Mittwoch, 29. April 2015

Mein erstes Brot

Ich hatte ja vor nicht allzu langer Zeit von meinen tollen Geschenken berichtet ;) Unter anderem gehörten zwei Bücher übers Brotbacken dazu. Ich habe mich rieesig darüber gefreut, denn nun habe ich direkt eine herrliche Auswahl an Rezepten. 

 

Nicht erst seit meiner Lektüre von Hab ich selbst gemacht wollte ich es unbedingt mal ausprobieren, ein Brot selber zu backen. Auch hier sind es wieder die üblichen Gründe. Ich backe gerne und es entspannt mich. Ich sitze gerne vorm Ofen und gucke zu, wie mein Werk langsam aufgeht und schön braun wird. Ich esse es natürlich auch gerne, sofern es denn hinterher schmeckt :D
Und nicht zuletzt weiß ich so, was in meinem Brot drin ist. Keine Geschmacksverstärker oder Konservierungsmittel.
Und daher habe ich auch direkt am Sonntag angefangen und das erste Rezept ausprobiert. Da ich wirklich null Erfahrungen im Brot backen habe und das bislang höchstens mal mit einer Brotbackmischung gemacht habe, musste es ein einfaches Rezept sein. Mit wenig Zutaten, sollte es daneben gehen. So hätte ich immerhin nicht zuviel Geld zum Fenster raus geschmissen.

Gefunden habe ich dann ein Rezept für Münsterländer Bauernstuten. Sah gut aus und klang auch so.

Zutaten für zwei Brotlaibe à 550g sind folgende:
- 20 g Hefe (ca. 1/2 Würfel)
- 500 g Buttermilch (zimmerwarm)
- 75 g flüssiger Sauerteig (selbst angesetzt oder aus dem Beutel)
- 300 g Weizenmehl (Type 550)
- 200 g Roggenmehl (Type 1150)
- 15 g Salz (ca. 3 TL)

Zuerst wird die Hefe in einer Schüssel mit der zimmerwarmen Buttermilch vermischt und darin aufgelöst. Ich habe die Buttermilch vorher nochmal kurz in der Mikrowelle erwärmt. So auf handwarm. Dann kommt der Sauerteig dazu, dann die Mehlsorten und zum Schluss das Salz. Das alles wird kurz verrührt und dann kommt - wenn ihr eine habt - die Küchenmaschine zum Einsatz. Ich war auch froh drum, denn der Teig ist extrem klebrig. Der Teig muss erst 4 Minuten auf langsamer, anschließend 4 Minuten auf schneller Stufe durchgeknetet werden. Anschließend gebt ihr den Teig auf eine bemehlte Oberfläche, deckt ihn locker ab und lasst ihn 20-30 Minuten gehen. Am besten auf oder unter einer Heizung, auf dem Balkon in der Sonne oder an einem anderen warmen Ort.



Nach der halben Stunde ist mein Teig tatsächlich größer und luftiger geworden. Völlig motiviert habe ich mich also ans Kneten gemacht. Dazu wird der Teig in zwei gleich große Hälften geteilt und jedes Stück wird für sich geknetet. Man soll den Teig auf eine bemehlte Arbeitsfläche geben und erst mal rundwirken. Dazu einfach den Teig etwas platt drücken und dann immer wieder den Rand in die Mitte drücken. Das wiederholt man ein paar mal. Leider war der Teig immer noch so klebrig, dass mir die Hälfte des Teiges an den Fingern klebte. Daher konnte ich auch keine Bilder machen. Wenn ihr euch das Rundwirken nochmal ansehen wollt, guckstu hier 
Leider sah es bei mir eben üüüberhaupt nicht so aus wie im Video und ich sah mich schon brotlos und deprimiert den Teig wegschmeißen. Hrmpf.
Aber nun ja....den ersten Teig habe ich dann irgendwie aufs Blech bugsiert (wirklich rundgewirkt habe ich den gar nicht) und beim zweiten habe ich direkt viel mehr Mehl zum Kneten genommen. Ich hatte zwar Angst, dass das Brot dann zu trocken wird, aber immerhin klappte das mit dem Rundwirken jetzt schon viel besser. Das zweite Brot habe ich dann auch aufs Backblech gelegt, allerdings mit dem Teigschluss nach unten (sprich die "Teignähte" nach unten), weshalb es nicht ganz so schön aufgerissen ist, wie das andere. Aber naja...das kann ich verkraften. Merkt euch also: Diese Brote mit dem Teigschluss nach OBEN auf das Blech legen. Am besten streut ihr dann noch ein bisschen Mehl drüber und lasst die Brote nochmal 10 Minuten gehen.
Während dieser ganzen Kneterei solltet ihr den Backofen auf 210 Grad Oder- und Unterhitze vorheizen und ein mit Wasser benetztes Blech in den Ofen schieben. 
Sobald die Temperatur erreicht ist, nehmt ihr das Blech mit dem Wasser raus und schiebt eure Brote in den Ofen. Möglichst mittig natürlich. Dort backt das Brot dann 5 Minuten an.
Nach diesen 5 Minuten regelt ihr die Temperatur auf 200 Grad runter und lasst sie noch ca. 25 Minuten weiterbacken.
So sah mein Ergebnis aus:

Links: Teigschluss nach oben/Rechts: Teigschluss nach unten


Ich zeige euch auch extra nochmal die Krume des Brotes, also wie es aufgeschnitten aussieht. Ich finde, es sieht wirklich gut aus. So, wie man sich auch das gekaufte Brot vom Bäcker vorstellt.
Ich würde das Brot beim nächsten Mal (das wird es sicherlich geben;)) allerdings noch ein paar Minuten länger drin lassen. Unten am Boden könnt ihr erkennen, dass noch ein ganz kleiner klitschiger Teigstreifen übrig geblieben ist, der zwar beim Essen nicht stört, aber man kann sich ja trotzdem verbessern.
Geschmeckt hat es super. Genau so, wie man sich so einen herzhaften Bauernstuten vorstellt. Probiert es ruhig mal aus.
Es ist ein tolles Gefühl, wenn man so ein selbstgebackenes Brot anschneidet und allein der Duft, der durch die Wohnung zieht ist einen Versuch wert :)

Hinweis: In meinem Buch steht, dass zu dem Brot am besten guter Räucherschinken passt. Ich finde allerings, dass man dazu genau so gut auch was Süßes essen kann und Maike hat mir das bestätigt. Habe nämlich direkt etwas zum Probieren bei meinen Eltern vorbei gebracht und Maike hat sich ne Nutella-Stulle geschmiert :)

Guten Hunger ihr Lieben!

Dienstag, 28. April 2015

Erholungswochenende oder: Nach neun Jahren immer noch albern

Ich hatte es ja in einem meiner letzten Posts bereits angekündigt und vorletztes Wochenende war es dann soweit. Tommy und ich sind ins Sauerland gefahren um dort ein schönes Wochenende zu zweit zu verbringen. Wir sprechen schon ewig davon, dass wir sowas mal machen wollen und irgendwann dachte ich mir, dass ich ihm so was einfach mal schenke, sonst machen wir es nie.
Und so haben wir uns vor einigen Wochen hingesetzt und Angebote im Internet durchforstet. Die Auswahl war riesig und entsprechend überfordert waren wir. Letztendlich haben wir uns für ein Angebot von Welcome Hotels entschieden. Und zwar das in Meschede, direkt an einem Stausee. Das Sauerland ist eine tolle Region und nicht so weit weg und im Angebot war außerdem ein 4-Gänge-Menü (und Pralinen, Sekt und Obstkorb auf dem Zimmer). 
Freitag konnten wir ab 15 Uhr einchecken, sind aber früh in Bochum losgefahren, um den Tag vor Ort schon mal zu nutzen. Haben uns dann erst mal den Hennesee angesehen, denn direkt dort lag unser Hotel. Dann waren wir am Lörmecke-Turm, in Warstein (der Ort ist nicht so berauschend) und an der Warsteiner Brauerei (das war schon vieeel interessanter - nächstes Mal machen wir eine Führung!) und dann ging es aber erst mal zum Hotel. 



Man sieht, wie verpeilt ich nach dem Wendeltreppen-Aufstieg war :D





Sehr netter Empfang und das Zimmer war wunderbar. Als wir reinkamen, fehlten allerdings Sekt, Pralinen und Obst. Mir waren die Sachen zwar alle nicht wichtig, aber Tommy hatte schon Recht als er meinte, da ginge es ums Prinzip. Aber wir haben uns nicht geärgert, ich habe erst mal geduscht und als wir dann wieder los wollten um noch ein nettes Restaurant zu suchen, stand alles vor unserer Zimmertür ;) Also alles wunderbar.





