Dienstag, 29. Dezember 2015

Wichteln mit Freunden

Am Dienstag vor Weihnachten habe ich mich mit meinen Freunden bei Julia, Vitalij und Jojo zum Wichteln getroffen. Irgendwie sind wir vor Wochen schon auf die Idee gekommen und haben es tatsächlich einfach mal in die Tat umgesetzt. Voll super.
Fand es auch höchst nett, dass Julia und Vitalij angeboten haben, es auszurichten, trotz Baby.
Es war dann ein richtig toller Abend :). Jojo war ganz friedlich und niedlich in seinem Wichtelkostüm und wir haben erst ganz gemütlich gequatscht und Kekse gegessen und als Vanessa dann da war, haben wir alle unsere Geschenke nacheinander ausgepackt.




Für jeden gab es ein richtiges Geschenk im Wert von 10-15 € und außerdem ein Schrottwichtelgeschenk. Also etwas, was man schon zuhause hat, aber eigentlich gar nicht braucht oder haben will. So etwas hat doch irgendwie jeder.
Anschließend durfte eben jeder noch raten, von wem er beschenkt wurde. Es war echt lustig und gemütlich. Obwohl ich zum Beispiel so gar nicht in Weihnachtsstimmung war, als ich angekommen bin, war ich hinterher richtig gut gelaunt und wieder voll auf Weihnachten gepolt :)


Nächstes Jahr machen wir das wieder!!


Ich habe übrigens eine etwas mitgenommene Zebrafigur und ein Buch über Star Wars geschenkt bekommen. Bin gespannt...habe ja null Ahnung von Star Wars und vielleicht bringt dieses Buch mir das ganze Universum etwas näher ;)

Sonntag, 27. Dezember 2015

Hups...Weihnachtsstress

Wahnsinn, jetzt sind die Weihnachtsfeiertage doch tatsächlich schon wieder vorbei. Unglaublich. Gefühlt bin ich gerade erst in meinen Urlaub im November gegangen und habe die erste Weihnachtsdeko aus dem Keller geholt.
Die Zeit rast wie immer.
Und ich gestehe, dass ich dieses Jahr wirklich und wahrhaftig in den berühmten Weihnachtsstress gekommen bin. Ob es daran lag, dass auf der Arbeit wieder einige unvorhergesehene Dinge passiert sind oder daran, dass mein Kollege die zwei Woche vor Weihnachten im Urlaub war oder daran, dass mir für ein paar Leute erst so spät Geschenkideen eingefallen sind oder daran, dass ich dieses Jahr so viel wie möglich Selbstgemachtes verschenken wollte bzw. bei jedem Geschenk zumindest einen Teil selbst machen wollte? Ich weiß es nicht. Vermutlich alles zusammen irgendwie.
Hinzu kommt ja außerdem, dass man im Dezember alle nochmal treffen möchte, dass Weihnachtsfeiern anstehen und so weiter und so fort.
Aber ich habe auch unglaublich viel geschafft im Dezember und in der Regel war es ja positiver, kreativer Stress ;). Zum Beispiel habe ich neue Fähigkeiten erworben und kann jetzt Sterne falten. Zum Einen so flache, fünfeckige Sterne und zum Anderen die berühmten Fröbelsterne. Außerdem habe ich einige Stulpen gehäkelt und generell vieeel Zeit mit Verpacken und Weihnachtsbriefe schreiben verbracht. Und belohnt wurde ich mit dem grandiosen Gefühl, dass all meine Lieben an den Weihnachtstagen etwas zum Auspacken von mir hatten und sich hoffentlich gefreut haben <3. Man merkt wirklich unter anderen daran, dass man älter wird, dass Schenken mindestens so viel Spaß macht, wie beschenkt zu werden.


Ich habe außerdem jede Menge toller Weihnachtsmärkte besucht. Wir waren zum Beispiel in Dortmund im Fredenbaumpark beim großen mittelalterlichen Weihnachtsmarkt. Das war ganz toll. Es gab Suppe aus Bierhumpen, unglaublich viele freundliche Menschen und wunderbares Kunsthandwerk wie z.B. selbst getöpfertes Geschirr oder einen Pfeifenmacher.




Mein Herz hat ja auch kurz ausgesetzt, als ich auf einmal vor diesem Schild stand:




Ale trinke ich sehr gerne, bekommt man aber nicht an jeder Ecke hier in Deutschland. Und schottische Ales eben schon mal gar nicht. Ich bin sofort zu dem hübschen jungen Mann gegangen, der den Stand geführt hat und wurde sehr nett und super kompetent beraten. Er hat gefragt ob ich lieber hell oder dunkel trinke, mild oder stark und hat mir dann jede Menge verschiedene Biere vorgestellt, wusste genau aus welcher Region sie kommen und was das Besondere an Ihnen ist. Es gab Biere, die mit Wacholder oder Stachelbeere gebraut wurden. War völlig fasziniert.
Habe mich dann für Northern Lights und Lance entschieden. Beide haben vorzüglich geschmeckt und mein Favorit ist Northern Lights. Nicht nur wegen dem tollen Namen ;).
Ich habe später nochmal meine ganze Familie mit zu dem Stand gezerrt und meinen Eltern jeweils noch ein "Historic Ales" Set als Geschenk für Mettie und Tommy empfohlen. Ich hoffe, die zwei haben sich auch wirklich drüber gefreut.
Der Typ am Stand hat mir dann noch als Wechselgeld einen riesigen großen goldenen Taler in die Hand gedrückt und hat mir dann, nachdem ich sicher geschaut habe, als würde ich mich völlig verarscht fühlen, erklärt, dass es hier auf dem Markt eine eigene Währung gibt. 1 Taler = 1 Euro. Okay, das krieg ich grad noch auf die Kette. Die kleinste Einheit, erklärte er mir grinsend, sei ein halber Taler, und hielt ein in der Mitte durchgesägtes Geldstück hoch.
Herrlich. Ich liebe dieses Völkchen und hoffe sehr, dass ich nochmal zusammen mit Tommy auf den Markt fahren kann. Bis zum 03.01. hat der Markt noch seine Pforten geöffnet.


Natürlich habe ich auch gebacken. Tonkaplätzchen, Haferflockenkekse, Apple Pie Cookies und am Wochenende vor Weihnachten das allererste Mal Lebkuchen zusammen mit der besten Schwester:




Hat super geklappt und die Lebkuchen haben seeehr lecker geschmeckt.
Verziert wurden sie größtenteils mit einer Mischung aus einem aufgeschlagenem Eiweiß und einer Packung Puderzucker. Das ergibt eine perfekte Konsistenz und trocknet wunderbar schnell.


Ihr seht, wir waren produktiv. Für das nächste Jahr habe ich mir noch einige Dinge zum Thema Zeitmanagement vorgenommen, aber ich denke, da werde ich im Januar nochmal eine Liste posten. So für mich als Erinnerung. ;)


Und bevor ihr fragt: Meine Weihnachtsfeiertage waren dafür sehr besinnlich und entspannend. Also alles so, wie es sein sollte.


Ich hoffe, ihr seid auch ganz entspannt über die Feiertage gekommen und habt viel leckeres Essen gefuttert.


Frohe Weihnachten gehabt zu haben!

