? 
Tatsächlich hatte ich auch das komplette Buch recht schnell ausgelesen und mein Fazit: Netter Durchschnitts-Liebesroman. Das klingt irgendwie scheiße, ist aber gar nicht scheiße gemeint. Wer einfach mal Lust auf eine Liebesgeschichte hat, für den ist das Buch genau richtig. Sarah ist eine toughe Frau und alleinerziehende Mutter mit einer zuckersüßen Tochter (Lilly ist viel zu lieb dargestellt....kein Kind ist immer so brav und ruhig :D). Als sie damals nach der ersten folgenschweren Begegnung mit Rocksänger Alex aufgrund von vielen Missverständnissen einfach abgehauen ist, hätte sie nie gedacht, dass sie ihn jemals wieder sehen wird. 
Als sie ihn dann doch trifft stellt dies das Leben von beiden völlig auf den Kopf.
Und wie das halt so ist bleibt auch diese Situation nicht frei von Missverständnissen und Gefühlschaos. Denn schließlich gibt es da auch noch den weltberühmten Sänger James Hartfield (hier noch ein dicker Minuspunkt für die Namensgebung!!!! Wer denkt hier bitte nicht an James Hetfield?! -.-)...

Es ist keine große Literatur und auch keine besonders überraschende Story, sondern einfach seichte Unterhaltung. Da das Buch aber auch nirgendwo etwas anderes verspricht, geht das so auch in Ordnung.

Würdest du das Buch erneut lesen? Nein. Dafür war es einfach zu durchschnittlich.

Mittwoch, 27. April 2016

Erste Urlaubswoche

Huhuuuu,

ich wage mich doch mal wieder an den PC :D.
Wollte einfach mal so einen kleinen Zwischenstand geben. Mein Urlaub ist ja schon fast wieder rum und natürlich ging das wie immer super schnell. Aber so ist das nun mal mit schöner Zeit ;)
Ich hab viel unternommen. Zum Beispiel war ich direkt am ersten Urlaubstag mit Maike shoppen und habe mit ihr außerdem zum ersten Mal OnePot-Pasta gekocht.

Das ging so spielend einfach, dass ich ganz begeistert war. Zwei Zwiebeln und zwei Knoblauchzehen werden klein gewürfel und in den Topf geschmissen. Dazu kommen 400 g stückige Tomaten, 1 L Gemüsebrühe, 500 g Spaghetti, Salz, Pfeffer, Chiliflocken und Kräuter nach Geschmack (z.B. Oregano und Thymian bei uns). Das lässt man dann so 15-20 Minuten kochen und fertig ist das Essen. Mit Parmesan ein echter Traum!

Am Dienstag war ich früh auf den Beinen und mit Maya nach Essen zu fahren und ihre neue Wohnung zu streichen. Ich hatte sehr viel Spaß, denn wie üblich hat Maya nach zwei Quadratmetern Zweifel bekommen, ob die Farbe wirklich die richtige ist etc. :D Sorry aber das ist sooo typisch. Nachdem wir dann zwei Wände gestrichen haben musste die Farbe erst mal trocknen und wir sind wieder abgedüst. War ein schöner Freundinnennachmittag. Mittwoch waren Tommy und ich dann bei Ikea um ein paar neue Sachen für die Wohnung zu kaufen und außerdem haben wir uns letzte Woche auch um den Balkon gekümmert.
Endlich schaut er frühlingshaft aus :)


Chilis, Tomaten, Paprika, Basilikum und Zierpflänzchen haben wir jetzt :) Hoffentlich wachsen sie schön.
Nachmittags habe ich mich dann aufgerafft und endlich mal wieder ein paar Stunden gelernt. Ende Mai ist schon meine Abschlussprüfung im Fernlehrgang und ich kann euch sagen, dass es wirlich ungewohnt ist, nach drei Jahren "nur" arbeiten auch parallel mal wieder Lernen zu müssen. Aber hey...ich habe es mir selbst ausgesucht. Bis jetzt läuft es ja auch ganz gut. Habe das Skript letzte Woche komplett durchgearbeitet, alle Karteikarten geschrieben und lerne die nun immer wieder zwischendurch. Die Online-Aufgaben habe ich zur Hälfte geschafft und meine Schulung hatte ich mittlerweile auch schon. Aber das erzähle ich mal in einem anderen Beitrag...das sprengt den Rahmen ;).
Abends bin ich dann tatsächlich das zweite Mal mit Julia beim Sport gewesen. Bokempo oder wie das heißt. (Jiu Jitsu stimmte nämlich doch nicht, das ist ein anderer Kurs :D) Es war auf jeden Fall wieder lustig. Mein größtes Problem ist nach wie vor die Faust, die ich offensichtlich 25 Jahre lang falsch gemacht habe (meine Finger umschließen immer den Daumen -.-) Gewöhnt euch mal etwas nach 25 Jahren ab :D.