Wir haben dann Freitagabend ganz köstlich in einem kleinen Gasthof gespeist und haben abends ganz entspannt das Hotelzimmer genossen und The Voice Kids geschaut. Ich bin auch echt früh eingeschlafen. 
Samstag waren wir beide dann auch dementsprechend früh wach. Um viertel nach sieben glaub ich. Haben uns dann entspannt fertig gemacht und sind runter in den wunderschönen Frühstücksraum gegangen. An dieser Stelle sollte ich vielleicht sagen, dass unser Hotel aus zwei Teilen bestand. Ein Teil ist sehr alt, weil dort eben früher das alte Hennesee-Hotel untergebracht war. Dieser Teil ist heute der Trakt mit dem Restaurant, der Bar und verschiedenen anderen großen Zimmern. Der Stil ist alt und würdevol mit schmiedeeisernen Wendeltreppen und alten Holzdielen. Aber alles sehr gepflegt und eben einfach gemütlich. Ich wollte die anderen Frühstücksgäste nicht fotografierenm daher müsst ihr euch das jetzt einfach mal vorstellen.
Das Frühstücksbuffet war astrein! Leckerer Kaffee, frisch gepresster Saft, einen Wilkommensdrink und auch ansonsten alles was das Frühstücksherz begehrt. Wenn sogar Tommy schon morgens 3 Brötchen isst, dann schmeckt es, glaubt es mir! Sein Frühstück besteht sonst eher aus Kippe und Kaffee ;)

Anschließend sind wir satt und zufrieden nach Bilstein aufgebrochen, weil ich gerne in den Wildpark und die Tropfsteinhöhle gehen wollte. Ich kann beides nur empfehlen! Der Wildpark ist nicht so groß aber sehr schön angelegt und außerdem umsonst. 
Und die Höhle ist auch nicht so riesig, aber sowas finde ich immer sehenswert. Besonders, wenn es Tropfsteinhöhlen sind. Da sieht man aus jedem Winkel etwas anderes. Die Führung dauert ne halbe Stunde und kostet für Erwachsene 4,50 €. Wir hatten sogar das Glück, dass wir so früh da waren, dass wir eine Führung ganz alleine bekommen haben. Höhö. Die junge Frau, die das gemacht hat war sehr nett und ich weiß jetzt endlich, wie ich mir den Unterschied zwischen Stalagmiten und Stalagtiten merken kann :D















Ich habe mich natürlich unsterblich in den Fuchs und n die kleinen Frischlinge verliebt. Tommy konnte mich grade noch so vom Wildschweingehege wegziehen, bevor ich versucht hätte, mir eins von den zehn kleinen Schweinchen zu mopsen ;)

Nach diesem schönen Auftakt sind wir weiter zum Möhnesee gefahren. Das ist der größte See im Sauerland und auch dort wars wirklich schön. Sind ein bisschen durchs Sumpfgebiet geschlendert und haben uns die Möhne-Talsperre angeschaut. Die war an sich erst mal sehr beeindruckend gebaut und zusätzlich fasziniert haben mich die Fotos von der Möhne-Katastrophe. Im Zweiten Weltkrieg wurde die Talsperre von Bomben getroffen und die Bilder waren schockierend!
Als schönen Kontrast habe ich all die Liebesschlösser empfunden, die entlang der Talsperre hingen :)





Danach ging es für uns weiter nach Arnsberg. Wir haben lachend festgestellt, dass das Sauerland wirklich schon etwas völlig anderes ist als das Ruhrgebiet. Samstags haben nämlich alle Geschäfte schon ab 13 Uhr geschlossen. Das ist ja hier völlig undenkbar! War aber nicht schlimm, denn wir wollten ja nicht zwingend shoppen. Das können wir hier schließlich auch. Vielmehr wollten wir uns dieses wunderschöne alte Städtchen mit dem Kloster und der Schlossruine ansehen. Arnsberg ist wirklich schnuckelig und just an diesem Tag fand dort auch noch eine Hochzeit statt. Das war auch schön, dabei zuzugucken. 
Und ich habe außerdem diese Mauer hier entdeckt:



Mein absolutes Lieblingsbild von diesem Kurztrip!

Nachdem wir völlig kaputt auf dem Schlossberg angekommen sind (nur zur Nachsicht: wir waren auch noch etwas erschöpft von der Wanderung zum Lörmecketurm gestern), war ich fasziniert von der tollen Aussicht. Man konnte über die ganze Region gucken und ein Mädchen saß sogar so wie man es sich in einem Film vorstellen würde an der Kante eines Felsvorsprungs und ließ die Beine baumeln, obwohl es unter ihr tief runter ging. Zwar war der Vorsprung eigentlich abgesperrt, aber man konnte gut über den Zaun klettern. Würde ich in Arnsberg wohnen, wäre ich sicher öfter dort und als Kerl würde ich definitiv die Mädels fürs erste Date immer dorthin bitten ;) hihi

Nach dieser Rundtour haben wir uns eine köstliche Waffel gegönnt.


Und dann sind wir wieder zurück ins Hotel gefahren. Da wir Sky auf dem Zimmer hatten, konnte Tommy noch etwas Fußball schauen und ich habe mich in das grandiose Hotelbett gekuschelt und noch etwas geschlummert.
Um kurz nach sechs sind wir dann ins Restaurant, schließlich hatten wir noch ein 4-Gänge-Menü offen. 
Wir hatten vorher etwas Bedenken, ob das Menü was für uns sein würde. Schließlich sind wir eher so die Spaghetti Bolognese und Currywurst-Pommes Typen und so gar nicht in Richtung Jacobsmuscheln und Kaviar oder so.
Als wir zu unserem Tisch gebracht wurden, nahm meine Nervosität eher zu. Klassische Musik lief im Hintergrund und es war gedeckt wie man es in einem 4 Sterne Hotel eigentlich ja auch erwartet:



Aber meine Sorge wegen des Essens wurde gleich gemindert, als ich unser Menü lesen durfte.



Die ersten beiden Gänge und das Dessert machten mir keine Sorgen und Tommy auch nicht. Lediglich beim Hauptgang mit der Ente war ich mir unsicher, da ich das noch nie gegessen habe und wir das nur aus Kochsendungen kannten - und zwar immer ziemlich roh innen drin. Ab da fingen wir auch an, etwas albern zu werden, weil wir überlegt haben, ob wir der Kellnerin sagen sollen, dass wir die Ente ganz durch gebraten haben wollen und wie sie dann gucken würde. Generell mussten wir beide die ganze Zeit grinsen, weil wir uns selbst so komisch gefühlt haben in so einem Ambiente. Es war schön, aber einfach etwas ungewohnt. Das war übrigens das Beste am ganzen Ausflug!!! Mir ist wieder mal bewusst geworden, was für ein Geschenk es ist, dass wir nach über 9 Jahren noch zusammen rumalbern können wie am ersten Tag <3 

Die ersten beiden Gänge kamen und besonders der erste Gang mit dem Frischkäse war ein Gedicht!





Wegen der Ente haben wir übrigens nichts gesagt. Wir dachten, wenn wir schon mal so ein Menü bekommen, dann essen wir es auch so wie es sich gehört. Und zur Not hinterher noch was bei Burger King oder McDoof holen.
Und als der Hauptgang dann kam, waren wir beide total positiv überrascht. Es war wirklich lecker (bis auf Mangold...das brauchten wir beide nicht wirklich). Die Ente war nur noch ganz leicht rosa, sodass ich es ohne Probleme essen konnte, sehr zart und gut gewürzt. Genau wie das Mangochutney und der saugeile Duftreis.



Wir mussten zwischendurch übrigens auch immer wieder grinsen, weil die Kellnerin nach jedem Gang gefragt hat, ob sie direkt den nächsten Gang servieren sollen. Am Anfang dachten wir uns nichts dabei aber als die Frage nach dem Hauptgang wieder kam, meinte Tommy amüsiert, dass das vielleicht für viele zu so einem Essen dazu gehört....also längere Pausen zwischendurch. Und dass der Koch sich sicher schon wundert, was da für Fresssäcke in sein Restaurant gekommen sind. Hihi.
War uns egal. Wenn wir Hunger haben, haben wir Hunger. Ohne Pause.
Und das Dessert war ein Traum!



Kirscheis und Mousse au Chocolat. Besser gings nicht. Wir waren satt und mussten uns nirgendwo mehr Nachschub besorgen ;P
Wir haben dann den Abend gemütlich im Hotelzimmer ausklingen lassen und waren rundum zufrieden.
Am nächsten Morgen beim Frühstück haben wir uns geschworen, dass wir das nun öfter machen werden! Es hat echt alles toll geklappt und ich könnte mir keinen besseren Start in den Urlaub vorstellen, als diesen.
Mal abgesehen, dass ich mit diesem tollen Kerl sowieso immer wieder gerne irgendwohin fahren würde <3

Am Sonntag sind wir selbstredend auch nicht sofort heim gefahren, sondern haben noch einen Abstecher nach Attendorn gemacht. Dort haben wir uns die sehr beeindruckende Attahöhle angesehen. Leider durften dort keine Fotos gemacht werden.
Alles in allem war die kleine Privatführung in Bilstein aber schöner!