Montag, 21. Dezember 2015

Geburtstagsmarathon und Zeit für die Seele

Leute ich sag's euch, es liegt wieder eine ereignisreiche Zeit hinter uns.
Vorletzte Woche Donnerstag hatte Tommy Geburtstag und wir hatten diesbezüglich einiges vor. Ursprünglich wollten wir mit der Familie am Wochenende feiern, aber dann kam doch wieder einiges anders und kurzerhand sind wir einfach direkt am Donnerstag zu meinen Eltern gefahren und haben dort alle zusammen draußen auf der Terrasse gesessen, Feuer im Kamin gemacht und Glühwein geschlürft. Tommy durfte ein paar Geschenke auspacken und wir haben schön gequatscht. Ich liebe diese Familienmomente so sehr!!!
Von mir hat mein Liebster übrigens eine Übernachtung auf einem Hausboot bekommen. Mir ist lange nichts Gutes eingefallen und dann dachte ich, dass nach dem letzten Jahr ein bisschen Entspannungszeit zu zweit gar nicht so verkehrt wäre. Es war zwar sehr erfolgreich auf der einen Seite aber andererseits auch oft sehr aufwühlend und nervenaufreibend. Also habe ich mir ein paar Angebote angesehen und dieses Hausboot sah so toll aus....mit kleiner Küche, einer Veranda rund um das Boot und vor allem mit einer kleinen Dachterrasse mit Hängematte <3. Bin gespannt.
Und das Allerbeste: Das Hausboot hat ein eigenes Tretboot. Jetzt müssen wir uns nur noch einen Termin aussuchen und hoffen, dass gutes Wetter ist. ;)
Nach dem sehr gemütlichen Abend ging es Freitagabend direkt weiter, denn wir waren mit Björn und Julia zum Essen verabredet. Wir wollten schon lange mal wieder ins Farina und Tommys Geburtstag war ein guter Anlass. Haben leckere Pasta und Pizza verspeist und sind anschließend noch ein Stündchen im Kult gelandet. Da hat das rooote Pferd sich einfach uuumgekeehrt.....;)
Das war ein genau so toller und gemütlicher Abend. Aber wenn ihr denkt, dass wir damit dann fertig waren für das Wochenende, der irrt! Samstag haben wir uns dann nämlich mit Becks und Kevin auf dem Weihnachtsmarkt getroffen. Es gab Bier (für Glühwein ist es viel zu warm -.-) und Bratwurst und da wir vier uns auch schon länger nicht gesehen haben, hatten wir viel zu erzählen. Als das Wetter dann schlechter wurde, haben wir uns einfach ins Alex gesetzt und da weiter gequatscht. Ganz wunderbar war es! Machen wir jetzt hoffentlich öfter.
Ihr seht also, es war ein ereignisreiches und tolles Geburtstagswochenende.

Hier ist mein Liebster in seinem neuen Trikot, das er von den Arbeitskollegen geschenkt bekommen hat. Er ist schon süß, oder? ;) <3

Und die Woche darauf ging für mich genau so weiter. Dienstag habe ich mich mit Aylin und Emma auf dem Weihnachtsmarkt getroffen. Wir hatten uns seit dem Umzug nicht gesehen und wollten mal wieder ein bisschen quatschen. Emma durfte "Karassel faaahn" und wir großen Mädels haben uns einen Tee gegönnt. Schön war es.
Am Tag darauf gab es die nächste Portion Freundinnenzeit. Ich bin (bepackt mit frischem Baguette und Kräuterbutter) zu Julia gefahren und wir haben uns einen schönen Nachmittag gemacht. Haben ganz viel Jojo bestaunt und genau so viel gequatscht. War richtig gemütlich <3.


Genau so was brauche ich immer wieder. Solche Momente erden mich.

Freitag, 11. Dezember 2015

Projekt [.txt] - 16 - Distanz

[.txt] ist ein Projekt von Dominik. Er nennt alle 3 Wochen auf seinem Blog ein zufällig ausgewähltes Wort und alle Mitschreiberlinge haben dann wiederum 3 Wochen Zeit, zu diesem Wort einen Text, ein Gedicht, einen Songtext oder ähnliches auf ihrem eigenen Blog zu veröffentlichen. Die gesammelten Werke findet ihr dann auch auf Dominiks Blog. Da ich dieses Mal vom Ipad schreibe, lasse ich due Definition hier weg. Könnt ihr natürlich bei Dominik nachlesen :).

Mensch da ist mir doch tatsächlich das 15. Wort dieses tollen Projektes durchgegangen. Hat mich richtig traurig gemacht, als ich das gemerkt habe. Somit ist die Challange für mich nicht komplett dieses Jahr. Schade. Vielleicht lasse ich mir nachträglich noch einen Text zum Wort "Tanz" einfallen. Mal sehen. So richtig zählen tut es nicht, denn ich habe die Frist ja nicht eingehalten. Aber nichtdestotrotz lasse ich mir das 16. Wort nicht entgehen.

Distanz
Nüchtern betrachtet klingt das Wort neutral.
Distanz wahren. Professionell sein. Objektivität.
Persönlich betrachtet hat es meist einen negativen Beigeschmack.
Distanziert sein. Sich distanzieren. Zurückhaltung. Entfremdung.

Es ist wie mit allem im Leben. Zu viel ist schlecht, zu wenig ebenso.

Distanz kann heilen:  Abstand schaffen, Gemüter beruhigen, Objektivität zurückbringen.
Oft muss man sich vor allem von der eigenen kleinen Welt distanzieren.
Sich selbst im berühmten "Großen und Ganzen" sehen.

Distanz kann Nähe schaffen.

Montag, 7. Dezember 2015

Nikolaus-Wochenende

ÖDas letzte Wochenende startete damit, dass ich unseren neuen Mülltonnenstellplatz sauber gemacht habe. Wir haben nämlich letzte Woche abschließbare Mülltonnen bekommen und ich wäre eigentlich schon seit zwei Woche mit Fegen dran gewesen. Nachdem ich mich davor schon mega blamiert hatte, weil ich zu doof war, um die Mülltonnen aufzuschließen und irgendwann mit meiner Oma und ner Taschenlampe vor den Dingern stand und dran rumgezerrt habe, wollte ich wenigstens das endlich erledigen. (Zu meiner Verteidigung: die Schlösser werden linksrum aufgeschlossen und nicht wie üblich rechtsrum).
Da Tommy und Björn Karten für die Motorshow in Essen hatten, habe ich danach einen spontanen Abstecher zu Julia und Sir Jojo gemacht. ;)
Der Herr futtert jetzt schon Kürbisbrei und ich habe leckere Kekse und Tee bekommen und wir Mädels konnten mal wieder quatschen. Schön war's! Zeit für die Seele, wie ich immer zu sagen pflege!
Wir haben dann gemeinsam beschlossen, mal die Marke Manna auszuprobieren. Auf Facebook sehen wir beide öfter Werbung dafür und auch auf der Homepage klang alles sehr gut. Sogar beraten wird man da online. Man kann einen Hauttest machen etc. Find ich schon mal gut. Und jetzt schauen wir mal, wie die Produkte so sind.
In der Nacht habe ich dann noch mein Schwesterherz aus der Stadt abgeholt.
Samstag wurde trotzdem nicht ausgeschlafen. Tommy wollte mit Mettie noch Briefe verteilen und ich habe dann ein bisschen gehaushaltet ;) und war einkaufen.
Habe dann mittags schon mal den Teig für die wunderbaren Apple Pie Cookies von Kathi vorbereitet und kaltgestellt. Die Jungs kamen auch irgendwann wieder und wollten noch ein bisschen zocken vor dem Dortmund-Spiel. Ich habe also dann noch fix einen Abstecher zu meinen Eltern und Maike gemacht. Maike hat ihr Auto wieder bekommen und wir haben alle noch ein bisschen gequatscht.
Wieder daheim angekommen habe ich dann die Cookies gebacken. Ich schreibe das Rezept hier jetzt nicht nochmal auf, denn ich habe das Rezept nicht verändert.
Ich Depp habe die Apfelscheiben teilweise noch zu groß gelassen, sodass die Kekse am Rand stellenweise aufgegangen sind. Aber dem Geschmack hat das keinen Abbruch getan.




Ich stimme Kathi zu, dass man die Apfelmenge nächstes Mal noch etwas erhöhen könnte...also ich werde einfach etwas dickere Scheiben schneiden. Aber ansonsten sind die Kekse großartig. Nicht zu süß und vor allem warm ein echter Genuss. Und sie sind eben doch mal was anderes als die typischen Kekse zur Weihnachtszeit. Probiert es mal aus :).


Anschließend habe ich die Küche aber auch nur verlassen, um mal kurz beim Spiel reinzuschauen, denn es sollte Nudelauflauf geben und die Herren der Schöpfung wollte ich nicht vom Fernseher wegzwingen. Außerdem liebe ich es ja, so vor mich hin zu schnippeln und zu kochen.
Wir hatten jedenfalls einen schönen Abend (und als das Tor für Dortmund in der Nachspielzeit gefallen ist, sind mir fast die Ohren abgefallen :D).

Sonntag war dann endlich Nikolaus und als erstes hab ich Schnaps von Oma ausgepackt ;D. Tommy musste dann leider arbeiten und ich bin mit meinen Eltern, Oma und Maike zu einem Adventsmarkt Richtung Münsterland gefahren. Dort waren wir letztes Jahr schon. Es gab wieder wunderbar viel Kunsthandwerk und leckeres Essen. Alles war herrlich dekoriert und wir hatten einen tollen Vormittag.