Donnerstag war dann Kati-Tommy-Tag. Wir haben eine Tour Richtung Dprtmund gemacht und sind erst mal nach Unna gefahren. Dort wollten wir unseren Senf-Vorrat aufstocken und haben uns außerdem auf dem Marktplatz in Unna einen Kaffee gegönnt. Danach hat Tommy mich überrascht und mich zu einem Hofladen gebracht. Ich lieebe Hofläden! Eigene Erzeugnisse bei denen man genau weiß, wo sie herkommen und alles frisch. Toll <3 Wir haben Gemüse und Brot für eine Kartoffelsuppe eingepackt, außerdem Butter aus Heumilch und einen Brotaufstrich aus Bärlauch. Saulecker.

Das Wetter war herrlich. Daher sind wir anschließend auch in den Rombergpark gefahren. Das ist ein botanischer Garten, wunderschön angelegt und ziemlich groß. Haben bestimmt zwei Stunden dort verbracht. Ich kann euch den Park sehr empfehlen. Da wir danach so langsam Hunger bekamen sind wir dann zum Phoenixsee gefahren und haben dort ein kleines Restaurant ausprobiert: Wurst mit Soße
Kinder, das empfehle ich euch auch! Es gibt verschiedene Bratwürstchen zu Auswahl, außerdem selbstgemachte Frikadellen und anscheinen auch immer einen wechselnden Eintopf.
Wir hatten beide eine Curryfrikadelle mit Pommes und Getränk, jeweils für 6 Euro, die Soße war definitiv selbstgekocht und es hat sooo lecker geschmeckt. Habe lange nicht mehr so günstig so lecker gegessen!


Es war ein grandioser Tag. Exklusive Pärchenzeit, tolles Wetter, herrlich <3. Solche Tage kommen im Alltag doch oft viel zu kurz.

Freitag stand dann für mich noch eine kleine Firmenveranstaltung auf dem Plan. Meine Firma wird dieses Jahr nämlich 100 Jahre alt und zu diesem Anlass wurde ein kleiner Film produziert. Und letzte Woche Freitag war die Premierenvorstellung für die Mitarbeiter. Das lasse ich mir natürlich trotz Urlaub nicht entgehen ;). Habe mich vorher mit Daniel getroffen und wir haben uns noch Cocktails to go im Sausalitos geholt.

Die waren natürlich beide für mich, schließlich war Happy Hour. Hihi. Im Kino angekommen wurde von allen Fotos geschossen, es gab Sekt und für jeden auch Popcorn. Unser Oberbürgermeister war dort und nach ein paar Eröffnungsreden wurde der Film gezeigt. Mir hat er sehr gut gefallen. Es war interessant zu sehen, wie die Firma sich entwickelt hat und außerdem gab es immer wieder Einspielungen mit Kommentaren von langjährigen Mietern. Anschließend hat jeder von uns den Film noch auf DVD bekommen. Das fand ich so super!
Ein voller Erfolg würde ich also sagen.

Samstag stand dann Mayas großer Umzug an. Abgesehen von ein paar kleineren Komplikationen und einem abenteuerlichen Mietwagen lief aber alles ziemlich gut, vor allem, weil Dennis so schön Möbelk ab- und wieder aufgebaut hat. Ich war nach einer halben Stunde Möbel ein- und hinterher wieder ausladen relativ unnütz. Hab nur noch Mayas Kühlschrank abgewaschen :D.
Als ich abends zuhause war, habe ich dann noch ein wenig in der Küche gewerkelt und Partyfrikadellen für meinen anstehenden Geburtstag gemacht.
Und von meinen Geburtstag erzähle ich euch dann ein anderes Mal. Das würde den Post hier sonst sprengen.

Aber ihr seht...ich bin gut beschäftigt gewesen und aus meinem "Tag im Bett" ist schon wieder nicht geworden. Das Leben lockt mich zu sehr raus. Aber irgendwann schaffe ich das auch noch ;)

Montag, 25. April 2016

Schneeflüstern - Marlena Anders



Klappentext:
Prinzessin Skye ist nicht nur wunderschön, sie besitzt auch eine besondere Gabe. Sie kann ihren Körper in Schneeflocken auflösen. Das macht sie zur geborenen Spionin. Doch für den jungen König des eisigen Landes Nelefe ist sie mehr als nur das – sie ist die Frau seines Herzens. Die Liebe der beiden scheint unerschütterlich. Bis Nelefe eines Tages durch eine feindlich gesinnte Herrscherin bedroht wird. Skye muss einen Spionageauftrag übernehmen und gerät dabei in Gefangenschaft. Sie wird vor die Wahl gestellt: Entweder sie verrät ihren Geliebten oder er stirbt, bevor sie auch nur den Palast erreichen kann. Für Skye beginnt ein Kampf gegen die Intrigen und um die Liebe.