Joa...und so kamen wir dann irgendwann nachmittags glücklich und zufrieden zuhause an. Es war einfach großartig! :)

Montag, 27. April 2015

Ein mallorquinischer Sommer - Helen Walsh


 Klappentext: Jedes Jahr fahren Jenn und Greg in die Villa Ana nach Deià, Mallorca. In diesem Sommer sind sie jedoch nicht allein: Gregs Tochter Emma kommt mit ihrem ersten festen Freund auf die Insel. Jenn fürchtet, dass die Idylle durch die beiden Teenager getrübt werden könnte. Als Emma und Nathan eintreffen, ist nichts so, wie erwartet. Nathan entpuppt sich als gut aussehender, braun gebrannter 17-Jähriger, und Jenn muss sich eingestehen, dass sie sich zum Freund ihrer Stieftochter hingezogen fühlt. Es beginnt ein erotisches Versteckspiel, an dem die Familie beinahe zerbricht und das Jen zu einer schmerzlichen, aber erhellenden Konfrontation mit sich selbst zwingt.
Meine Meinung: Schon wieder ein Buchgewinn. Wen überrascht es noch? ;) Ich war von der Leseprobe völlig begeistert und habe mich unglaublich gefreut, als die Mail mit der Gewinnbenachrichtigung kam. Schon in der Leseprobe ist mir das Talent der Autorin aufgefallen, die Urlaubsstimmung einzufangen. Als sie beschrieb, wie Jenn auf der Terasse liegt und wie sie abends mit ihrem Mann in einem typisch spanischen Lokal essen gehen, da habe ich mich selbst gefühlt, als würde ich grade auf einer sonnenbeschienenen Terasse auf Mallorca sitzen und spanischen Wein spanisches Bier trinken. Man kann sich sehr gut in Jenn hinein versetzen, auch später, als sie ihre zwiespältigen Gefühle bezüglich des anstehenden Besuches von Emma und ihrem Freund beschreibt. Sonst hatten Jenn und Greg diesen Urlaub, diese Villa, immer für sich und sie konnten sich gut entspannen. Wie soll das werden, wenn Jenns verwöhnte Stieftochter aufkreuzt, nach dazu mit einem Jungen, den beide nicht kennen?

Das Cover ist schön, auffällig und passt zu dem Buch. Die Zitronen vermitteln einem genau das südliche Flair, in dem der Roman spielt und ist dabei nicht kitschig. Gefällt mir gut. Und ein Hingucker ist es auch.
Ich glaube, besonders gut gefallen, hat mir die Tatsache, dass es hier nicht um einen billigen Erotikroman geht, sondern dass vielmehr die Gefühle der einzelnen Beteiligten im Vordergrund stehen. Man versteht die verschiedenen schwierigen Konstellationen sehr gut. Greg, der seiner Tochter jeden Wunsch von den Augen abliest; Jenn, die nach und nach immer mehr genervt ist von ihrem Mann, der viel zu oft den Akademiker raushängen lässt; Emma, die mit ihrer egoistischen Art immer im Vordergrund stehen möchte und ihre Stiefmutter mit ihren Kommentaren viel zu oft verletzt; und Nathan, der eine unerklärliche Anziehungskraft auf Jenn ausübt. Zu lesen, wie sich die Situation immer mehr hochschaukelt, fand ich sehr interessant.
Was mich allerdings gestört hat, ist zu einen die Kürze des Buches. Viele Stellen kommen mir viel zu kurz vor, man hätte einfach viel mehr daraus machen können. Zumal der Anfang so gut uns ausführlich daher kam. Außerdem ist mir Nathan so dermaßen unsympathisch gewesen, dass es mir schlechtweg sehr unrealistisch vorkam, dass Jenn sich in ihn verliebt. Immer wenn man grade denkt, jetzt kommt es zu einem tiefgründigen Gespräch zwischen ihm und Jenn, die irgendeine Art von Verbundenheit erklären könnte, sagt oder tut er wieder irgendwas Dummes und der Zauber ist verflogen. Ich hätte diesen Bengel schon nach drei Tagen wieder fort geschickt ;).
Und zuletzt hat mich das Ende völlig unbefriedigt zurück gelassen. Esist, als ob ein paar Seiten im Buch fehlen und das hinterlässt immer einen faden Nachgeschmack.
Alles in allem also leider nicht so berauschend, wie ich es mir nach der Leseprobe erhofft hatte.

Sonntag, 26. April 2015

Ach Geburtstag...

Jedes Jahr ist Geburtstag haben einfach wieder soooo großartig. Es ging schon damit los, dass ich wieder mal bombenmäßiges Wetter geschenkt bekommen habe. Ideal für unseren Plan, den ganzen Nachmittag im Garten meiner Eltern zu verbringen :)
Der Plan ist auch aufgegangen. Wir hatten leckeren Erdbeerkuchen und Sachertorte zum Kaffee und abends wurde gegrillt. Und Maike hat uns Aperol Sprizz kredenzt. Ich liebe es!





Ich habe so herrlich passende Geschenke bekommen: Zwei Bücher übers Brotbacken, ein Buch übers Gärtnern auf dem Balkon, eine Karte für We Will Rock You in Köln, ein Hemd von Game Of Thrones, ein indisches Kochbuch und und und. Ich habe Briefe bekommen, SMS, Anrufe. Sogar Heidi hat angerufen <3
Und ich habe mich soooo über Tonis Armband aus Vietnam gefreut.
Und auch die Tage danach gabs noch weiter Geschenke. Eine perfekt zu mir passende Tasche, tamilische Spezialitäten. Ach ich hatte einen so tollen Tag und ich danke allen, die mich irgendwie kontaktiert und an mich gedacht haben!!!

Das Schönste war aber wie jedes Jahr das gemütliche Zusammensitzen im Garten. Zusammen essen, planen, quatschen, Bier und Schnaps trinken (das Bier war übrigens das Einzige, was uns am Freitag im Stich gelassen hat. Tommy hatte extra auf meinen Wunsch hin ein Fass Bier gekauft und als wir das erste Glas probiert haben, hat das Bier total sauer geschmeckt...sowas blödes! Zum Glück war noch Ersatz in Flaschen da :D). Abends, als alle anderen schon heim gefahren waren, haben Tommy und ich noch mit meinem Papa auf der Terasse gesessen und auf Youtube Musikvideos angesehen. Von Tina Turner, Def Leppard, INXS und all sowas. Total schön.

Und passend dazu hat meine Oma mir zu meinem Geburtstag eine Karte überreicht - mit einem Spruch, den ich so schön finde, dass mir teilweise die Tränen gekommen sind:

~ Ich wünsche dir Zeit ~

Ich wünsche dir nicht alle möglichen Gaben.
Ich wünsche dir nur, was die meisten nicht haben:
Ich wünsche dir Zeit, dich zu freun und zu lachen,
Und wenn du sie nützt, kannst du etwas draus machen.

Ich wünsche dir Zeit für dein Tun und dein Denken,
Nicht nur für dich selbst, sondern auch zum Verschenken.
Ich wünsche dir Zeit - nicht zum Hasten und Rennen,
Sondern die Zeit zum Zufriedenseinkönnen.

Ich wünsche dir Zeit - nicht nur so zum Vertreiben.
Ich wünsche, sie möge dir übrigbleiben
Als Zeit für das Staunen und Zeit für Vertraun,
Anstatt nach der Zeit auf der Uhr nur zu schaun.

Ich wünsche dir Zeit, nach den Sternen zu greifen,
Und Zeit, um zu wachsen, das heißt, um zu reifen.
Ich wünsche dir Zeit, neu zu hoffen, zu lieben.
Es hat keinen Sinn, diese Zeit zu verschieben.

Ich wünsche dir Zeit, zu dir selber zu finden,
Jeden Tag, jede Stunde als Glück zu empfinden.
Ich wünsche dir Zeit, auch um Schuld zu vergeben.
Ich wünsche dir: Zeit zu haben zum Leben!

Die Tatsache, dass meine Oma mit diesem Gedicht so sehr das getroffen hat, was mir wichtig ist und auch die Tatsache um das Wissen, dass sie sich jede Zeile wirklich für mich wünscht, hat mich wirklich berührt.

Ich bin gesegnet durch all diese Menschen um mich herum <3 Danke!