Wir hatten öfter mal die typisch krögerschen Lachanfälle, weil Oma jeden zweiten Stand leergekauft hat und Papa andauern grinsend meinte, er müsse gleich einen von uns hier lassen, um Platz im Auto zu haben. Hihi.
Gegen 16 Uhr war ich dann daheim und fand einen schlafenden Tommy vor. Wir haben dann gemeinsam noch einen Moment auf dem Sofa rumgehangen und sind dann nach Hattingen gefahren, um Popcorn zu kaufen. Das Popcorn ist dort wirklich lecker. :D
Abends gab es gegrilltes Hähnchen mit Rosmarinkartoffeln und wir haben die letzte Folge Grill den Henssler geschaut.

Schön war's! <3



Sonntag, 6. Dezember 2015

Backsaison schon lange eröffnet: Haferflocken Kekse

Ich habe natürlich in meinem Urlaub mit dem Backen angefangen und komme jetzt eeendlich mal dazu, das erste Rezept aufzuschreiben, bevor ich es komplett vergesse. Momentan fehlt es mir nämlich nicht an Ideen für Einträge (eigentlich sowieso selten), sondern nur an Zeit, sie zu schreiben.
Die Entwürfe stapeln sich. 
Aber damit alle Haferflocken-Liebhaber auf ihre Kosten kommen, gibts hier jetzt das Rezept für die ersten Weihnachtskekse dieses Jahr:

Zutaten für ca. 20 Kekse
80 g Butter (muss ausnahmsweise mal nicht weich sein)
100 g kernige Haferflocken
75 g gehackte Haselnüsse 
1/2 TL Zimt
5 EL brauner Zucker
1 Ei
50 g Mehl
1 Prise Salz
2-3 EL Schokostreusel (im Prinzip einfach nach Bedarf)
Zartbitterkuvertüre

Den Backofen auf 200 Grad Ober- und Unterhitze vorheizen. 
Die Butter, die Haferflocken, die Haselnüsse und den Zimt in eine Pfanne geben und alles unter rühren 2-3 Minuten anrösten, solange bis es gut riecht ;). 
Dann das Ei zusammen mit dem Zucker zu einer hellen, schaumigen Masse aufschlagen. Die restlichen trockenen Zutaten in einer Schüssel mischen und dann mit der Haferflockenmasse, und dem aufgeschlagenen Ei verrühren.

Der Teig ist jetzt schon fertig und ihr könnt ihn mit Löffeln zu kleinen Häufchen auf das Backblech legen. Die Kekse müssen dann ca. 12 Minuten backen, solange bis sie an den Rändern schön braun geworden sind.



Ich habe danach noch Kuvertüre geschmolzen und diese darüber verteilt, aber das ist natürlich optional.

Nächstes Mal mache ich direkt die doppelte Menge denn wir haben schon alle aufgefuttert. ;)

Ich wünsch euch einen schönen Nikolaus! :)



Sonntag, 29. November 2015

Zeit mit Omi

Auch die zweite Urlaubswoche ist schnell verflogen, hatte doch wieder viel vor :D Aber ich habe wirklich einiges geschafft, was ich im Arbeitsalltag eben nicht so geschafft hätte. Ich habe zum Beispiel mal alle unsere Fenster inklusive Fensterbank und Rahmen geputzt. Oder mal wieder den kompletten Boden gewischt. Und natürlich ein bisschen weihnachtlich dekoriert. Ich mache da nicht zu viel, weil ich ehrlich gesagt später auch nicht so Lust habe, alles wieder wegzuräumen. Aber ein selbstgemachtes Adventsgesteck haben wir. Außerdem zwei beleuchtete Papiersterne und eine beleuchtete Holzsternschnuppe in den Fenstern. Und dann hier und dort mal noch ein paar kleine weihnachtliche Dinge. Das reicht eigentlich völlig. Und ich reiße mich auch absichtlich zusammen, denn grade zur Weihnachtszeit bin ich sehr anfällig für Deko ;).
Ich habe aber nicht nur in der Wohnung rumgewuselt, ich war auch viel unterwegs. Unter anderem war ich letzte Woche Samstag mit meiner Oma bei einem kleinen Weihnachtsbasar im Altenheim bei uns um die Ecke. Ich weiß, dass meine Oma im November oft nicht so gut drauf ist. Es wird dunkler, sie kann nicht mehr so viel raus und das drückt ihr aufs Gemüt. Daher wollte ich grade im Urlaub die Zeit zu nutzen, um auch viel Zeit mit ihr zu verbringen. Und abgesehen von diversen Kaffeedates waren wir eben auch auf diesem Basar. 
Warum ich davon erzähle? Es war richtig schön! Und es hat mir außerdem mal wieder in einigem die Augen geöffnet. Wir haben uns die Stände angeschaut und ein paar Kleinigkeiten gekauft und haben uns dann in die Cafeteria gesetzt und Waffeln gefuttert und Kaffee getrunken. Oma kennt viele Leute aus dem Heim, sowohl Bewohner als auch Mitarbeiter. Sie hat mir viel erzählt vom Heim....dass man hier keine echten Kerzen auf dem Zimmer haben darf, dass eine Dame die sie kennt nie Besuch von der Familie bekommt, dass die Cafeteria nicht jeden Tag für die Bewohner auf hat aber dass es ja trotzdem ganz nett sei....da wurde mir mal wieder bewusst, dass meine Oma große Angst davor hat, in ein liebloses Heim abgeschoben zu werden. Ich meine nicht, dass sie sich grundsätzlich weigert, in ein Heim zu gehen, aber dass sie eben Angst hat, dort zu versauern. Und ich verstehe sie sehr gut! Noch ist sie total fit, aber sie ist nun mal schon 80 Jahre alt und hat viele Freundinnen, die schlechte Erfahrungen in solchen Heimen und mit der Familie gemacht haben. Außerdem ist sie die letzte aus der Reihe meiner Großeltern....da ist es doch nur natürlich, dass man sich Gedanken macht. Wir haben noch eine zeitlang weitergequatscht und ich habe ihr zu verstehen gegeben, dass ich sie garantiert sehr oft besuchen würde und dass sie sich aber doch erst mal noch an ihrer eigenen Wohnung erfreuen kann. Alt werden ist sicherlich nicht einfach...:/
Dann kamen aber zwei Bekannte meiner Oma zu uns an den Tisch und das Gespräch ging dann in andere Richtungen. Irgendwann berichtete Oma von einer Frau, die sie mal auf einer längeren Busreise getroffen hat und die ihr gleich ihr gesamtes Leben erzählt hat. Oma meinte, sie wisse nun alles über Ehemann Nummer 1, Ehemann Nummer 2, etc....
Daraufhin fragte die eine Bekannte grinsend, ob sie denn auch Details aus dem Schlafzimmer verraten hätte? Ich sag euch...die drei Omis haben gegiggelt und ich hab erst ein bisschen doof geguckt, bevor auch ich gegrinst hab. Es klingt beschränkt, aber ich kenne diese Unterhaltungen eben eher von jüngeren Damen. ;) Aber wir hatten sehr viel Spaß. 
Außerdem haben sich die drei auch über Beziehungen unterhalten. Alle drei haben ihre Ehemänner schon vor einigen Jahren verloren und die eine meinte dann "Aber einen anderen Mann will ich nicht mehr. Ich habe meinen Mann geliebt und habe gar keine Lust mehr, mich umzugewöhnen. Außerdem mag ich es, dass ich nur auf mich Rücksicht nehmen muss." 
Ich habe ganz fasziniert zugehört und sie hat mit einem Blick auf mich nachgeschoben, dass wir sie nicht falsch verstehen sollen und dass sie eine sehr glückliche Ehe geführt hat.
Es war einfach sehr spannend zu erfahren, dass sich auch die ältere Generation durchaus noch Gedanken um die Liebe macht. Irgendwie klar, aber ich hab selten darüber nachgedacht.