Meine Meinung: Da haben wir es wieder....ich hab Urlaub und vernachlässige meinen Blog sträflich. Dabei liegen hier mittlerweile schon vier Bücher zum rezensieren und ich möchte doch auch noch von meiner ersten Urlaubswoche berichten, vom Lernen, von meinem Geburtstag...aber alles der Reihe nach. Erst mal rezensiere ich dieses längst überfällige Exemplar ;). Sorry für das Bild, aber ich hab kein vernünftiges Bild im Internet gefunden und ich hab es ja nur als EBook. Das Buch habe ich gewonnen, gekauft hätte ich es nicht, denn ich stehe einfach überhaupt nicht auf diese Bücher, auf denen irgendein wahllos ausgesuchtes Mädchen abgebildet ist. Davon gibt es zu viele und die meisten sind schlecht. Das Cover bekommt von mir also schon mal keine gute Kritik. Den Namen des Buches finde ich ganz gut, immerhin spielt es in einer Welt aus Eis und Schnee und die Protagonistin kann ihren Körper in Schnee verwandeln. Außerdem könnte man sich sehr gut passende Titel zu Folgebänden ausdenken..."Schneerauschen" oder "Eissturm" oder etwas in der Art.

Leider muss ich sagen, dass mich das Buch nicht wirklich umgehauen hat. Im Gegenteil, es war das schlechteste Buch, das ich seit langem gelesen habe und wenn ich es nicht gewonnen hätte und mich zumindest zu einer Rezension verpflichtet gefühlt hätte, dann hätte ich es nicht zu Ende gelesen. Es gibt wahnsinnig viele gute Ansätze, aber die ganze Geschichte bleibt insgesamt viel zu oberflächlich. Skye ist mir fast durchgehend unsympathisch und arrogant, Zahr kommt mir vor wie ein naiver Junge, den man auf den Thron gesetzt hat, ohne dass er dazu die nötige Reife hat. Lediglich Nickel war mir sympathisch und hatte Charakter, kommt aber zu selten vor.
Auch die Welt, in der beide leben, bleibt oberflächlich. Zwischendurch kommen gute Ansätze, wie das Essen (Blauwein) oder die verschiedenen Regionen (Eiswüste), aber auch das lernt der Leser nicht wirklich kennen.
Das Schlimmste ist das Hin und Her zwischen Skye und dem Prinzen. Er fragt, ob sie ihm was zu berichten hat, sie sagt nein, beide keifen sich an. Am nächsten Tag das selbe Spiel und das weit über die Hälfte des Buches.
Mir fehlt hier schreiberische Kreativität und Spannung. Es passiert irgendwie nicht viel und selbst wenn mal eine Situation kommt, die unter Umständen bei einem anderen Autor gut hätte werden können, erschien sie hier leider auch sehr flach.
Zu guter Letzt gibt es in dem Ebook viel zu viele Schreibfehler:
"Eure Hochzeit" statt "Eure Hoheit"
"das was etwas, was sie auch kennen wollte" statt "das war etwas, was sie auch kennen wollte"
"selbst Tage war es seltsam, durch den Palast zu wandern" statt "selbst am Tage war es seltsam, durch den Palast zu wandern"
"wieso hatte sie ihm, ausgerechnet ihm, ausgerechnet diese Frage gestellt?"...hier ist mir ein "ausgerechnet" zu viel.
Ich habe schon grundsätzlich ein Problem mit Schreibfehlern in Büchern und hier waren es einfach zu viele.
Leider Daumen runter!
Würdest du dieses Buch erneut lesen? Nein!

Samstag, 23. April 2016

Immer noch...

Heute ist Welttag des Bieres und Welttag des Buches. Ein toller Tag also <3

Leider ist auch heute vor fünf Jahren meine Oma gestorben. Vor fünf Jahren um diese Zeit haben wir im Garten gesessen und in meinen Geburtstag reingefeiert und dich gleichzeitig schon so unglaublich vermisst.
Und irgendwie ist das nicht weniger geworden...du fehlst immer noch so sehr.