Donnerstag, 23. April 2015

Musik öffnet Schleusen

Heute Vormittag war ich mit meiner Mama und meiner Oma auf einer Beerdigung. Meine Nachbarin und sehr gute Freundin von meiner Oma ist Anfang April gestorben. Ich kann nicht sagen, dass ich sie sehr gut kannte, aber sie hat öfter zu meinem Geburtstag Torten gebacken (sie war gelernte Konditorin) und natürlich hab ich öfter mit ihr gequatscht, wenn wir uns mal getroffen haben. Sie war eine ganz tolle und liebenswerte Frau. Und da ich Urlaub habe, fand ich, meine Oma könnte ein bisschen seelischen Beistand gebrauchen. Außerdem weiß ich noch, wie sehr ich mich über jeden gefreut habe, der zu Beerdigungen meiner Angehörigen gekommen ist. Für mich hat das tatsächlich etwas mit "die letzte Ehre erweisen" zu tun!
Das heute war die fünfte Beerdigung, auf der ich war, und die erste, die mich nicht unmittelbar getroffen hat. Ich dachte also, ich komme ausnahmsweise mal ohne Tränen aus, aber weit gefehlt. Man ist ja sowieso schon betroffen, weil auf Beerdigungen eine bedrückte Atmosphäre herrscht, aber bei mir wars wieder endgültig vorbei, als die ersten Töne der Kirchenmusik erklungen sind.
Wie bei vielen Menschen löst Musik bei mir unheimlich viele Gefühle aus bzw. verstärkt sie immens. Ich musste sofort weinen, teilweise weil ich an die Beerdigungen meiner Großeltern erinnert wurde und teilweise weil die Situation einfach so traurig, melancholisch und auch schön war. Denn der Trauergottesdienst war sehr liebevoll geplant und durchgeführt worden. Der Pastor hat sogar ausdrücklich erwähnt, wie gut meine Oma mit der Verstorbenen befreundet war.
Der für mich schlimmste Moment ist aber immer der Auszug aus der Trauerhalle und das Blumen ins Grab werfen. Meine Oma war total fertig und sie weinen zu sehen war ganz grausam :( Und natürlich auch all die Angehörigen. Hab Oma erst mal feste gedrückt und hinterher haben Mama und ich noch gewartet, bis Omas andere Freundinnen da waren.
Eine der Damen hat total traurig erzählt, dass ihr Mann auch seit gestern im Krankenhaus liegt und es ihm nicht gut geht. Sie hat dann völlig resigniert gemeint "Mittlerweile brauche ich deutlich mehr Trauerkarten als Glückwunschkarten."
Und ganz ehrlich? Für mich ist es schon traurig zu sehen, wie stark die Generation meiner Großeltern hier im Umkreis die letzten Jahre dezimiert hat. Als Maike und ich klein waren, wurden wir nicht nur von meinen Großeltern verhätschelt, auch die gesamte Nachbarschaft/ der gesamte Freundeskreis hat sich um uns gekümmert, Späße mit uns gemacht etc. So viele von diesen alten Leutchen sind mir in wunderbarer Erinnerung geblieben. Alleine die Erinnerung an meinen Opa, der immer auf der anderen Straßenseite mit seinen Kumpels Bierchen getrunken hat, ist in mir so fest verankert, wie die Erinnerung an mein erstes Buch. (Irgendwann hat meine Oma dann immer mich geschickt, um Opa zu holen, weil sie wusste, dass er bei mir nicht nein sagen würde ;)).
Ich kann mir also gar nicht vorstellen, wie sich meine Oma und ihre Freundinnen fühlen. Für mich hat der Tag einmal mehr gezeigt, dass ich dankbar bin für jeden Tag, den meine Großeltern fit waren bzw. meine Oma noch fit ist. Und für die Zeit, die ich mit ihnen verbringen durfte.

Mama und ich sind nach der Beerdigung nicht mehr zum Kaffeetrinken mitgegangen. Ich habe Mama zur Arbeit gefahren und bin mittags mit Tommy zu Frau Imhäuser gefahren. Ihre Tochter wollte uns ein bisschen Trödel mitgeben und Frau Imhäuser war sowieso tödlich beleidigt, dass wir sie so lange nicht besucht haben. Ich glaube tatsächlich dass ihr vor allem Tommy echt fehlt. Aie hat sich dementsprechend über unseren Besuch gefreut und hat es sich natürlich wieder nicht nehmen lassen, uns Geschenke mitzugeben. Jetzt haben wir einen schönen Teppich im Esszimmer liegen und ich hab einen Strauß Tulpen bekommen. Die Gute <3 ist mir immer peinlich, wenn sie uns jedes Mal etwas schenkt. Wir haben aber immerhin hoch und heilig versprochen, sie wieder öfter zu besuchen!

Naja...und dann war heute auch noch der vierte Todestag meiner Oma. Heute vor vier Jahren ist sie für mich völlig überraschend gestorben. Obwohl sie schon im Hospiz lag. Aber sie hat das so gelassen und entspannt hingenommen, als wäre sie in einem Hotel und war geistig fit wie zwei Turnschuhe. Ich habe mich immer so auf die Besuche im Hospiz gefreut, denn so geredet wie dort, haben wir lange nicht. Sie wollte mir unbedingt Bilder von früher zeigen und hat meinem Vater extra aufgetragen, ihr Fotoalben aus ihrer Wohnung mitzubringen. Und sie hat mir feierlich ihre selbstgehäkelte Patchworkdecke vererbt, weil sie wusste, wie ich diese Decke liebe. 
Und ich erinnere mich so gut, wie sie trotz ihrer Krankheit noch zu Späßen aufgelegt war.
Damals kam irgendwann mal ein junger Pfleger in ihr Zimmer und sie meinte schelmisch grinsend "Ach Kati, das ist der Stefan. Der kümmert sich ganz reizend um mich und wenn ich gewusst hätte, was hier für hübsche Kerle arbeiten, dann wär ich schon viel früher gekommen."
Und sie lag im Hospiz! 
Ach....sie fehlt mir jeden Tag....


Mittwoch, 22. April 2015

Ausgelöscht - Cody McFadyen

Klappentext: Ich bin ganz nah. Und ich habe ein Geschenk für dich, Special Agent Barrett. Smoky Barrett sieht von ihrem Handy auf. Die anderen Hochzeitsgäste beobachten gespannt das Brautpaar vor dem Altar. Da durchbricht Motorenheulen die Stille. Ein Lieferwagen hält auf dem Parkplatz. Die Türe öffnet sich, und eine Frau wird auf die Straße gestoßen. Ihr Kopf ist kahl geschoren, und sie trägt ein weißes Nachthemd. Sie taumelt auf das Brautpaar zu und fällt auf die Knie. Ihre Haut ist von blutigen Ritzern übersäht. Sie verzerrt das Gesicht und stößt einen lautlosen Schrei aus. Wer ist diese Frau? Smoky findet heraus, dass sie vor sieben Jahren spurlos verschwunden ist. Aber sie kann nicht über das reden, was ihr zugestoßen ist: Jemand hat eine Lobotomie an ihr durchgeführt und die Nervenbahnen ihres Gehirns durchschnitten. Sie ist nicht tot, vegetiert aber als leblose Hülle vor sich hin. Smoky hat es mit einem Serientäter zu tun, der weiß, dass es für einen Menschen Schlimmeres gibt als den Tod. Nur eines ist sicher: Es wird weitere Opfer geben. Und Smoky könnte das nächste sein.
 
Meine Meinung: Hier gibts mal wieder ein Googlebild von dem Buch, weil ich es nur ausgeliehen hatte und vergessen habe, ein Foto zu machen. Das Buch war zu schnell durchgelesen ;) Das spricht ja in der Regel für ein Buch und auch hier war es so. Julia hatte mir von dem Buch beim gemeinsamen Fußballgucken erzählt und es klang hart aber echt spannend. Und ein paar Tage später hat Tommy es mir von ihr mitgebracht :).
Ich denke, der Klappentext verrät, wie heftig das Thema des Buches ist. Allein die Vorstellung, dass jemand seine Opfer lobotomiert, finde ich extrem hart. Und dann gibt es eben noch einige Szenen in dem Buch, die das Ganze noch viel unerträglicher machen.
Besonders am Anfang der Story habe ich außerdem mit dem Schicksal von Smoky und ihrer Pflegetochter Bonnie zu kämpfen gehabt. Ich muss gestehen, dass ich es teilweise ein bisschen....ja...unrealistisch fand. So viel Schlimmes kann doch einzelnen Personen gar nicht passieren oder? Und selbst wenn: Ist es möglich, dass man dann nicht wahnsinnig wird? Aber dann hab ich an all die Geschichten aus den Nachrichten gedacht und es doch so hingenommen. Das war aber definitiv etwas, was mich zu Beginn irgendwie gestört hat.
Hinzu kam das - zumindest teilweise - geradezu unmenschlich gute und teilweise skrupellose Team von Smoky. Besonders Callie und Kirby kamen mir teilweise vor wie Wesen von einem anderen Stern. Perfekt, skrupellos, schaffen alles in kürzester Zeit etc.
Aber irgendwie passen sie alle genau so in diese Geschichte und sorgen außerdem zwischendurch für kurze Momente zum Schmunzeln. Mal ganz davon ab: Ich kann gar nicht beurteilen, wie man wird, wenn man sich jahrelang mit den abscheulichsten Verbrechen befassen muss.
Die Geschichte war definitiv nichts für schwache Nerven und super spannend. Von der Entwicklung her kam ich mir manchmal vor wie bei einem Actionfilm, so schnell habe ich vor Spannung gelesen. Am Ende kam mit der Täterauflösung für mich auch nochmal eine echte Überraschung.

Das Cover passt perfekt. Erst mal natürlich zum Titel an sich, da hier die Konturen der abgebildeten Frau langsam verschwinden, und ebenso gut zur Handlung. Bei Thrillern mag ich schlichte Cover, auch das ist hier erfüllt. Und als Bonus gefallen mir die roten Haare, denn solche Haarfarben sind auffällig und sprechen für mich eher für einen starken Charakter, was auch wieder gut zu den entführten Frauen im Buch passt.

Dass es sich hierbei um den 4. Band der Smoky-Reihe gehandelt hat, war nicht störend, weil alles Wichtige erläutert wurde und die Hauptstory in sich abgeschlossen war. Die anderen Bände muss ich mir nun unbedingt besorgen (ich meine ja dass "Das Böse in uns" eh schon irgendwo im Regal schlummert. hihi)

(Einen kleinen Hinweis noch: Der Klappentext stimmt nicht ganz, denn die Frau, die aus dem Auto geworfen wird, ist nicht die, die lobotomiert wurde. Aber das ist nur ein kleiner Fehler am Rande und der macht das Buch ja nicht schlechter.)