Es war jedenfalls ein toller Nachmittag. Bei meiner bereits verstorbenen Oma mache ich mir im Nachhinein auch heute noch Vorwürfe, dass ich sie zu wenig gesehen habe. Sie war zwar nicht im Heim, im Gegenteil war sie bis wenige Monate vor ihrem Tod topfit und hat in ihrer eigenen Wohnung gelebt, aber ich hätte sie einfach öfter besuchen sollen. Den Fehler will ich jetzt nicht nochmal machen. Im Krankenhaus und im Hospiz war ich die letzten Wochen dann häufig, aber das konnte die verlorene Zeit nicht ersetzen. Heute wünsche ich mir oft, dass ich noch viel mehr Strick- und Häkeltricks von ihr gelernt hätte. Dass ich sie mehr über meinen Opa und über ihre Kindheit ausgefragt hätte...aber sie schien so fit und ihr Tod so fern....
Das macht mich jedes Mal sehr traurig, wenn ich darüber nachdenke...
Verzeiht meine Sensibilitäten. Vielleicht liegt es daran, dass sie heute Geburtstag gehabt hätte.
Maike und ich haben, wie jedes Jahr seit ihrem Tod, Tonkaplätzchen an ihrem Geburtstag gebacken. 


Das war ihre Spezialität und wir haben die Kekse schon als Kinder geliebt.
Hoffentlich zieht der wunderbare Duft auch dorthin, wo sie jetzt ist <3

Habt einen wunderbaren ersten Advent und genießt die Zeit mit euren Lieben! :)

Samstag, 21. November 2015

Die erste Urlaubswoche

...ist schon wieder rum. Ich sag ja immer augenzwinkernd, im Urlaub hat man weniger Zeit als sonst. Das stimmt so natürlich nicht. Man hat einfach nicht diesen Alltagstrott und macht mal Sachen, zu denen man sonst nicht kommt. Ich denke, die Tatsache, dass ich bislang in meinem Urlaub grade mal 50 Seiten gelesen habe, zeigt, dass ich viel unterwegs war. Letzten Sonntag bin ich mit meinem gesamten Nähzeug zu meinen Eltern gefahren und habe dort zusammen mit Mama und Maike und unter fachmännischer Anleitung von Oma Tischdecken umgenäht. Wir wollen kangsam mal wieder ans Nähen kommen :). Hat auch gut funktioniert soweit, auch wenn ich noch langsam bin. Nächstes Mal nähe ich Bestecktäschchen.
Montag Morgen habe ich mich dann richtig krank gefühlt und fast hätte ich das Date mit Maya und Fred abgesagt. Ich konnte auch nicht wirklich liegen bleiben, denn wir wollten neue Felgen bestellen und außerdem schon mal für Maikes Geburtstag am nächsten Tag backen. Mini Muffins. Einmal Schoko und einmal Zitrone. Ich weiß, das Zitronenkuchenrezept ist eigentlich für einen ganzen Kuchen, aber ich habe den Teig einfach in kleine Muffinförmchen gefüllt und dann in meinem Muffinmaker gebacken. So ca. 10 Minuten schätze ich. Ich kann das Rezept sehr empfehlen! Durch die Kombination von Zitronenschale, frischem Saft und Zitronenaroma schmeckt der Kuchen sehr intensiv nach Zitrone und ich liebe das. Genau wie die frische Vanille in dem Teig! 


Wir waren dann auch den halben Tag in der Küche, aber zu zweit macht sowas ja auch viel Spaß :) Abends ging es mir immerhin schon besser und so bin ich doch in die Stadt gefahren. Wir waren im Hatoky essen und es war köstlich. Muss ich bald wieder hin. Und abgesehen davon ist es mit Maya und Fred auch einfach immer sehr lustig :) 


Dienstag bin ich dann mit Tommy aufgestanden. Er hatte Frühschicht und ich bin mit ihm zur Tanke gefahren. Erst habe ich unsere Gummis von den Winterreifen zur Werkstatt gebracht, damit die die auf unsere neuen Felgen ziehen können und dann bin ich einkaufen gefahren. Mein Schwesterherz hatte Geburtstag und Tommy und ich wollten zum Abendessen Chili kochen. Dann bin ich fix heim gedüst, habe die ausgekühlten Muffins mit Glasur überzogen und bin dann in die Stadt gefahren zum Geburtstagsfrühstück mit Mama und Maike. Mittags gabs eine kurze Pause und dann haben wir Chili gekocht und sind zu meinen Eltern gefahren. Da gab es dann einen herrlichen Geburtstagsabend mit der Familie. Haben Kniffel gespielt und lecker gegessen. 

Mittwoch Morgen haben wir dann das Esszimmer aufgeräumt und den Tisch gedeckt, denn die herzallerliebste Becks hatte sich zum Frühstück angekündigt und wir hatten einen gemütlichen Vormittag. Habe fünf Tassen Kaffee getrunken. Leute ich sag euch, so wach war ich noch nie xD ich vertrag ja Kaffee nicht so gut und so viel hab ich ewig nicht getrunken. Selbst die Nacht hab ich nur vier Stunden gepennt und war topfit :D

Donnerstag war ich morgens total motiviert und habe erst mal gesaugt und gewischt und dann ging es schon wieder frühstücken. Dieses Mal mit meiner lieben Caro, die mich prompt mit einem Geschenk überraschte. Einfach so <3


Spontane Geschenke sind doch die schönsten! Später waren wir noch ein bisschen bummeln und haben uns gegenseitig von unserer Deko-Sucht berichtet. Vor allem zur Weihnachtszeit ;)
Und apropos Weihnachtszeit...Freitag haben wir morgens Björn an der Tankstelle besucht, waren einkaufen und dann habe ich die Wohnung schon mal ein bisschen weihnachtlich hergerichtet. Sowas liebe ich ja total :). Gegen Abend haben wir dann schon wieder gekocht. Und zwar schon wieder Chili. Aber das macht uns ja nichts, ist schließlich eins unserer Lieblingsgerichte. Babs und Sascha sind nämlich abends zum Essen gekommen. Es war ein richtig toller Abend. Es ging schon damit los, dass Babs mir einen selbst gebastelten Adventskalender mitgebracht hat und mich gefragt hat, ob ich ihre Trauzeugin werden will. Sooo süß. Habe mich sehr darüber gefreut <3 Außerdem haben Tommy und ich von den Beiden Gewürzproben von Just Spices bekommen. Das scharfe Gewürz haben wir schon probiert. Sehr lecker. Bin auf die anderen Proben gespannt! 
Das einzig doofe an dem Abend war das Dortmundspiel! Aber da reden wir jetzt nicht drüber :D wir hatten sehr viel Spaß und wiederholen das sicher im neuen Jahr :).

Ihr seht, ich bin gut beschäftigt. Freue mich auf die nächste Urlaubswoche. Werde versuchen, es ein bisschen ruhiger angehen zu lassen, Plätzchen zu backen und schön in Weihnachtsstimmung zu kommen :)

Habt es schön!


Mittwoch, 18. November 2015

Fazinierende Nachbarn

Wir wohnen in einem 6-Parteien-Haus. Außer uns wohnen dort zwei Mädels in unserem Alter, ein kinderloses Ehepaar und zwei alte Omis.

Das Faszinierende dabei? Die Ommas verursachen mit Abstand am meisten Lärm! Der unerzogene Hund der Tochter ist ständig da, der Enkel der Lärm macht wie ein Elefant im Porzellanladen oder der Fernseher ist klischeehaft laut.

Da soll nochmal einer sagen "Die Jugend von heute...." ;)

Sonntag, 15. November 2015

Über einen 90. Geburtstag und warum Hoffnung nie sterben darf

Wisst ihr, was ich Freitagabend gemacht habe? Ich habe mit Tommy zusammen das Wer wird Millionär Jackpot Special geschaut und nebenher gebrannte Mandeln für Onkel Friedhelm gemacht (er ist eigentlich nicht mein Onkel, sondern der meines Vaters...aber der Einfachheit halber nennen wir ihn alle so). Der Gute ist nämlich am 12.11. sagenhafte 90 Jahre alt geworden und hat auch die ganze Bochumer Familie zur Feier nach Minden eingeladen. Ich liebe Familienfeiern und besonders Onkel Friedhelm und seine Frau Christa mochte ich schon immer sehr gerne. Ich sehe sie aufgrund der Entfernung nur sehr selten und wollte sie schon lange unbedingt mal wieder sehen. Außerdem hab ich mich auf Antonia und Norman gefreut. Toni ist die Enkelin von Friedhelm und wir haben uns vor ziemlich genau 15 Jahren auf der Feier zu seinem 75. Geburtstag kennen gelernt. Wir sind nicht nur irgendwie verwandt, wir haben uns auch sofort total gut verstanden, schreiben uns seitdem Briefe und besuchen uns immer mal wieder gegenseitig. Es gab also jede Menge Grund zur Freude und ich war Freitag Abend gut beschäftigt. Nicht zuletzt hab ich seit ein paar Tagen Halskratzen und Dementsprechend sind wir recht früh schlafen gegangen und haben nichts mehr von der Welt mitbekommen.