Freitag, 15. April 2016

Mal was Neues probieren

Ich gebe es ja zu: Was ich nicht kenne, ist mir in der Regel erst mal suspekt. Ich halte mich dann erst mal zurück und muss mir alles in Ruhe aus sicherer Entfernung anschauen.
Dementsprechend ist es für mich eine große Herausforderung, etwas Neues zu lernen, vor allem, wenn ich die Leute um mich herum auch alle nicht kenne.
Aber man soll ja auch mal über seinen Tellerrand hinausgucken und genau das habe ich in den letzten beiden Wochen gleich zwei Mal getan. Dienstag vor einer Woche ging es los und ich bin mit einer Kollegin zum Line Dancing gefahren.
Wir waren im Januar zusammen auf einer Firmenveranstaltung und sind dort ein bisschen ins Gespräch gekommen. Dabei haben wir festgestellt, dass wir beide gerne Country hören und als Marion dann von ihrer Mädelsgruppe berichtet hat, die sich einmal die Woche zum Tanzen trifft, bin ich neugierig geworden.
Eigentlich wollte ich erst mal an einem Workshop dafür in Herten teilnehmen, aber der wurde leider wegen zu geringer Teilnehmerzahl abgesagt.
Und so bin ich dann einfach mal mit zu dem Tanzabend gefahren. Marion hat mich netterweise abgeholt und so sind wir zusammen nach Herne gefahren. Eine ehemalige Kollegin war auch dabei und in dem Sportclub selbst kamen dann nach und nach noch weitere Frauen dazu. An dem Abend waren wir, glaube ich, zu elft.
Alle waren ein bisschen älter als ich, aber ich habe mich sofort gut aufgenommen gefühlt. Die Ladies waren ganz locker und haben von allem möglichen erzählt. Zu Beginn durfte ich mir dann einmal einen normalen Tanz angucken und dann wurde ein neuer Tanz gelernt. Da habe ich dann mitgemacht und bin zugegebenermaßen nicht sooo gut mitgekommen. Dafür kannte ich die Namen der Tanzschritte und auch einfach die Bewegungen an sich nicht gut genug. Bruchstücke konnte ich aber immerhin immer wieder mal mittanzen. Dafür, dass ich die einzige war, die neu war und auch noch genau in der Mitte stand (so dass alle mich immer sehen konnten), weil man sich beim Line Dancing halt immer mal wieder dreht und in eine andere Richtung weiter tanzt, war es gar nicht so peinlich und ziemlich witzig.
Dann gab es eine kurze Pause und anschließend habe ich einen kleinen Einführungskurs bekommen. Wir haben Electric Slide getanzt, die einfachsten Line Dancing Schritte. Und da bin ich dann auch super mitgekommen, mit drehen, mit klatschen, mit schnellerer Musik, allem Pipapo.
Dafür hatte ich aber alle Schritte vom ersten Tanz dann wieder vergessen, der hinterher nochmal getanzt wurde :D.
Dann kam nochmal ein Päuschen und zum Schluss haben die Damen mir noch verschiedene Tänze vorgetanzt. Besonders fasziniert war ich von einem recht schnellen Tanz, der fast an Stepptanz erinnerte. Wahnsinn, wie die sich all diese Schritte merken können!
Es war jedenfalls ein lustiger Abend und ich habe sicherlich nicht zum letzten Mal Line Dancing gemacht :). Dem Kurs fest beizutreten wäre leider noch nichts für mich. Ich bin einfach so gerne unterwegs und auch mit so vielen verschiedenen Leuten, dass mir ein fixer Termin die Woche einfach zu viel wäre.
Aber ich empfehle euch wirklich, auch mal bei Youtube nach Line Dancing zu suchen. Vielleicht ist das auch was für euch :)


Das zweite Experiment stand vorgestern an. Julia wollte so gerne mal Jiu Jitsu ausprobieren. Vitalij macht das schon seit Jahren und das Training findet auch ganz in der Nähe statt. Ich habe auch hier natürlich gewisse Vorbehalte gehabt, weil ich kenne die alle nicht und habe noch nie auch nur Ansatzweise Karate gemacht und bin ja eh recht unsportlich (wobei ich das unbedingt ändern will!) und so weiter und so fort....aber wie schon gesagt: Man muss alles mal ausprobieren und hier war immerhin auch Julia dabei, die genau so viel oder so wenig konnte, wie ich. Meine größte Sorge war noch, dass ich vielleicht Leute anfassen muss, die ich nicht kenne. Also so richtig meine ich...z.B. Bei Partnerübungen oder so. Egal...Augen zu und durch.
In der Turnhalle angekommen haben wir uns erst mal angezogen und auch schon mal die Kiddies und den Trainer begrüßt. Dann ging es auch schon los mit Basketball als Aufwärmspiel. Julia und ich hatten  genau so viel Ahnung von Basketball wie von Karate, aber zwei kleine Jungs erklärten uns kurz und bündig "Es gibt keine Regeln!". Alles klar, das kann ich mir merken.
Anschließend gab es noch ein weiteres Aufwärmspiel (Julia und ich wollten eigentlich die ganze Zeit nur Mattenrutschen spielen...das einzige Spiel, das im Sportunterricht jemals Spaß gemacht hat :D) und richtige Dehnübungen, bevor es dann richtig losging. Wir haben ein paar Schritte und dazugehörige Handbewegungen gelernt, von denen ich null Plan habe, wie sie heißen :D Aber für den Anfang hab es auf jeden Fall Spaß gemacht und vor allem hatte Andreas, der Trainer, immer wieder sehr gute Tips zur Verbesserung. Meine Befürchtungen haben sich jedenfalls nicht bestätigt, ich musste keinen anfassen und direkt auf die Matte befördern ;)

Und ich mag auch die Kombination aus Sport und Ruhe, denn am Anfang und am Ende finden sich alle nochmal kurz zusammen, man setzt sich hin, atmet tief durch, um zur Ruhe zu kommen.