Dienstag, 21. April 2015

Essen beim Kartoffellord

Heute vor einer Woche war ich mit Malte und Andi in Dortmund beim Kartoffellord. Das ist ein vegetarisches und veganes Restaurant und ich habe schon öfter mal davon gehört, war aber nie selbst da.


Ich habe im Übrigen in den letzten Wochen eine interessante Erfahrung gemacht: Fast immer, wenn ich jemandem erzähle, dass ich vegan essen gehe (was ja nun häufiger mal vorkam die letzten Tage), dann beginnt eine Diskussion. Ohne das ich irgendeine belehrende Position einnehme und obwohl ich auch sage, dass ich mich nicht ausschließlich vegan ernähre sondern das Thema Ernährung einfach wichtig finde und mich "vegan" einfach interessiert, fühlen sich die meisten davon angegriffen. Ich höre Sätze wie "Also 100 % vegan leben ist ungesund.", "Das ist doch nur ein Trend." und "Wenn jetzt alle auf einmal vegan werden würden, wäre das auch voll schlecht für die Umwelt." 
Und ich merke das ja bei viel kleineren Dingen schon. Zum Beispiel wenn ich mit Freunden Burger essen bin und darüber nachdenke, einen vegetarischen Burger zu bestellen. Aus irgendeiner Ecke kommt immer ein entsetzter Aufschrei. Man könne doch keinen VEGETARISCHEN Burger bestellen!?! Auf die Idee, dass mir Gemüsebratlinge einfach schmecken und dass ich darauf manchmal genau so Bock habe, wie an einem anderen Tag auf leckeres Rindfleisch, kommen manche gar nicht. O.o
Das finde ich deshalb so interessant, weil ich ja wie gesagt selbst gar nicht vegan lebe.
Und wenn ich mir dann sowas anhören muss, will ich gar nicht wissen, was Vollzeitveganer sich anhören müssen...

Naja, egal. Mich interessiert die vegane Ernährung und da man heute meiner Meinung nach - wenn es nach moralischen Aspekten geht - gar nicht mehr um das Thema herumkommt, schnupper ich da immer wieder mal rein. Und diesmal eben Kartoffellord. Für mich gab es Reis mit scharfer Gemüsesoße und Sojaeiweiß. Wie ich schon immer für mich selbst gesagt habe: Diese Ersatzprodukte sind nichts für mich. Das Sojaeiweiß war ja als Fleischersatz gedacht und sah auch so aus. Wie normales Hühnchen. Geschmeckt hat es okay, aber es war einfach unnötig. Der Reis und das Gemüse waren super lecker. So verhält es sich mit Vielem. Bruschetta zum Beispiel ist doch nicht geil, weil es vegan ist sondern weil es eben lecker ist.

Fazit also: Gerne wieder Kartoffellord, aber ohne Fleischersatz!

Und nebenbei: Ich hab mich natürlich super mit den Jungs unterhalten und Malte hat uns später noch zum besten Crepe-Stand Dortmunds geführt. Es gibt tatsächlich noch Leute, die es schaffen, das Nutella auf dem ganzen Crepe zu verteilen und nicht nur in der Mitte ;) Ein Träumchen.

Montag, 20. April 2015

Denkwürdig

Der heutige Tag geht in die Geschichte ein als Tag, an dem ich alle Bücherkisten ausgepackt und trotzdem noch Platz im Regal habe.

Hab nämlich kräftig aussortiert. Bäääm!

Dienstag, 14. April 2015

Projekt [.txt] - 05 - gleich

[.txt] ist ein Projekt von Dominik. Er nennt alle 3 Wochen auf seinem Blog ein zufällig ausgewähltes Wort und alle Mitschreiberlinge haben dann wiederum 3 Wochen Zeit, zu diesem Wort einen Text, ein Gedicht, einen Songtext oder ähnliches auf ihrem eigenen Blog zu veröffentlichen. Die gesammelten Werke findet ihr dann auch auf Dominiks Blog.
Das fünfte Wort ist "gleich". Und hier kommt die Definition vorab:

Als Adjektiv
1.a. in allen Merkmalen, in jeder Hinsicht übereinstimmend
   b. miteinander oder mit einem Vergleichsobjekt in bestimmten Merkmalen, in der Art, im Typ    
       übereinstimmend; sich gleichend; vergleichbar
2.    unverändert, sich nicht ändernd

Als Adverb
1.a. in relativ kurzer Zeit, sofort, [sehr] bald
   b. unmittelbar daneben, dicht bei
2. erstaunlicherweise auf einmal, zugleich

Puh....gefühlt werden die Worte immer schwerer und hier musste ich einige Tage nachdenken, aber jetzt ist mir was Passendes eingefallen ;)
Und zwar geht es um etwas, was ich quasi selbst versuche, mir anzutrainieren. Ich neige nämlich - nicht mehr so stark wie früher, aber dennoch zu häufig - dazu, Sachen aufzuschieben. Und dabei geht es vor allem um angenehme Dinge.
Wenn ich genau weiß, dass ich einen Arzttermin, eine unangenehme Besprechung oder eine höhere Ausgabe vor mir habe, dann bringe ich das so schnell wie möglich hinter mich. Das erspart mir dann immerhin viel Zeit, die ich ansonsten mit Grübelei verbringen würde.
Aber wenn es um etwas Schönes geht, dann verschiebe ich das oft.
Ich lese gleich mein Buch, vorher hänge ich die Wäsche auf.
Ich rufe gleich eine Freundin an, vorher erst mal beim Arzt.
Ich gehe nächstes Mal schön lange baden, heute springe ich lieber nur kurz rein, damit ich früher auf der Arbeit bin.
Und am Ende des Tages stelle ich dann fest, dass ich dieses und jenes ganz vergessen habe. Und bin jedes Mal ein bisschen traurig. Erst gestern habe ich mit einer Kollegin drüber gesprochen, wie wenig ich in letzter Zeit für meine Verhältnisse lese, weil ich immer erst was anderes mache und der Tag dann überraschend um ist.

Und genau so ist es ja auch mit Dingen, die zeitlich noch etwas weiter weg liegen.
Ich fahre irgendwann mal nach Schottland. Tommy und ich machen irgendwann mal ein schönes Pärchen-Wochenende. Ich gehe irgendwann mal wieder lecker Frühstücken mit Freundinnen.
Ich backe irgendwann endlich mal Tartelettes aus meinem tollen neuen Kochbuch. Ich melde mich irgendwann mal wieder bei der Freundin, die ich lange nicht gesehen habe.
Kennt ja sicher jeder irgendwie.

Und so gut es ist, dass ich versuche, die unangenehmen Dinge schnell zu erledigen, so wichtig ist es aber auch, sich mal bewusst Zeit für etwas Schönes zu nehmen.
Unter anderem deswegen fahren Tommy und ich auch jetzt endlich mal ein Wochenende weg. Nur wir zwei, ohne Besuch, ohne Familie. Einfach so. Gebucht haben wir schon. Es gibt also keine Aufschieberei mehr ;).
Und in meinem Urlaub wird die erste Tarte gebacken, versprochen!
Und mein nächstes Urlaubsgeld wird auch gespart, für Urlaub in Schottland.

Mal gucken, wie gut ich das durchhalte ;)

Montag, 13. April 2015

Ein Freitag für die Seele

Nachdem ich am Freitag einen nicht so schönen Arbeitstag (weil wieder viel zu viel Unfreundlichkeit auf einmal!) hinter mich gebracht hatte, war ich doppelt froh, dass ich zu Aylin fahren konnte. Zum einen, um mal wieder schön zu quatschen und zum anderen, um sich direkt ablenken zu können.
Ich hab noch schnell Brot und Gemüse beim Lidl gekauft, weil wir abends bei Jana grillen wollten und dann gings los.
Bei Aylin gabs erst mal einen leckeren Kaffee für mich und danach haben wir zusammen schnell den Nudelsalat gemacht.
Anschließend sind wir bei traumhaftem Wetter mit den beiden Hunden raus gegangen.


Bei dem Spaziergang habe ich wieder mal festgestellt, wie geil die Wohnung von Aylin und Dennis liegt. Hintendran ein süßer kleiner Schrebergarten, ein Spielplatz und nochmal dahinter Felder und Wald. Genial! Vor allem mit Hunden und Kind.
Wir haben dann sogar einen Bio-Hof mit Hofladen entdeckt. Den Trantenrother Hof, man war ich begeistert. Ich habe direkt bei Bärlauch zugeschlagen, weil Tommy und ich ja unbedingt Bärlauchbutter machen wollten. Sehr erfolgreicher Spaziergang. Werde sicherlich bald nochmal zu dem Hof fahren. Ich beneide Aylin wirklich darum...genau so was, fußläufig ereichbar, wünsche ich mir. Vielleicht ist das ja bei der nächsten Wohnung drin ;)

Anschließend haben wir uns wieder auf den Balkon gesetzt, die Hunde haben ein Nickerchen gehalten und wir haben gequatscht. Endlich mal wieder buchstäblich über Gott und die Welt. Darüber, wie sehr Aylin Emma vermisst hat weil die ja mit Oma im Urlaub war, über den Verlust von Verwandten, über alte Zeiten, über Wünsche und Träume.... Es war ganz großartig <3 Danke! Genau so was habe ich gebraucht.