Als wir dann gestern Morgen gegen 7 Uhr vom Wecker wach wurden, ging Tommy rauchen, kam wieder rein und sagte sofort mit Blick auf sein Handy "Ach du Scheiße! Gestern gab es sieben Terroranschläge in Paris." Ich musste sofort an die Bombendrohung denken, von der ich gestern im Büro schon gehört hatte, war völlig schockiert und wir haben schnell den Fernseher angemacht. Dort haben wir dann nicht besonders viele Infos bekommen, aber dennoch genug, um völlig fassungslos vorm Fernseher zu sitzen. Terroristen haben in Cafes, in der Nähe des Stadions von Paris Sprengsätze gezündet und vier Terroristen sind in den Club Bacatlan eingedrungen, wo grade die Eagles of Death Metal ein Konzert gaben und haben wild um sich geschossen und sich selbst in die Luft gesprengt. Allein dort wurden über 100 Menschen getötet. Ich weiß nicht, was ich zuerst gedacht habe. 
Schon wieder Frankreich.
Ein Rockkonzert.
Ich oder Freunde hätten genau so gut in dem Club sein können.
Was wäre gewesen, wenn die Terroristen ins Stadion gekommen wären?
Was heißt das bloß für die Flüchtlingsdebatte?
Geht es heute weiter mit Anschlägen?
In was für einer Welt leben wir bloß?
Das und zig andere Gedanken flogen durch meinen Kopf und ich musste wirklich ein paar Tränen runterschlucken.
Und dann? Ja dann haben wir uns fertig gemacht und mussten meine Eltern abholen. Es war sehr seltsam. Natürlich haben wir auch mit meinen Eltern drüber gesprochen und ich hatte mein Ipad mit um zwischendurch weitere Nachrichten zu lesen, aber viel Neues kam noch nicht heraus. Einerseits war die Fahrt lustig...wir haben über alles Mögliche gequatscht und uns auf die Feier gefreut und andererseits wurde ich das Gefühl nicht los, dass sich immer mehr Schlechtes tut auf der Welt.
Wieso? Vielleicht, weil seit Monaten riesige Flüchtlingsströme nach Europa ziehen. Vielleicht, weil sich das Land immer mehr spaltet an der Frage, wie man damit umzugehen hat. Vielleicht, weil der IS präsenter und präsenter wird und ich das Wort "Glaube" bald nicht mehr hören kann. Dabei hat das alles mit Glauben einfach nichts zu tun. Wahnsinn trifft es eher.
Spätestens seit gestern Abend bekannt wurde, dass einer der Terroristen anfang Oktober als Flüchtling registriert wurde, mache ich mir zunehmend Sorgen. Es ist das eingetreten, wovor viele seit Wochen warnen und Angst haben. Ich selbst habe auch nie bestritten, dass mit der Flüchtlingswelle auch Terroristen nach Europa kommen können und werden. Ich glaube auch nicht, dass es der letzte Terrorangriff dieser Art sein wird.
Ich glaube aber genau so fest, dass man nicht alle über einen Kamm scheren kann und darf. Es ist nicht jeder Deutsche ein Nazi, es ist nicht jeder Amerikaner ein Waffennarr, es ist nicht jeder Flüchtling ein Terrorist. Im Gegenteil sind es immer kleine Minderheiten, die den Rest mit in den Dreck ziehen. Wir müssen die Augen aufmachen und differenzieren. Und es ist leider einfach Fakt: die meisten Flüchtlinge fliehen vor genau dem, was gestern in Paris geschehen ist. Und egal wie gut wir aufpassen, wer in unser Land kommt (da müssen wir so oder so genauer hinschauen), man kann solche Anschläge nie zu hundert Prozent ausschließen. Es wird immer Menschen geben, die vorher einfach nie in Erscheinung getreten sind, die nie auffällig waren. Leider. 
Ich glaube nach wie vor, dass der Großteil der Menschheit in Frieden leben will, in Freiheit. Dieses Ziel dürfen wir nie aus den Augen verlieren.
All das hilft den Angehörigen der gestrigen Opfer leider überhaupt nicht....ihnen kann man einfach nur Kraft und Halt und genug Willensstärke wünschen, das irgendwie irgendwann zu verarbeiten. 
In diesen Stunden hoffe ich immerhin, dass sie mitbekommen, dass viele Menschen an sie denken. Genau wie an all die anderen Terroropfer aus allen anderen Ländern...

Und ich denke, wie so oft, dass ich dankbar bin für jeden lieben Menschen, den ich um mich habe.
Natürlich wurde auch bei der Feier gestern über die Attentate gesprochen, aber nicht viel. Jeder war sicher froh, dass mal ein paar Stunden zu vergessen. Und auch dafür bin ich dankbar....dass ich sowas überhaupt noch ausblenden kann. Es gibt so viele Menschen, die direkt davon betroffen sind und die Gedanken daran niemals ausblenden können. Welch ein Luxusleben ich doch führe! 
Es gab gutes Essen, viele Ständchen, weil Onkel Friedhelm und Tante Christa seit Jahren im Chor sind, schöne Reden und eine Diashow. Bilder aus 90 Jahren Leben eines Menschen, der den zweiten Weltkrieg erlebt hat und Kriegsgefangener in Russland war. Als ich seinen Erzählungen dazu lauschte, war einer meiner Gedanken, dass ich nur hoffen kann, dass weder wir noch unsere Kinder einen dritten Weltkrieg erleben müssen....besonders eben vor den aktuellen Geschehnissen. Es war sehr interessant, ihm zuzuhören. 
Und viel öfter war es außerdem echt lustig. Es waren natürlich auch bilder meiner verstorbenen Großeltern dabei und es gab auch viele schöne und amüsante Anekdoten. Es war ein toller Nachmittag. Toll mit der Familie, toll mit den älteren Leutchen und toll mit Toni und Norman. Nur viel zu kurz, wie immer.



Auf der Heimfahrt war es dann schon dunkel und ich habe viel nachgedacht. Was wäre denn, wenn alle nun aufhören würden, an das Gute im Menschen zu glauben? Wenn niemand mehr anderen Menschen helfen möchte? Wenn niemand mehr Hoffnung auf eine schöne Welt hätte? Auf Frieden? Dann würde niemand mehr kämpfen, sich niemand mehr für bessere Bedingungen einsetzen. Das wär der Anfang vom Ende.

Die größte Schwäche der Menschen ist, dass wir hassen können, verzweifelt sein können, neidisch sein können, uneinsichtig sein können. Die größte Stärke hingegen ist, dass wir lieben, verstehen und hoffen können. Auf die guten Eigenschaften müssen wir uns besinnen.

"Die Hoffnung stirbt zuletzt." sagt man. Für mich wird der Satz immer bedeutender.

Verzeiht, wenn der Text etwas wirsch ist. Ich vermische Schönes mit Traurigem, aber genau so war es gestern. Vermischt. Und wenn mir so viel im Kopf herumschwirrt, hilft mir Aufschreiben immer. Da müsst ihr durch. 
Um es mit den Worten von Reckless Love zu sagen, die natürlich auch - wie viele andere Bands aus der Metal Szene - ein Statement gepostet haben: Hold your dearest close tonight and everyday in the future. Be good to each other, make them smile. Our thoughts go with the people of Paris, France. 

Donnerstag, 12. November 2015

"Du magst doch eh jeden!"