Auch wenn ich es hier nicht schaffen werde, das regelmäßig zu machen, werde ich bestimmt nochmal hingehen. Mal sehen, wie das in meinem Urlaub eventuell so klappt :).

Montag, 11. April 2016

Love auf der Zeche Ewald

Am Sonntag bin ich mit meiner Mama und meiner Oma nach Herten gefahren. Meine Oma hatte zum Geburtstag unter anderem Karten für eine Travestie-Show bekommen, die sie sich so gewünscht hatte. Ich und Mama durften mit und ich musste - obwohl es für mich ja nicht als Geschenk gedacht war - nicht mal was bezahlen. "Es reicht doch, dass du fährst." ;) Meine viel zu nette Familie....<3
Ich war sehr gespannt, denn auch wenn ich ein großer Fan von Travestie bin, war ich noch nie bei einer solchen Show. Wir sind bei strahlendem Sonnenschein angekommen und haben auch direkt einen Parkplatz bekommen.

Ich kannte die Zeche flüchtig von einem Besuch mit Tommy, aber damals sind wir nur mit dem Auto dran vorbei gefahren. Als wir also dann am Sonntag so durch gelaufen sind, habe ich wieder mal gemerkt, dass ich einen Faible für alte Industrieanlagen habe. Sie strahlen einen besonderen Charme aus. Hier gab es, genau wie auch im Landschaftspark Duisburg, einen großen Biergarten und meine Mama hat außerdem das Café Ewald empfohlen, das wunderbare Kuchen haben soll. Wird nächstes Mal ausprobiert!!!
Nach kurzem Suchen haben wir auch den Eingang zum Revue Palast gefunden.


Sieht das nicht schon toll aus? Ich habe mich außerdem ganz köstlich über das mit Leopardenmuster bedruckte Auto amüsiert. Sicherlich gehörte es zu einem der Darsteller und das wäre doch zugegebenermaßen wirklich klischeehaft, oder? ;) Aber Klischees sind ja nicht immer verkehrt.
Wir sind dann die Treppe hoch und haben im Eingangsbereich unsere Karten für das "liebestolle Travestiespektakel" abgeholt.






Im Theater selbst habe ich dann nicht mehr wirklich fotografiert. Während der Show war das sowieso verboten und ansonsten war es zu dunkel. Lasst euch aber gesagt sein, dass die Atmosphäre sehr schön war. Eine typische,rustikale Industriehalle kombiniert mit eleganten Kronleuchtern und rotem Samtstoff und einer modernen Bar. Hat mir sehr gut gefallen.
Wir wurden von einem der Künster/einer der Künstlerinnen (wie bezeichne ich das an der Stelle eigentlich korrekt?) an unseren Tisch geführt und währenddessen dachte ich nur, dass ich noch nie so elegant gelaufen bin, wie dieser Kerl auf hohen Hacken und dass ich zu allem Unglück niemals so schöne, glatte, lange Beine haben werde :D.

Wir saßen zusammen mit drei anderen jungen Leuten am Tisch und haben uns erst mal eine Runde Aperol Sprizz gegönnt. Ich liebe Aperol!!




Dann ging die Show los und ich habe mich wirklich gut unterhalten gefühlt. Es war eine Mischung aus Stand Up Comedy mit jeder Menge Musik und Tanz. Besonders toll fand ich, dass die Musik so vielfältig war. Es gab deutsche, englische, französische und italienische Lieder. Alte und moderne, überwiegend von weiblichen Interpreten aber es war auch mal Eros Ramazotti oder Michael Jackson dabei. Die Kostüme waren toll und in atemberaubender Geschwindigkeit gewechselt. Besonders der/die jüngste im Bunde hat mich schwer beeindruckt mit seinen/ihren Performances zu Shania Twain und Marilyn Monroe. Wahnsinn, wie der Typ sich bewegen konnte.
Das Einzige, was für mich etwas gewöhnungsbedürftig war - auch wenn ich damit gerechnet hatte: Viele Songs kamen vom Band. Klar...wenn Männer "I will always love you" performen wollen, dann ist das sicher grundsätzlich eine gute Idee, das Lied vom Band zu spielen. Nur für mich als Konzertgängerin war es sehr befremdlich, da ich sonst immer nur in den Genuss von Live-Musik komme.
Aber ich hatte das schnell akzeptiert und zwischendurch wurde auch mal live gesungen.