Und als Dennis dann kam, sind wir zu Jana gefahren und haben dort lecker gegrillt. Ich hab mich zwar direkt nach dem Essen aus dem Staub gemacht (gefühlt haue ich immer als Erste ab :D), um Maike ihr Auto zurück zu bringen und um mich dann auf die Couch zu fläzen, aber nicht, weil es nicht schön war.

Was ein großartiger Nachmittag!!! :)


Und hier der Bärlauch-Beweis vom nächsten Tag:


Donnerstag, 9. April 2015

Hab ich selbst gemacht - Susanne Klingner

 Klappentext: Die neue Lust am Selbermachen – das Buch zum Trendthema Das Selbermachen ist längst zum Megatrend geworden – und es sieht ganz anders aus als früher: Baumärkte drehen die verrücktesten Werbespots, statt in den Schrebergarten geht's zum urban gardening, Kreativ-Zeitschriften sprießen aus dem Boden – und die schönsten Klamotten kauft keiner mehr in schicken Boutiquen, sondern kreiert sie mit den besten Freundinnen in hippen Szeneläden beim abendlichen Nähkurs. Was hat es auf sich mit diesem Trend? Warum wird im ganzen Land wieder mit Hingabe gehämmert, gegärtnert, gehäkelt und gebrutzelt? Die Journalistin Susanne Klingner startet den Selbstversuch: Frühling, Sommer, Herbst und Winter im Rausch des Selbermachens. Unter größtem Einsatz und mit brennender Leidenschaft bleibt nichts unversucht: vom Käse bis zum Stollen, vom Kleinen Schwarzen bis zu den Schuhen, von der Seife bis zur Zahnpasta. 
Meine Meinung: Und wieder mal ein Buchgewinn. Vermutlich hätte ich es mir selbst nicht gekauft, weil mich das Cover irgendwie nicht so anspricht, dass ich es in die Hand genommen hätte. Dabei passt das Cover ja grundsätzlich sehr gut. Der Buchtitel wirkt wie aufgestickt und man sieht gestrickte Socken, Weckgläser und Blumentöpfe, die bepflanzt werden. Passt super zum Thema und dieses ganze Selbstmach-Ding mag ich ja grundsätzlich auch gerne. Aber trotzdem...vielleicht ist das Cover zu klischeehaft, ich weiß es nicht.
Ich bin allerdings genau deswegen so dankbar für vorablesen, weil ich dort eben auch Bücher gewinne, die ich sonst vielleicht nie gelesen hätte.
Und Susanne Klingner hatte mich schon mit ihrem Vorwort. Dort schreibt sie nämlich, was sie zu ihrem Projekt "Ein Jahr möglichst alles selbst machen" bewogen hat.
Sie arbeitet als Journalistin und ist unter der Woche täglich 8-10 Stunden im Büro. Dort sitzt sie am Schreibtisch und tippt. Und das ist im Großen und Ganzen alles, was sie mit ihren Händen macht. Sie schreibt, dass sie zunehmend eine innere Unruhe befällt, die sie zunächst gar nicht richtig beschreiben konnte doch nach und nach gelangt sie zu der Erkenntnis, dass ihr das einfach so wie es ist nicht reicht. Sie möchte selbst etwas produzieren und sie möchte sehen, was sie mit eigenen Händen geschaffen hat. Sie will ihren Arbeitsfortschritt auch tatsächlich mal vor Augen haben. Außerdem schreibt sie ja völlig richtig, dass wir in einer absoluten Überfluss- und Konsumgesellschaft leben (ist ja nichts Neues) und dass sie durch etwas Selbstgemachtes viele Dinge sicher wieder mehr zu schätzen wissen wird.
Das alles hat mir nicht nur sehr gut gefallen, ich kenne all diese Gedanken ja selbst auch schon. Ich häkel, ich bringe mir ein bisschen das Stricken bei, ich koche und backe sehr gerne. Genau aus den oben genannten Gründen. Von daher war ich sehr gespannt auf dieses Experiment.
 
Alles in allem ist das Buch etwas anders geworden, als ich es mir vorgestellt hatte (ich kannte von der Leseprobe ja nur das Vorwort). Denn das Cover weckt bei mir mit dem Spruch "365 Tage, 2 Hände, 66 Projekte" die Erwartung, dass ich in dem Buch tatsächlich 66 einzelne Projekte fein säuberlich gegliedert wiederfinde, die ich im Idealfall auch alle sofort nachmachen kann ;). Dem war nicht so. Frau Klingner beschreibt chronologisch ihr Jahr. Sie legt los mit selbstgebackenem Brot. Schon dabei ist sie unheimlich sympathisch, weil sie erzählt, wie genervt sie schon beim ersten Brot war. Erst stundenlang gehen lassen und kneten, dann total erschöpft sein und am Ende auch noch enttäuscht, weil das Brot bei weitem nicht so toll aussieht wie vom Bäcker. Schmecken tut es zwar, aber sie hat auch schon bessere Brote gegessen. Und genau so geht das Buch weiter. Sie besucht einen Kurs bei dem sie lernt, Schuhe selbst herzustellen, macht Butter selber, bringt sich mit Youtube das Stricken bei, holt sich bei ihrer Vermieterin die Erlaubnis, den Hinterhof als Garten nutzen zu dürfen, probiert auch so verrückte Dinge wie selbstgenähte Damenbinden aus und und und. Und dabei berichtet sie immer offen und ehrlich, was ihr Spaß macht und was nicht, was gut klappt und was total in die Hose geht. Beispielsweise will das Wetter ausgerechnet in ihrem ersten Gartenjahr so gar nicht mitspielen. Dafür klappt die erste selbstgemachte Seife super.
Natürlich hat sie auch oft genug mit ihrem inneren Schweinehund zu kämpfen (z.B. bei der ersten selbstgenähten Hose) und spätestens in der Weihnachtszeit wird es richtig stressig, denn schließlich dürfen im Selbstmach-Jahr auch nur selbstgemachte Geschenke verschenkt werden. Zwischendurch sorgt auch ihr Lebenspartner für Schmunzelmomente, denn der steht dem Projekt meistens eher skeptisch gegenüber.
Zwischendurch gibt es aber selbstverständlich immer mal wieder Tipps und Rezepte für das eigene Selbstmach-Jahr.
 
Ich fand das Buch sehr unterhaltsam und ich konnte mich unheimlich oft mit der Autorin identifizieren. Mir ist wieder mal bewusst geworden, wie anstrengend selber machen sein kann wenig wir heutzutage echte Handarbeit (wert)schätzen. Ich selbst nehme mich da nicht raus, ich bin auch bei vielen Dingen viel zu geizig.
Susanne Klingner zieht für sich selbst das Fazit, dass ihr das Jahr unheimlich viel Selbstbewusstsein, neue Erfahrungen und Freude geschenkt hat, dass es aber viel zu zeitaufwändig ist, auf Dauer alles selbst zu machen (Kleidung, Essen, Geschenke, Möbel, Pflegeprodukte etc). Sie wird vieles, was sie in ihrem Selbstmach-Jahr gelernt hat, weiterhin selbst machen, aber bei vielem wird sie auch nach wie vor etwas Fertiges kaufen. Sie wird nur sicherlich mehr darauf achten, wo diese Produkte herkommen und wie sie hergestellt wurden.
 
Mich hat das Buch unglaublich motiviert, jetzt zumindest mal Michaelas Geschenk fertig zu machen *räusper* Und ich hoffe, ich konnte ein paar von euch zum Lesen dieses Buches motivieren ;)
 

Manchmal packt es mich

Kennt ihr das? Ihr hattet einen anstrengenden Arbeitstag, habt anschließend noch dies und das in der Stadt erledigt, habt riesigen Kohldampf, kommt nach Hause und da sieht es aus wie Kraut und Rüben.
Aaaaargh. So was macht mich wahnsinnig! Es kann dann gar keiner was dafür. Tommy und ich sind oft beide unterwegs und wenn wir irgendwann abends heim kommen, hat keiner mehr Lust, was zu machen.
Aber irgendwann kommt der Moment, in dem ich dann einfach nur noch genervt von der Situation bin, die nächsten Tage gedanklich checke und feststelle: die nächsten 3 Tage hast du auch keine Zeit für den Haushalt.
Und dann packt es mich und ich fange an, wie eine wilde aufzuräumen. Tommy verzieht sich dann meistens ins Wohnzimmer und lässt mich erst mal machen.
Ich brauche das dann wirklich. Und das Gute ist: Ich krieg dann auch schnell was geschafft durch die aufgestaute Energie. Schnell Wäsche aufgehangen, Garderobe aufgeräumt, gespült, Spülmaschine leer geräumt, nebenher Essen von Oma aufgewärmt. Und bums geht es mir besser.

Also haben solche Momente auch was Positives ;)
Meistens bin ich ja auch selbst Schuld, weil ich mir immer was vornehme privat. Freunde treffen etc. Das macht ja auch Spaß. Es gibt nur irgendwann zwischendurch mal Momente in denen ich denke "Wieso legst du dich nicht einfach mal einen Nachmittag mit nem Buch ins Bett?"
Und die Frage ist wirklich berechtigt!