Diesen Satz habe ich in den letzten Wochen des Öfteren in diversen Versionen und von verschiedenen Leuten gehört. Beim ersten Mal dachte ich mir noch nichts dabei, aber so langsam fange ich doch an, darüber nachzudenken.
Das erste Mal fiel der Satz als ich Freunden von einem ehemaligen Schulkameraden erzählt hatte, den ich auf einer Party getroffen habe, und eben auch gesagt hatte, dass ich mich darüber gefreut habe.
Beim zweiten Mal weiß ich gar nicht mehr, in welchem Zusammenhang das genau fiel, aber gestern kam eine Kollegin zu mir ins Büro und fragte mich etwas zurückhaltend "Katja, du kannst doch eigentlich mit allen Leuten ziemlich gut, oder?". Sie wollte einen Rat wie sie mit einer bestimmten Situation umgehen soll. Das hat mich natürlich in erster Linie geehrt, aber ich war auch verdattert. Die Kollegin ist älter als ich und hat sicherlich einfach mehr Lebenserfahrung und mal ganz davon ab stellte ich mir die Frage, ob es wirklich bei allen Leuten so rüber kommt, als käme ich irgendwie mit jedem aus.
Ich habe da dann noch länger drüber nachgedacht und komme mittlerweile zu dem Schluss: Das stimmt tatsächlich in vielen Bereichen. Natürlich komme ich nicht mit jedem aus, aber mit sehr vielen Menschen. Und ich freue mich wirklich über diese Aussagen, auch wenn ich mir nicht sicher bin, ob das jeder immer komplett positiv meint. Manchmal werde ich dabei nämlich angesehen, als wäre ich so eine schrullige Alte :D
Ich glaube aber, dass das ein Grund ist, weshalb ich bislang gar nicht so schlecht durchs Leben gekommen bin.

Ich sage zum Beispiel, wenn mich etwas an jemandem stört, aber nur, wenn ich mit dieser Sache so gar nicht klar komme, mir derjenige wirklich wichtig ist bzw. ich viel mit ihm zu tun habe. Ich muss dafür aber nicht an jeder Kleinigkeit rummäkeln. Manchmal hilft tatsächlich auch mal Klappe halten. Menschen sind nun mal verschieden und das muss man oft auch einfach akzeptieren. Viel wichtiger ist doch, dass man hinterfragt, wieso sich jemand grade so und so verhält. Meistens ist das Verständnis dann auch größer. Wenn das nicht hilft, dann muss man reden, aber auch das möglichst auf einer vernünftigen Ebene. Und wenn man sich in zu vielem nicht einig wird? Ja dann ist das so. Man muss ja nicht mit jedem klarkommen und kann sich entweder aus dem Weg gehen und muss sich außerdem sowieso nicht immer gleich die Köppe einhauen, oder? Und ich verwende definitiv lieber meine Zeit darauf, den Leuten, die ich mag, das auch zu zeigen, statt denen, die ich nicht so mag, auf den Sack zu gehen. Haben ja alle mehr von im Endeffekt.

Zudem bin ich auch einfach nicht immer wegen jeder Kleinigkeit sauer. Ganz ehrlich? Wenn ich mitbekomme, weswegen sich manche Leute streiten, dann kann ich nur der Kopf schütteln. Wenn man sich mal länger nicht bei mir meldet, wenn man mal meinen Geburtstag vergisst, wenn man mal etwas grober im Ton ist...mein Gott...kann passieren. Wenn man sich grundsätzlich mag, dann sind das doch Peanuts!

Ich will jetzt natürlich nicht sagen, dass man immer schön ruhig alles hinnehmen soll. Natürlich nicht. Aber ich denke, dass wir uns doch sooo oft viel zu wichtig nehmen. Wenn wir den Fokus mal ein bisschen verschieben, dann erscheint Vieles eben doch nur noch halb so schlimm. Und Vieles ist einfach viel zu unwichtig um sich darüber aufzuregen. Das ist doch Lebenszeitverschwendung!

Als Letztes gebe ich natürlich auch offen zu: Ich bin harmoniesüchtig. Ich hasse Streits abgrundtief und grade weil ich mich selbst so selten streite, macht es mich - wenn es dann doch mal so sein sollte - ziemlich fertig. Genau so, wenn Freunde sich streiten etc. Das Gefühl das jemand auf mich wütend sein könnte ist furchtbar!
Also liegt es sicherlich auch an mir selbst....ich wäre am liebsten mit der ganzen Welt befreundet und auch wenn der Wunsch nach Weltfrieden bei Miss Undercover immer stark belächelt wurde, so kann ich doch sagen, dass das genau so was ist, was ich mir wünsche. Man kann so viel von anderen Menschen lernen.

Ich lerne öfter Menschen kennen, die so anders sind als ich, dass ich nie mit ihnen befreundet sein wollen würde, aber trotzdem ist es interessant, sich mal zu unterhalten. Und bevor man über andere urteilt, sollte man sich erst mal an die eigene Nase fassen. Niemand ist perfekt und jeder hat sein Päckchen zu tragen, oder? Das sollte man immer im Hinterkopf haben.

Ich wiederhole mich sicherlich bei einigen Dingen, aber ich bin wirklich überzeugt davon. Aus eigener Erfahrung kann ich definitiv sagen, dass ich sehr glücklich bin, mich so wenig zu streiten und einfach viele Menschen um mich herum zu haben, die ich so mag wie sie sind.

Mein Wort zum Dienstag (und vielleicht auch schon zur Vorweihnachtszeit?! ;))


Dienstag, 10. November 2015

Zurück in die Kindheit: St. Martins - Umzug

Letzte Woche Donnerstag war es soweit: Ich durfte mit Aylin und Emma zum Martinsumzug von Emmas Kindergarten gehen. Eigentlich hatte ich so viel geplant. Ich wollte die typischen Martinsbrezel für uns Drei holen und außerdem wollte ich mir eine eigene Laterne basteln. Letztendlich wurde nichts daraus. Durch meine Zahn OP hatte ich die Tage davor nicht viel geschafft und Mittwoch war ich abends bei Fr. Höpker mit Mama. An dem Donnerstag selbst war ich dann noch um 16 Uhr zum Fäden ziehen beim Arzt und hab tatsächlich gar nichts von meinen Plänen in die Tat umsetzen können :( Voll schade, ich hätte echt gerne eine Laterne gebastelt.
Aylin und ich haben uns aber fest vorgenommen, nächstes Jahr mit Emma zusammen Laternen zu basteln. Freue mich schon drauf!


Ich bin dann trotzdem ganz erfreut zu Aylins Mama gefahren, denn ich war seit meiner eigenen Kindheit nicht mehr bei einem St. Martins-Umzug und mal ganz abgesehen, dass das eine super Grundlage für meine Traditions-Challenge ist, hatte ich mich einfach auf die Atmosphäre gefreut.
Emma hat ihre Laterne leider schon vor dem Umzug geschrottet und Aylin konnte leider auch keinen Leuchtstab mehr auftreiben, aber Emma hat sich einfach eine Laterne mit ihrem Freund Matteo geteilt. Los ging es mit einem kleinen Konzert auf dem Schulhof der Grundschule neben dem Kindergarten. Danach sind wir auch schon losgelaufen, mit einem St. Martin zu Pferde vorne weg. Das fand ich schon mal richtig super! Zu meinen Grundschulzeiten hatten wir auch immer einen St. Martin zu Pferd dabei aber seit immer mehr Grundschulen geschlossen werden, hatte ich irgendwie die Befürchtung, dass sich der Aufwand gar nicht mehr lohnen würde.
Wir sind also schön hinter dem Pferd hergelaufen und während Emma am liebsten gerannt wäre, schlichen ihre Freunde eher ein bisschen und wir bildeten irgendwann das Schlusslicht mit Abstand. Und es war soooo süß. Wie die Kleinen sich unterhalten und vor sich hingebrabbelt haben, wie Emma einfach niee nach vorne schaut beim Gehen und sich die Kleinen irgendwann in einem Blätterhaufen langgelegt haben. Hihi. Wir Erwachsenen hatten jedenfalls genau so viel Spaß, wie die Kinder.


Nach einer halben Stunde ca. kamen wir wieder an den Kindergarten und dort brannte dann auch schon ein richtiges Martinsfeuer und es gab Kakao und Brezel für alle. Jana hat es sich direkt mit Emmi am Feuer bequem gemacht und alle haben versucht, diesen Moment wirksam festzuhalten ;)



Ich hab mit den Kleinen noch das Pferd vom St. Martin gefüttert und wir Erwachsene haben noch ein bisschen gequatscht.
Schön wars!!! Ich habe mich an meine Kindheit zurückerinnert, an die Lieder, die tollen Laternen. In meiner Erinnerung wurde bei unseren Laternenumzügen damals nonstop gesungen und am Ende gab es sogar noch ein kurzes Schauspiel, während dem unser St. Martin auf den armen Bettler getroffen ist und vor unseren Augen den Mantel mit ihm geteilt hat....hach, das waren noch Zeiten ;).