Vor allem hat es mir mit Mama und Oma sehr viel Spaß gemacht und ich hatte den Eindruck, dass auch die Beiden sehr viel Freunde hatten :) Mädelsabend eben ;)

Ich muss übrigens noch von dem Klo erzählen. Ja, ihr lest richtig. Zu den Toiletten ging es nämlich in das Untergeschoss der Zeche. Dort war eine zweistöckige Bar unter Tage, ebenfalls eine Kombination aus rustikal und elegant. Hat mir seehr gefallen und ich habe jeden Moment darauf gewartet, dass das Phantom der Oper der Zeche Ewald hinter der nächsten Stahlstrebe hervorkommt ;D.
Also solltet ihr mal dort sein: Geht unbedingt aufs Klo!

In diesem Sinne wünsche ich euch einen tollen Wochenstart!





Sonntag, 10. April 2016

Zitronensirup für sommerliche Limonade

Ich wollte doch eigentlich schon vor einigen Tagen das Rezept für den Zitronensirup mit euch teilen, den ich bei einer Freundin entdeckt habe. Ich war nämlich vor einigen Tagen zusammen mit Tommy bei Julia und Vitalij eingeladen und neben selbstgemachtem Walnuss Ciabatta und selbstgemachter Guacamole (auch soooo lecker!) gab es auch Limo aus selbstgemachtem Sirup. Das hat so super geschmeckt, dass ich das auch unbedingt mal probieren wollte und Julia hat mir direkt abends das Rezept geschickt.
Am nächsten Tag waren wir dann einkaufen und ich habe direkt alles besorgt und es konnte losgehen.


Zutaten:
8 unbehandelte Zitronen
20 g Zitronensäure (bei mir war es stattdessen ein fetter Schluck Limettensaft)
1,5 kg Zucker



Die Zitronen werden erst sehr heiß abgewaschen und gut abgetrocknet. Dann wird die gesamte Schale dünn abgeschält und in einen Topf gegeben. Achtet darauf, dass ihr nichts von der weißen Unterschale mit abschneidet. Ich habe die Zitronen mit einem Allesschäler von Tupperware geschält, das hat super geklappt. Ich denke, mit jedem scharfen Schäler dürfte das ohne Probleme klappen.

Dann werden die Schalen mit einem Liter Wasser übergossen und sprudelnd aufgekocht. Währenddessen halbiert ihr die geschälten Zitronen und presst sie mit einem feinen Sieb über einer Schüssel aus. Vorher die Zitronen mit etwas Druck hin und her rollen, so bekommt man mehr Saft heraus.
Nun kommt der Zucker und die Zitronensäure (bei mir der Limettensaft) hinzu und alles wird kurz verrührt. Zum Schluss kommt der Sud der Zitronenschalen darüber und wird so lange verrührt, bis sich der Zucker aufgelöst hat. Das ganze klappt sehr problemlos und auch recht flott.
Angenehmer Nebeneffekt: Die ganze Küche riecht herrlich zitronig *.*

Für das Umfüllen in Flaschen oder Weckgläser braucht ihr auf jeden Fall einen Trichter, sonst wäre die Sauerei zu groß. Ich hatte gar keinen, Julia hat mir dankenswerterweise einen geliehen und mittlerweile hat Mama mir einen geschenkt. Die hatte nämlich mehr aus genug ;).
Wie ihr sehr kommt da eine ganze Menge Sirup bei rum. ich würde mal sagen, das sind locker zwei Liter. Habe schon fleißig was davon verteilt.


Nächstes Mal mache ich dann vielleicht einfach nur die Hälfte, lässt sich ja alles super teilen.
Und nächstes Mal nehme ich auch definitiv doch Zitronensäure, denn bei Julia war er definitiv etwas saurer, was mir auch viel besser schmeckt.

Also probiert das ruhig mal aus. Ist super einfach, geht schnell und ist nebenbei auch ein wunderschönes Mitbringsel!





Sonntag, 3. April 2016

Couchsurfing im Iran - Stephan Orth

"Wer die Welt über die "Tagesschau" kennen lernt, verschubladet sein Unterbewusstsein mit Bildern von Extremen: Afrikaner hungern, Afghanen verüben Selbstmordattentate, Chinesen plagiieren, und Iraner mit Bärten tüfteln an Atombomben. [...] Zuschauer vergessen leicht, dass die Realität in jedem Land zehntausendmal vielfältiger ist, als sie gezeigt wird."