Hinzu kommt, dass ich seit über einem halben Jahr keinen Urlaub mehr hatte. Bin ich auch selbst Schuld, ich hab mir das ja so gelegt. Aber irgendwann merkt man es halt doch.
Ich habe also einen Vorsatz für den Urlaub: Mal nicht so viel vornehmen und einfach mal entspannen!

Montag, 6. April 2015

Gleichberechtigung bitte

Also ich habe grade den Trailer von Magic Mike 2 im Kino gesehen und finde, dass jeder, der sich über Shades of Grey lustig macht, sich bitte auch darüber kaputt lachen soll! ;D


Ostern bei Fräulein Krög

So ihr Lieben,

endlich steht mal mein erster längerer Post zum Thema Tradition an. Und zwar Ostertraditionen. Vorweg solltet ihr wissen, dass weder ich noch meine Familie besonders gläubig sind. Aber wie sagt man so schön? Wir feiern die Feste, wie sie fallen :P Im Prinzip ist es bei uns ganz einfach: Wir sitzen gerne zusammen, wir essen gerne, wir quatschen gerne. Wieso also nicht auch an Ostern?
So wirklich dekoriert habe ich in den Wochen vor Ostern zugegebenermaßen fast gar nicht. Ein kleiner Holzosterhase sitzt auf der Fensterbank und unser Balkon wurde frühlingsfit gemacht, das war es auch schon. Was leider auch daran lag, dass ich meine Osterdeko und vor allem die schönen alten Ostereier von meiner Oma nicht mehr finden konnte. Ich hoffe, dass ich die Kiste bei der Keller-Aufräum-Aktion in meinem Urlaub wieder finde. Könnt ja mal die Däumchen drücken.

Aber bevor ich abschweife: Am Karfreitag ging das Osterwochenende dann bei meinen Eltern los. Wie jedes Jahr waren wir zum großen Fischessen eingeladen. Wie schon erwähnt, wir sind nicht gläubig und dieses Fisch essen an Karfreitag hat sich bei uns einfach so eingebürgert, aber selbstverständlich habe ich in der Schule gelernt, weshalb Christen an Karfreitag keinen Fisch essen. Zum einen ist der Fisch eines der ältesten Symbole des Christentums und zum anderen ist es eine christliche Tradition, dass an Fastentagen generell auf Fleisch (wozu Fisch zumindest früher nicht zählte, es hieß wohl "Tiere des Himmels und der Erde" - das habe ich jetzt allerdings gegoogelt ;)) verzichtet wurde. Und in Gedenken an Karfreitag war jeder Freitag früher ein Tag, an dem kein Fleisch gegessen wurde. Heute hat sich das sicherlich bei vielen lediglich auf den Karfreitag beschränkt. Ganz früher wurde an Karfreitag sogar gar nichts gegessen, um besonders der Kreuzigung von Jesus und seinen damit verbundenen Leiden zu gedenken.
Aber das käme bei uns nicht in die Tüte ;) Ich habe also ordentlich gefuttert, es geht nichts über frischen Fisch mit Zitrone!
Den restlichen Tag haben wir dann gemütlich verbummelt. Mettie und Tommy haben gezockt und ich habe ein bisschen gelesen und gedöst. Abends hat sich Tommy auch tatsächlich noch dazu bereit erklärt, mit mir einen kleinen Osterspaziergang durch die Schrebergärten zu unternehmen. Das Wetter war aber auch unerwartet großartig!

Am nächsten Morgen hieß es: Früh raus aus den Federn! Tommy hatte Frühschicht und musste spätestens um viertel vor sieben an der Tankstelle sein und ich wollte direkt mitfahren, da ja schließlich noch der große Ostereinkauf erledigt werden wollte. Mein Plan war es, möglichst früh an den Geschäften zu sein, um der Hysterie zu entgehen und das hat auch super geklappt. Ich habe alle Sachen zügig bekommen und bin dann direkt heim gefahren, um dort noch ein bisschen aufzuräumen. Schließlich wollten heute Abend Björn und Julia vorbeikommen und für Sonntag hatten wir ja die gesamte Familie zum große Osterfrühstück eingeladen. Die meiste Zeit habe ich beim Einkaufen übrigens vor den Eierfarben verbracht! Was für eine Auswahl. Eierfarben mit goldener Folie, Eierfarben mit Stickern, Eierfarben und Schwämme für Tupfmuster, Pastellfarben, Glitzerfarben, Wachsstifte für feinere Malereien....ich wusste gar nicht, was ich nehmen sollte. Ich habe nämlich schon lange keine Eier mehr gefärbt. Als ich klein war, hat meine Oma das immer mit mir und meiner Schwester gemacht, aber als wir größer wurden, hatte ich da nicht mehr so ein Interesse dran und alle anderen hatten auch keine Lust mehr, Eier auszublasen. Aber dieses Jahr hatte ich mir ja fest vorgenommen, mal wieder einiges aufleben zu lassen und Eier selbst färben gehörte unbedingt dazu!
Ich habe mich nach langem Hin und Her für die Sticker-Variante entschieden:


Ich glaube, unterbewusst hat mich vor allem das Ei mit den Beinen dazu gebracht. So süß! Und das Prinzip klang auch einfach. Die gekochten Eier zunächst erst in einer Mischung aus Wasser, Essig und der gelben Farbe ein paar Minuten einfärben und trocknen lassen. Anschließend Sticker nach Belieben drauf kleben und die Eier dann entweder in ein orangenes Farbbad oder ein grünes Farbbad geben. Gesagt, getan:


In der Praxis hat es leider nicht ganz so gut geklappt, denn die Sticker haben bei weitem nicht so fest geklebt, wie sie hätten kleben sollen. Dadurch ist stellenweise Farbe unter die Sticker gekommen. Einige Figuren konnte man gar nicht mehr erkennen. Aber mein Gott....ein Versuch war es wert. Nächstes Jahr hole ich eine andere Färbepackung und probier was Neues aus. Und das ein oder andere Ei ist ja auch ganz nett geworden :)


Und geschmeckt haben sie sowieso (sagt zumindest der Herr des Hauses). Beim Eierkochen musste ich übrigens auch mal wieder über mich selbst den Kopf schütteln. Normalerweise essen wir nicht viele gekochte Eier und wenn, dann kaufen wir bereits gekochte. Die sind aber immer schon bunt, also musste ich mir weiße Eier selbst kochen (weil aufs Ausblasen hatte ich immer noch keine Lust ;)). Na ja, ich habe mich jedenfalls daran erinnert, dass man die rohen Eier nicht ins kochende Wasser packen sollte, sondern sie langsam erhitzen muss. Hab schon so lange keine Eier mehr gekocht, dass ich zwar wusste, dass man sie nicht einpieksen muss, aber dass sie einem bei zu schnellem Erhitzen ja platzen. *dötsch* Typisch Frau Krög.

Nun ja. Während die Eier so kochten und Farbe annahmen war ich aber nicht untätig, sondern habe auch schon den Teig für den großen - sehr großen! - Hefezopf angesetzt. Denn ich liebe Hefegebäck über alles und der sogenannte Osterzopf gehört ja zu einem typischen Osterfrühstück dazu!
Feige wie ich bin, habe ich den Zopf vor ein paar Wochen schon mal zur Probe gebacken. Denn bislang habe ich nicht viel Erfahrung, was Hefegebäck angeht, und alles, was ich bislang an süßem Kram aus Hefe gebacken habe, ist mir viel zu trocken gewesen. Da kam mir das Rezept aus der Lecker ganz recht, denn bislang habe ich mit den Rezepten daraus nur gute Erfahrungen gemacht. Das Rezept ist außerdem super bebildert und ich habe gelernt, dass man Frischhefe nicht immer zwingend in warmer Milch auflösen muss. ;)
Was ihr für den Zopf braucht:

500 g Mehl
75 g Zucker (wenn man den Zopf pur essen will, ist mir das zu wenig, daher habe ich auf 100 g erhöht)
eine Prise Salz
1 Würfel Frischhefe (42 g)
1/4 L lauwarme Milch
100 g zimmerwarme Butter
1 zimmerwarmes Ei

Zum Bestreichen/Bestreuen
1 Eigelb
2 EL Milch

Ihr beginnt damit, die frische Hefe aufzulösen. Das geht entweder, indem ihr die Milch zusammen mit der Hefe langsam erhitzt oder aber ihr zerbröselt den Hefewürfel in eine Schüssel und streut einen TL Zucker darüber. Das rührt ihr kurz um und wartet dann ein paar Minuten. Durch den Zucker wird die Hefe von selbst total flüssig. Ich finde das so toll, ich bin gar nicht dazu gekommen, ein Foto davon zu machen :D.
Zwischendurch heizt ihr am besten schon mal den Ofen auf 50 Grad vor. Denn dort drin soll euer Teig nachher schön aufgehen!