Nächstes Jahr bin ich gerne wieder dabei :)

Aber bevor ich mich hier einfach wieder verkrümel, schreibe ich natürlich auch noch in kurzen, groben Zügen die Geschichte von St. Martin auf. Die Geschichte geht zurück auf Martin von Tours. Die Geschichte kenne ich sogar noch recht gut, weil wir in der Schule oft darüber gesprochen haben. Er war vor laaaanger Zeit (Wikipedia sagt um das Jahr 334 herum) als Soldat unterwegs und traf in einer kalten Winter einen Bettler am Stadtrand, der schrecklich gefroren hat. Da Martin nichts außer seinen Waffen und seinem Umhang dabei hatte, teilte er kurzerhand seinen Mantel und gab die eine Hälfte dem Bettler. Daraufhin erschien ihm eines Nachts im Traum Jesus, der die Hälfte des Mantels trug, die Martin dem Bettler gegeben hatte. Martin wurde heilig gesprochen und ist seitdem einer der bekanntesten Heiligen im europäischen Raum.


Was ich bislang nicht wusste oder vielleicht auch einfach nur wieder vergessen habe ist die Geschichte, dass er einige Zeit später von den Einwohnern von Tours zum Bischof ernannt werden sollte, sich aber des Amtes nicht würdig befand. Daraufhin hat er sich in einem Gänsestall versteckt, aber die Gänse haben ihn durch lautes Schnattern verraten und er musste das Amt doch annehmen. Das finde ich sehr amüsant. Daher soll auch der Begriff Martinsgans stammen.
Als Martin schließlich am 11. November im Alter von 81 Jahren starb, wurde er mit einem Fackelzug nach Tours überführt. Daher werden auch heute noch um den 11. November herum überall Laternenumzüge zu Ehren von St. Martin veranstaltet.


Ich liebe solche Geschichten (wisst ihr ja mittlerweile sicher alle).



Sonntag, 8. November 2015

Raus raus raus

Letztes Wochenende war ja traumhaftes Herbstwetter und Tommy und ich hatten beschlossen, das unbedingt nochmal auszunutzen. Tommy hat die Sachen, die er Sonntag an der Tanke macht, extra vorher oder nachher erledigt (und sogar den Spontaneinsatz für eine Kollegin Sonntagmorgen konnte er sich dankenswerterweise mit Sebastian teilen), sodass wir Sonntag zeitig loskamen. Maike und meine Eltern wollten auch mitkommen und es hat so wirklich gelohnt.
Ich brauche ja generell oft frische Luft und besonders an so wunderschönen Tagen würde ich es gar nicht den ganzen Tag drinnen aushalten. Fühle mich einfach viel besser, wenn ich rauskomme. Und mit raus meine ich keine Innenstädte oder Shoppingzentren.

Tommy hat richtig tolle Fotos mit unserer Kamera gemacht, aber leider waren die noch nicht auf dem PC und diese Canon Share App funktioniert bei meinem IPad leider mal wieder nicht (ich kann mir nicht helfen, habe ständog den Eindruck, dass dieser ganze Technikmist bei mir wenn überhaupt nur so halb funktioniert....), daher habe ich sie mir quasi selbst von Tommys Pad per Messenger geschickt und die Quali ist dementsprechend nicht so toll, wie sie sein sollte. Ich hoffe, ich komme die Tage noch dazu, die Fotos auszutauschen.

Es war jedenfalls ein herrlicher Ausflug. Wir waren im Wildwald Vosswinkel und sind beide Runden gelaufen.
Zwischendurch sind wir mal etwas vom Weg abgekommen und sind halb im Matsch versunken, aber zum Glück lagen schon so viele Blätter auf dem Boden, dass wir nicht mal sehr eingesaut waren :D


Das tollste am Herbst sind wirklich diese einzigartigen Farben. Kein Foto und kein Maler kann das so perfekt einfangen.
 Mitten im Wald hing zwischen zwei Bäumen so eine selbstgebaute Hängematte. War leider schon weit runtergerutscht, sodass ich halb auf dem Boden lag, aber sie war vieeel bequemer, als sie vielleicht auf den ersten Blick aussieht. Diese Stöcke passen sich perfekt dem Körper an. Sowas würd ich mir auch bauen, wenn ich einen Garten mit zwei großen, nebeneinander stehenden Bäumen hätte...
 Guck guck ;)






Ein schüchternes Schaf haben wir auch getroffen. Hihi. Mitten in diesem Wildwald steht nämlich ein kleiner Bauernhof. Haarhof heißt der glaub ich. Der wird auch bewirtschaftet, es gibt einen Nutzgarten und Honig aus eigener Imkerei. Und eben auch Schafe. Ich liebe Schafe!


Während wir so durch den Wald gewandert sind, hörten wir auf einmal ordentlichen Lärm und nach einiger Sucherei haben wir entdeckt, dass riesige Kolonien Zugvögel (Mama meinte eventuell Kraniche?!) über unser Köpfe flogen. Letzten Herbst habe ich auch schon sowas über unserem Haus beobachtet und letzte Woche auch noch mal im Büro. Irgendwie find ich es unglaublich toll, die Vögel zu beobachten. Es pasts so herrlich zum Herbst und kündigt den Winter an.

Wie ihr seht, gab es auch noch Schweinchen  fette Schweine. Außerdem einen Uhu, Eichhörnchen, Esel etc. Sehr familienfreundlich.

Nach unserer Wanderung haben wir uns noch am Waldgatshaus gestärkt. Mamas Wildgulasch war der beste Gulasch, den ich seit langem gegessen habe. Und außerdem konnte man am Feuer Stockbrot machen. 
Ein perfekter Tag!

(Dass ich hinterher unbedingt noch zu einem Hofladen wollte und Tommy zur Adresse eines - wie wir zu spät herausgefunden haben - Onlineshops gelotst habe, erwähne ich mal lieber nicht :D Hihi. Typisch ich. Aber so sind wir immerhin noch durch schöne weite Felder gefahren und hatten was zu gucken.)

Samstag, 31. Oktober 2015

After Passion - Anna Todd


Klappentext: Tessa Young ist attraktiv und klug. Und sie ist ein Good Girl. An ihrem ersten Tag an der Washington Central University trifft sie Hardin Scott. Er ist unverschämt und unberechenbar. Er ist ein Bad Guy. Er ist genau das Gegenteil von dem, was Tessa sich für ihr Leben wünscht. Und er ist sexy, gutaussehend und zieht Tessa magisch an. Sie kann nicht anders. Sie muss ihn einfach lieben. Und sie wird nie wieder die sein, die sie einmal war.


Meine Meinung: Jajaaaaa ich weiß. So einen Frauenkitsch liest du? Ich entschuldige mich im Vorfeld bei allen, die enttäuscht sind. Zu meiner Verteidigung muss ich sagen, dass ich erstens einfach oft ein Opfer von Büchern werde, die in aller Munde sind. Das hier ist ja so eins. Und zweitens hab ich es für 2 Euro auf dem Flohmarkt geschossen. Für die vollen 12,99 € hätte ich es nicht gekauft, da bin ich mittlerweile einfach zu skeptisch bei dieser Art Geschichten.
Mein allererster Kritikpunkt: Das Buch hat zwar ein sehr schönes, edles und feminines Cover, aaaaber es hat diesen seltsamen Samtüberzug. Das hasse ich bei Büchern, denn wenn man es länger mal in der Hand hält, sieht man überall Fingerabdrücke. Ätzend!
Nun ja....was soll ich außerdem sagen? Das Buch ist ja schon recht dick und ich hatte auf eine etwas tiefgründigere Liebesgeschichte gehofft, aber da wurde ich ziemlich enttäuscht.
Tessa und Hardin entsprechen wirklich jedem Klischee, das man den beiden nach dem Klappentext zusprechen würde. Er ist launisch, geheimnisvoll und sexsüchtig und Tessa ist prüde, strebsam und die absolute Jungfrau.
Als Tessa Hardin und seine Freunde das erste Mal sieht, ist sie völlig schockiert von seinen Piercings und Tattoos, ebenso wie ihre Mutter. Aber natürlich übt er eine geheimnisvolle Anziehung auf sie aus und sie auf ihn weil sie so "rein und unschuldig" ist.
Auch wenn sie völlig grundverschieden sind, so können sie sich doch nicht in Ruhe lassen und schließlich entwickelt sich so eine Art Beziehung. Das Problem für mich war gar nicht mal die recht flache Story, denn die hatte ich ja eigentlich nach dem Klappentext erwartet, sondern wie so häufig die Umsetzung. Die Beiden streiten sich so oft und so plötzlich, dass es einfach nur lächerlich ist.
Genau so unglaubwürdig finde ich, dass Tessa jahrelang so konservativ erzogen wurde, dass sie schon bei Lippenpiercings und Küssen in der Öffentlichkeit rot anläuft, und sich bei Hardin innerhalb weniger Tage auf sexuelle Abenteuer einlässt. Das hätte sich einfach langsamer entwickeln müssen, um glaubwürdig zu sein.
Was mir ganz gut gefallen hat, waren die Hintergründe der beiden. Sowohl Tessa als auch Hardin haben eine schlimme Kindheit hinter sich, mit der beide unterschiedlich umgehen. Aber jede Möglichkeit das etwas tiefenpsychologischer auszubauen, wird dadurch im Keim erstickt, dass beide nicht darüber reden wollen. Auch schade!

