Freitag, 31. Juli 2015

Die geliehene Zeit - Diana Gabaldon




Klappentext: Der zweite Roman aus Diana Gabaldons großer Highland-Saga – farbenprächtig wie ein Mosaik und von herzerfrischendem Humor!

Zwanzig Jahre lang hat Claire ihr Geheimnis bewahrt. Doch nun kehrt sie mit ihrer Tochter Brianna nach Schottland zurück. Und mitten in den Highlands, auf einem verwunschenen alten Friedhof, schlägt für sie die Stunde der Wahrheit.
 
 
 
 
 
 
 
Meine Meinung: Band 2 von Diana Gabaldons Highland-Saga. Nachdem ich Feuer und Stein quasi parallel zur Serie im TV gelesen habe, wollte ich nicht lange warten und habe mir von meiner Mama direkt den zweiten Band ausgeliehen. Sie hat ja alle 8 Bände.
Da der Klappentext einem den Schock quasi vorweg nimmt, kann ich es hier ja ruhig nochmal schreiben: Die Geschichte des zweiten Buches beginnt nicht, wie man eventuell nach dem ersten Band erwartet hat, in Paris im 18. Jahrhundert, sondern 1968 in Schottland. Dorthin ist Claire 20 Jahre nachdem sie durch die Steine zurück gereist ist mit ihrer Tochter zurückgekehrt. Sie will das Schicksal der damaligen Clansmänner mit Hilfe des jungen Reverent Wakefield aufklären. Denn vorher findet sie keine Ruhe.
Die Rückkehr ist nicht nur für Claire sehr aufwühlend, denn in Schottland erzählt sie Brianna endlich alles über ihre Vergangenheit. Sie erzählt von ihrer Reise mit Jamie nach Frankreich und den Versuchen, den Krieg zwischen England und Schottland aufzuhalten und auch all die Ereignisse, die schließlich dazu geführt haben, dass sie zurück ins 20. Jahrhundert reisen musste.
Schließlich beginnen die beiden Frauen zusammen mit Roger Wakefield, Nachforschungen zu der Zeit nach der Schlacht von Culloden aufzustellen und sie finden Erstaunliches heraus.
 
Obwohl ich den Klappentext natürlich gelesen habe, war ich anfänglich doch schockiert über den Ortswechsel und den Zeitsprung. Auf einmal war Claire 20 Jahre älter und Brianna war da.....doch die Zeit 1968 in Schottland ist nur eine Rahmenhandlung, die meiste Zeit spielt das Buch doch wieder im 18. Jahrhundert und zwar in Paris und Schottland. Von dieser Zeit erzählt Claire nämlich ihrer Tochter und Roger.
Ich muss gestehen, dass ich mich zu Beginn ein bisschen gelangweilt habe. Während Claire und Jamie in Paris verweilen, müssen sie notgedrungen wegen des gemeinsamen Ziels, den Krieg zu verhindern, viel auf politischem Parkett tanzen und es werden viele neue Figuren eingeführt.
Nichtdestotrotz sollte man definitiv dran bleiben, denn sobald die beiden sich in Paris eingelebt haben, wird es wieder spannender. Es tauchen tolle Figuren auf wie Mutter Hildegard, Maître Raymond, Bouton und Fergus. Und natürlich auch neue und alte Bedrohungen.
Ich will jetzt nicht soweit gehen, und Frau Gabaldon mit meiner unangefochtenen Meisterin im Erfinden von genialen Buchcharakteren J.K. Rowling auf eine Stufe stellen, aber vergleichen kann man sie. Sie hat ein Gespür dafür, wie sie Charaktere erschaffen kann, die wahre Emotionen beim Leser hervorrufen.
Trotz all den düsteren Aussichten und Problemen, auf die Claire und Jamie immer wieder treffen, hat das Buch genau wie sein Vorgänger immer eine gute Prise Humor, was das Lesen nicht einfach nur spannend sondern dazu noch zu einem echten Vergnügen macht.
Nach wie vor bin ich auch beeindruckt von der Liebesgeschichte von Claire und Jamie, die weiterhin so echt und herzergreifend ist, ohne schnulzig zu sein. Als Frau bewundere ich die starke Claire, die sich von nichts und niemandem unterkriegen lässt und die es versteht, Jamie und seinen Männern auch mal gehörig den Marsch zu blasen und vergöttere Jamie, der trotz seines ungeheuren Sturkopfes und seinem teilweise an Selbstmord grenzenden Ehrebewusstsein noch den Schalk eines kleinen Jungen besitzt.
 
Ich rate auch immer wieder den Leuten, die sagen, dass sie keine Geduld für so dicke Wälzer haben, dass sie sich nicht abschrecken lassen sollen. Denn auch dieses Buch hier hat mit seinen knapp 1000 Seiten gewiss nicht weniger Lesestoff zu bieten, als sein Vorgänger.
Aber ich vertrete schon lange die Meinung, dass die wirklich bewegenden Bücher, die Bücher, die einem im Gedächtnis bleiben, zumindest jenseits der 500 Seiten liegen.
Einen Lebensauschnitt, eine lustige Geschichte oder eine schlichte Lovestory bekommt man auch in einem Buch mit 400 Seiten hin.
Aber wenn man ein ganzes Leben, eine Familienchronik, eine neue Welt beschreiben will....wenn man etwas schaffen möchte, in das der Leser mit Haut und Haaren eintauchen kann, dann schreibt man richtig dicke Bücher und am besten mehrere Bände.
So etwas habe ich hier und ich kann meine Freude darüber, dass noch mindestens 6 weitere dicke Bücher zur Highland-Saga gehören, kaum in Worte fassen :)
 
Teil drei liegt auf dem Sofa bereit. Ich bin lesen ;)
 

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