Ich habe die Milch dann einfach kurz in der Mikrowelle erhitzt und währenddessen schon mal das Mehl, den Zucker und die Prise Salz vermischt. In das Mehlgemisch wird dann eine Kuhle in die Mitte drückt und da wird die lauwarme Milch zusammen mit der flüssigen Hefe gegossen. Außen an den Rand verteilt man dann die Butter in Stückchen und eben so das Ei. In dem Heft wird erklärt, dass man das nur macht, weil das Fett nicht sofort mit der warmen Hefe in Berührung kommen soll, weil sie sonst nicht gut aufgeht. Wieder was gelernt!
Dank Küchenmaschine musste ich dann nur aufs Knöpfchen drücken und der Knethaken hat dann den Rest erledigt. Kneten soll man den Teig, bis er sich von selbst als Klumpen von der Schüsselwand löst.


Nun ist der Hefeteig schön durchgeknetet und kann für 45 Minuten in den Ofen. Danach sollte er sein Volumen verdoppelt haben (und laut Lecker sollte sich die Kuhle, die man beim Test mit dem Finger reindrücken soll, von selbst wieder zurückbilden - das tut sie bei mir allerdings nie und der Zopf wird trotzdem was O.o).
Den Ofen anschließend auf 175 Grad Ober-/Unterhitze vorheizen.
Jetzt wird der Teig auf einer bemehlten Fläche nochmal gut durchgeknetet und anschließend in drei gleich große Teile geteilt. Die rollt man dann zu langen Strängen aus, legt diese auf ein Backblech und flechtet einen Zopf daraus. Ich brauche dabei immer Hilfe, weil der Teig so schwer ist, dass ich das mit zwei Händen gar nicht schaffe. Er reißt mir dann immer. Generell muss ich die Flechttechnik beim Hefezopf noch üben, bei Haaren kann ich das irgendwie besser :D.
So...entweder, der Zopf soll sofort gebacken werden, dann lässt man ihn nochmal 20-30 Minuten auf dem Backblech gehen, streicht ihn dann mit der Eigelb-Milch-Mischung ein und streut Hagelzucker drüber. Anschließend wird der 20-25 Minuten gebacken.
Ich drehe den Zopf in der Mitte der Zeit und streiche ihn außerdem auch nochmal mit dem Rest der Eigelb-Milch-Mischung ein. Wenn der Zopf droht, zu dunkel zu werden, deckt ihn 10 Minuten vor Ende noch mit Alufolie ab.
Wenn ihr den Zopf - so wie ich es am Samstag vorhatte - erst am nächsten Morgen backen wollt, dann deckt Zopf auf dem Backblech mit einer Tüte o.ä. ab und lagert ihn über Nacht im Kühlschrank. Lasst ihn am nächsten Tag wieder auf Zimmertemperatur aufwärmen, bestreicht ihn dann und dann ab in den Ofen. Bei mir ist es über Nacht zwar ein bisschen zusammengefallen, aber das Ergebnis sah trotzdem noch gut aus:


Und geschmeckt hat er auch <3. Pur oder mit Marmelade ganz köstlich. Danke liebe Lecker!
Joa....abgesehen vom Hefezopf, den ich Sonntagmorgen dann noch schnell gebacken habe, war ich um halb acht schon Brötchen holen. Da war es nämlich noch wunderbar leer und ich hatte die freie Auswahl. Außerdem haben Tommy und ich den Tisch schön gedeckt, das Osterlamm von der Tochter einer Nachbarin auf dem Tisch platziert und ich habe Rührei mit Bacon gemacht.



Ende vom Lied? Der Zopf hat nicht mehr auf den Tisch gepasst :D
Muss ich mir nächstes Jahr was anderes überlegen, denn irgendwie war er ja eigentlich so ein kleines Highlight. Egal. Auf dem Sofa sah er auch toll aus und letztendlich ist er auch ratzeputz aufgegessen worden (ein paar kleine Stücke habe ich hinterher noch an Freiwillige verteilt ;)).
Und dann war das Osterfrühstück irgendwie schon wieder rum. Schön wars! Die Männer haben hinterher noch Golf auf der Wii gespielt und wir Frauen haben auf dem Balkon gequatscht.
Nachmittags gab es eine kleine Pause für Tommy und mich und Abends sind wir mit meinem Papa und meinem Onkel nach Stiepel gefahren, um uns dort das Osterfeuer anzusehen.
Das ist auch Tradition. Zum einen das Osterfeuer an Ostern im Allgemeinen und zum anderen, dass wir speziell immer nach Stiepel fahren. Auch meistens nur wir vier.
Lustigerweise haben wir uns dann auch über die Frage unterhalten, weshalb Osterfeuer entzündet werden und das passt ja nun auch gut in den Post hier.
Tatsächlich waren wir uns alle sofort einig, dass das sicherlich ein heidnischer Brauch war, den die Kirche auch nur adaptiert hat, aber laut Internet ist dem nicht so. Ursprünglich wurde vom Priester nämlich an Karsamstag (also dem Samstag vor Ostersonntag) eine Kerze während der Messe entzündet, die das Licht symbolisieren soll, das Jesus auf die Welt gebracht hat und in dieser Nacht folgen die Christen Jesus vom Tod ins Leben.
Also habe ich auch hier wieder was gelernt. Viele Osterfeuer werden also bereits an Karsamstag entzündet. Lediglich in Westfalen entzündet man das Feuer erst am Ostersonntag.
Bei uns gibt's dann immer noch ein Bierchen und eine Bratwurst und dann stehen wir da, quatschen, und gucken uns das Feuer an. Ich liebe es :)

Ich hoffe, ihr hattet wunderschöne Ostertage! Freue mich schon auf nächstes Jahr.





Freitag, 3. April 2015

Schöner Start ins Osterwochenende

Kinder ist das schön! Endlich Wochenende! Und dann direkt 4 Tage am Stück. Schon allein dafür liebe ich Ostern. Aber natürlich nicht nur deswegen. Die nächsten Tage bekommt ihr noch einen ausführlichen Oster-Traditions-Post von mir. Aber dazu muss ich noch einiges tun, von daher kommt das wohl erst nach Ostern.
Gestern bin ich erst mal erleichtert ins Wochenende gestartet. 4 Tage am Stück frei brauche ich einfach mal. Ich bin viel on Tour im Moment und ich merke, dass ich langsam Urlaub brauche. Da kommt so ein Wochenende grade recht.

Ich bin gestern dann erst mal voller Tatendrang nach Tedox gedüst, um für unsere Streichaktion bei Malte noch Farbrollen zu besorgen. Es war zwar die Hölle los auf den Straßen, aber ich habe alles bekommen und für uns sogar noch einen Sack Blumenerde :)
Dann ging es weiter zu Maltes neuer Wohnung und er hatte schon fleißig abgeklebt. Wie ein Profi. Und der sagt, er hat noch nie gestrichen...jajaaaa.
Wir haben dann auch direkt losgelegt und das Wohnzimmer gestrichen. Zehn Minuten später kam mit Vitalij auch schon direkt der nächste Profi und hat fleißig losgelegt. Langweiligerweise wurden alle Wände weiß, obwohl Malte sich schon so auf Vitalijs grünstichige Pinsel und erwas mehr Abwechslung in seiner Bude gefreut hatte ;) 



Nach anderthalb Stunden waren wir dann tatsächlich auch mit Wohnzimmer, Küche und Flur fertig. Das Bad war weiß genug, das musste nicht gestrichen werden. Moritz kam grade rechtzeitig zum Auswaschen und musste keinen Finger mehr krümmen :D Timing!
Aber wir waren selbst überrascht, wie flott das ging. Als Belohnung gab es für uns übrigens HotDogs. Die Guten von Ikea. Malte hatte extra ein Partypaket mitgenommen. Kööööstlich! Genau das Richtige nach so einer Streichaktion.

Jetzt mal gucken, ob das eine Mal streichen auch gereicht hat oder ob wir nochmal streichen müssen. Am Sonntag sagt Malte Bescheid.

Anschließend bin ich heim gefahren und habe ein bisschen aufgeräumt und mit Tommy Schnitzel gefuttert. Dann haben wir ein bisschen in die Glotze geschaut und später hab ich mich fertig gemacht, schließlich war der Tag noch nicht rum. Ich war mit Vanessa verabredet, endlich mal wieder Feiern, endlich mal wieder Untergrund. Auch wenn sonst keiner mit wollte, ich hab mich voll drauf gefreut. Zuerst haben wir uns ein Bierchen im Kult gegönnt, nett gequatscht (vor allem über Bücher <3) und uns Karaoke angehört (ein sympathischer Kerl hat sogar Dio gesungen!). Danach ging es in den Untergrund. Als wir ankamen war es angenehm gefüllt. So, dass Stimmung in der Bude war und man sich aber trotzdem noch gut bewegen konnte. Die Musik war auch gut. Mit HipHop kann ich zwar nicht so viel anfangen, aber zum Tanzen reichts und zwischendurch kamen auch richtig nette Trashpop-Sachen. Zum Tanzen jedenfalls supi :) Das Publikum war auch bunt und nett. Ich fands toll. Zwar werde ich einfach alt und um hab drei war aufgrund Müdigkeit meinerseits Schicht im Schacht, aber mit Vanessa kann man gut weggehen (wusste ich natürlich schon vorher) und das war sicherlich nicht das letzte Mal :)

Bin dann zuhause auch ganz selig eingeschlummert. Das Wochenende kann so weiter gehen!