Klappentext: Eine Bikiniparty in der Pilgerstadt Mashhad, eine Übernachtung neben dem Atomkraftwerk Bushehr, ein Sadomaso-Geheimtreffen in Teheran: Im Iran erlebt Stephan Orth Abenteuer, die kein Reiseveranstalter jemals in seinen Katalog schreiben würde. Als Couchsurfer tauscht er Hotel gegen Privatquartier und lernt das Land so von seiner ganz privaten Seite kennen. Denn hinter verschlossenen Türen fällt der Schleier und mit ihm die Angst vor den Sittenwächtern. Ob beim Rotwein-Besäufnis mit einem persischen Prinzen oder bei einem Wohnzimmer-Date mit versammelter Großfamilie, im stinkenden Schmugglerbus oder im rasenden Kleinwagen: Jede neue Begegnung fügt sich als Puzzleteil ein in das Gesamtbild eines Landes, dessen Realität komplett anders ist, als die Klischees vermuten lassen. Und schließlich werden noch zwei der letzten Geheimnisse aufgedeckt: wie die Einheimischen es anstellen, in einer Apotheke Wodka zu kaufen – und warum sie die unsägliche Popgruppe Modern Talking so lieben. Ein mitreißend erzähltes Buch über die kleinen Freiheiten und großen Sehnsüchte der Iraner.

Meine Meinung: Seit ich dieses Buch zum ersten Mal in der Mayerschen erblickt habe, wollte ich es unbedingt haben. Ich finde andere Kulturen total spannend und habe in den letzten Jahren immer mehr das Bedürfnis, besonders über den Nahen Osten mehr zu erfahren. Ich möchte verstehen, Vorurteile bestätigt bekommen oder noch viel besser: Vorurteile abbauen! Dieses Buch schien mir für dieses Vorhaben gut geeignet!
Mal ganz abgesehen davon, dass ich bei dem Titel direkt denken musste "Geht das überhaupt? Darf man couchsurfend durch den Iran reisen?"
Nun war der Osterhase so nett, und hat mir das Buch vorbei gebracht. Ich habe es sofort gelesen und mittlerweile liegt es bei meinem Papa auf dem Nachttisch, denn der interessiert sich auch sehr dafür.

Nach dem Lesen kann ich euch nur sagen: Kauft euch dieses Buch. Vor allem wenn ihr reisebegeistert seid, andere Länder und Kulturen spannend findet oder einfach mehr über den Iran wissen wollt. Ich muss nämlich gestehen, dass ich mich von dem Zitat ganz oben ziemlich angesprochen gefühlt habe. Natürlich ist mir irgendwie klar, dass z.B. nicht alle Afrikaner hungern, aber dennoch ist es ein vorherrschendes Bild in meinem Kopf und das wird dem Land und den Leuten einfach nicht gerecht. Genau so habe ich beim Iran tatsächlich nur an verschleierte Frauen und an Männer mit Turban und langen Bärten gedacht (die Atombomben kamen immerhin erst an dritter Stelle :P).
Nach dem Buch habe ich auf jeden Fall ein völlig anderes Bild im Kopf. Stephan Orth nimmt uns mit auf eine Reise, die zum größten Teil fernab von den Touristenattraktionen stattfindet. Ein Großteil passiert hinter verschlossenen Türen und es geht hier auch nur sekundär um schöne Landschaften und um möglichst viele Fotos an möglichst berühmten Orten. Es geht um die Einwohner eines Landes mit einer sehr bewegenden Geschichte. Es geht um Mentalität, um Träume, um die Kunst, ein glückliches Leben zu führen. Genau so geht es um den Frust einer unterdrückten Bevölkerung und den Spagat zwischen Lebensfreude und Resignation.
In dem Buch folgen wir Stephan chronologisch auf seiner Reise, die vor allem von Spontaneität geprägt ist. Er hat ein paar Eckpunkte geplant, aber wann er wo genau mit wem sein wird, weiß er nicht. Er hat ein paar Handynummern im Handy gespeichert und will sich auf seiner Tour vor allem von seinen Gastgebern leiten lassen.

Die meisten Gastgeber kennt er nur von kurzen Chats aus dem Internet oder aber er kennt sie gar nicht, weil sie ihm nur als spontaner Kontakt vermittelt werden. Dadurch lernt er ganz unterschiedliche Menschen kennen, die eigentlich nur eines gemeinsam haben: Sie sind alle unglaublich gastfreundlich. Das ist anscheinend eine Eigenschaft, die 99 % aller Iraner eint.

"Ich habe auch gespürt, wie gut es jedem Einzelnen tut, zu hören, dass die Iraner toll sind. Die Perser sind sehr stolz auf ihre Heimat, wissen aber auch, was für eine fürchterliche Presse ihr Land auf der ganzen Welt hat. Jeder Besucher, der zeigt, dass er einen Unterschied zwischen Bürgern und Regierung erkennt, tut etwas für das Selbstvertrauen eines viel verschmähten Volkes.
Das ist auch der Grund, warum ich auf die Frage, ob man in ein Land reisen darf, mit dessen politischer Führung man nicht einverstanden ist, für mich eine eindeutige Antwort gefunden habe. Es gibt keine schlechten Orte, wenn du reist, um Menschen zu treffen."

Stephan Orth erlebt mit jedem von Ihnen kleine Abenteuer und während er von Planungen für eine BDSM-Party, vom nächtlichen Angeln, von Verhören auf iranischen Polizeistationen und vom Krokus-Pflücken berichtet, kommt er völlig ohne Effekthascherei aus. Das war nämlich auch etwas, was mir recht bald aufgefallen ist. Ich hatte nie den Eindruck, dass hier eine Situation ausgeschmückt wurde, nur um mehr Spannung zu erzeugen. Das ist mir bei Büchern, die über persönliche Erlebnisse berichten, immer besonders wichtig.

Am allermeisten muss ich aber die vollkommene Objektivität von Herrn Orth loben. Obwohl er den Iran als Land sehr gerne mag und dort immer wieder auf tolle Leute trifft, verliert er nie den Blick für die Gesamtsituation. Zum Beispiel sagt er ganz deutlich, dass alle Menschen, bei denen er wohnen durfte, sehr aufgeschlossen und modern seien, dass ihm aber natürlich auch bewusst ist, dass er nur bei einer bestimmten Gruppe Mensch zu Gast ist. Nämlich den aufgeschlossenen Leuten, die im Internet vernetzt sind, die gebildet sind und die Interesse an der Welt haben.
Er beschönigt auch nichts. Immer mal wieder kommen die Gespräche mit seinen Gastgebern und iranischen Freunden auf die aussichtslose Lage für viele Iraner. Gut ausgebildete Menschen bekommen trotzdem keine Arbeit, Frauen sind immer noch das Eigentum eines Mannes und ohne ihn folglich auch nichts wert, ein Mann kann keine Frau heiraten ohne steinreich zu sein etc.
Genau so erzählt er von der ständigen, unterbewussten Angst vor der Regierung, denn überall wird man kontrolliert, abgehört und scharf im Auge behalten. Allein sein Visum verlängert zu bekommen ist immer wieder ein riesen Akt aus Lügen und aus Angst. Denn schon ein Mensch mit einer Kamera in der Nähe eines Atomkraftwerkes ist sofort als Spion verdächtig.

"Wer denkt, der Iran sei ein durch und durch prüdes Land, liegt weit daneben. Sehr detailliert wird in religiösen Fernsehsendungen etwa über die Qualen männlicher Enthaltsamkeit gesprochen. Der Mann wird dabei als wildes Tier gesehen, dessen sexuelle Energie sich kaum kontrollieren lässt. Eine für Y-Chromosomenträger äußerst komfortable Sichtweise, denn wenn so die Natur ist, liegt es an der Frau, ihn nicht zu reizen. Tut sie es dennoch, ist sie selbst schuld an den Konsequenzen. Die naheliegende Frage, warum solche leicht korrumpierbaren Bestien überall das Sagen haben sollen, wird in der Islamischen Republik nicht gestellt."

Alles, was Spaß macht, ist verboten. Das bedeutet aber nicht, dass die Iraner keinen Spaß haben. Sie bauen sich Brücken und das wahre Leben findet im Verborgenen statt, hinter verschlossenen Türen. Erst dort fallen - vor allem für die iranischen Frauen im wahrsten Sinne des Wortes - die Schleier. Man kann das traurig finden, man kann wütend sein....aber auf jeden Fall muss man die Iraner für ihre Kunst, das Leben trotzdem zu feiern, bewundern.
Und in dem Buch lese ich auch immer wieder kleine Hoffnungsschimmer heraus. Zum Beispiel schließen mittlerweile viele junge Iraner bei der Hochzeit einen Ehevertrag ab, der zumindest dafür sorgt, dass die Frau nicht völlig ohne Rechte zurückbleibt. Gleichzeitig kommen immer mehr Touristen in den Iran, was dem Land sicherlich früher oder später Aufschwung verschaffen wird. Und zu guter Letzt ist der Anteil der Leute um die 30 so groß wie noch nie. Fast alle jungen Leute sind - illegal natürlich - bei Facebook, Youtube und WhatApp unterwegs und immer mehr sehnen sich nach einem freien Iran. Nach einem Land, in dem man nicht mehr verhaftet wird, wenn man tanzend ein Youtube-Video dreht.
Genau diese kleinen Dinge haben wir mal wieder Hoffnung gegeben. Hoffnung darauf, dass auch ein Land wie der Iran vielleicht irgendwann einen Schritt in Richtung Freiheit gehen kann.

Als kleinen Bonus sind natürlich jede Menge Bilder von der Reise in dem Buch zu finden. Außerdem werden auch immer mal wieder die kurzen WhatsApp Gespräche zwischen Stephan Orth und seinen zukünftigen Gastgebern abgedruckt. Und diese geben, zusammen mit vielen anderen Kleinigkeiten, auch sehr oft Anlass zum Schmunzeln. :)

Würdest du dieses Buch erneut lesen? Definitiv! Und ich werde mich jetzt verstärkt darum bemühen, mehr von so wunderbarer Reiseliteratur in meine Regale zu bekommen.