Letztendlich habe ich vor allem deswegen weitergelesen, weil ich Hardins großes Geheimnis erfahren wollte. Letztendlich war die Enthüllung dessen aber leider so originell wie Eier am Osterstrauch. :/

Ich habe gestern gelesen, dass das Buch aus einer Fanfiction zu One Direction Sänger Harry Styles ist, was sicherlich vieles erklärt. Das soll jetzt nicht abwertend gemeint sein. Ich will nur sagen, dass ich beim Lesen oft das Gefühl hatte, hier schreibt ein Fan von Hardin, der ihm all seine Fehler verzeihen würde und ihn immer nur im tiefsten Grunde seines Herzens als verletzten, armen Mann ansieht. So wie sicherlich viele Fans von z.B. Justin Bieber ;).

Alles in allem war es also eher ein Lesereinfall. Es liest sich zwar schnell und unkompliziert, aber es fehlt einfach an Originalität und Charakter der Figuren. Ich kann allerdings immerhin sagen, dass es besser war, als mein letzter Ausflug in diese Buch-Gefilde .

Würdest du dieses Buch erneut lesen? Nein. Und ob ich die Folgebände lese weiß ich auch noch nicht. Momentan verspüre ich keine Motivation dazu.

Donnerstag, 29. Oktober 2015

Kleines Zahntrauma

Vor einiger Zeit schrieb ich hier ja schon Mal, dass diesen Monat bei mir eine kleine Zahn OP ansteht. Nun ja...heute war es soweit. Ursprünglich sagte mein Zahnarzt mir, er würde nur mein unteres, vorderes Lippenbändchen durchtrennen, tatsächlich hat er eine kleine Vestibulumplastik gemacht. Ich erkläre das jetzt nicht in allen Einzelheiten, wer eklige Bilder sehen will, kann es ja googlen.
Den Grund dafür will ich aber trotzdem kurz erzählen, weil er mich so aufregt. Vor mittlerweile bestimmt 6 oder 7 Jahren haben mit einmal meine unteren Frontzähne weh getan und bin deswegen zum Zahnarzt. Der hat sich das angesehen und meinte, dass mein Zahnfleisch zurück geht und dass der Grund sehr wahrscheinlich eine fehlerhafte Kieferorthopädische Behandlung ist, denn an meiner Zahnpflege liege es sicher nicht. Die Kieferorthopäden haben meine unteren Zähne wohl zu weit nach vorne gedrückt, sodass sich das Zahnfleisch zurückgebildet hat. Er hat mir geraten, fortan immer nur von unten nach oben zu putzen um das Zahnfleisch zu schonen und in die richtige Richtung zu schieben. Außerdem wurden mir alle unteren Lippenbändchen durchgeschnitten (ja, das wurde schon mal gemacht, aber beim vorderen anscheinend nicht gut genug). Joa...seitdem lebe ich ganz gut damit, aber beim letzten Zahnarztbesuch meinte mein Zahnarzt, dass das vordere Lippenbändchen noch zu sehr am Zahnfleisch zieht und dass er da nochmal ran müsste.
Wisst ihr, was mich so daran ärgert? Ich lege wirklich großen Wert auf Zahnpflege und neben normalem Putzen kommt auch sehr regelmäßig Zahnseide und Mundspülung zum Einsatz. Und nicht nur das, ich habe jahrelange Sitzungen beim Kieferorthopäden hinter mir, damit ich schöne grade Zähne habe. Lose Klammer für oben und unten zusammenhängend? Kenn ich! Lose Klammer für oben und unten getrennt? Kenn ich! Gesichtsbogen (also diese tollen riesigen Drähte, die dir aus dem Mund gucken und die je mit einer Halterung im Mund und einem Band am Kopf befestigt sind, mit dem man aussieht wie ein Alien und mit dem man sich als Teenager niemals vor die Tür traut)? Kenn ich! Feste Klammer mit und ohne Gesichtsbogen und mit und ohne Gummibänder, die den Ober- und Unterkiefer zusammenhalten? Kenn ich!
Ich kenne alles. Und ich habe das alles brav über mich ergehen lassen. Und trotzdem kommt da hinterher so ein Mist bei raus. Das nervt mich wirklich.


Naja....ich habe zum Glück trotzdem keine Zahnarztphobie. Mein Arzt ist sehr freundlich und erklärt alles immer ganz genau und weh getan hat er mir auch noch nie. Nichtdestotrotz sind Behandlungen im Mund für mich und für jeden anderen vermutlich besonders unangenehm, da es nun mal eine besonders empfindliche Stelle ist. Schon bei der Spritze läuft es mir kalt den Rücken runter und ich habe auch gestern wieder gemerkt, dass ich besser die Augen schließe, denn der Anblick vom blutigen Skalpell macht's nicht besser.
Als er dann zu seiner Assistentin meinte "Saugen, Saugen! Ich kann sonst vor lauter Blut nichts sehen." wusste ich nicht, ob ich lachen oder weinen soll. Ich meine, mir ist klar, dass es blutet, aber irgendwie will man es nicht hören, ne? ;)


Nun ja...wie auch immer. Er hat mir Schmerztabletten mitgegeben und einen Zahnverband drauf gemacht (noch so etwas, was ich jetzt kenne, obwohl ich es nie kennen lernen wollte :D) und nun fühlt es sich an, als hätte ich im Unterkiefer einen riesigen Klumpen Kaugummi auf meinen Zähnen.


Ich sitze jetzt auf der Couch und gucke Harry Potter. Die Schmerzen sind zwar da, aber man kann es aushalten (hab ja eh immer am meisten Angst, dass mir ein Nerv durchtrennt wird und ich nie wieder ein Gefühl in der Lippe kriege....jedes Mal :D) und heute Abend gibt es für mich frisches Kartoffelpüree ;).
Julchen war auch schon da mit Jojo und hat sich die zweite Bettmaus abgeholt.
Hoffen wir mal, dass es schnell verheilt und dass es der letzte Eingriff dieser Art sein wird.


By the way....ich war schon seit Jahren nicht mehr krankgeschrieben und heute immerhin auch mit Ankündigung, sodass ich und meine Kollegin uns drauf vorbereiten konnten. Fast jeder stöhnt ja mal, wenn er morgens zur Arbeit muss, aber wenn man dann krank ist dann merkt man doch, wie viel lieber man Arbeiten geht. ;)
Wenn der Schmerz nicht schlimmer wird, werde ich morgen aber auch auf jeden Fall wieder gehen.
Gleich lasse ich mich erst mal von Tommy betüddeln, wenn der heim kommt.


So...jetzt kennt ihr mal mein kleines Zahntrauma. Habt einen schönen Tag. Und bald ist Wochenendeeee :)

Dienstag, 27. Oktober 2015

Schreibtherapie

In den letzten Wochen schwirrt mir wieder ziemlich viel im Kopf herum. Teilweise sind es Dinge, die noch nachhängen, teilweise Aktuelles, teilweise Dinge aus dem Freundeskreis. Alles nichts Schlimmes, manches auch eher positiv (wie z.B. die Frage, ob ich nicht eine kleine Weiterbildung machen möchte, einfach für mich.), aber in der Summe merke ich einfach, dass ich innerlich wieder sehr unruhig bin.

Was hilft mir dabei? Zum Einen hilft tatsächlich fast immer eine Tasse Tee und tiefes Durchatmen. Zum Anderen hilft mir auch fast immer Schreiben. Manchmal tatsächlich richtiges Tagebuchschreiben, manchmal hier auf dem Blog und manchmal - so wie momentan - Briefe und Mails. Ich habe letzte Woche endlich mal Stefans 50seitige Mail von seinem bisherigen Neuseelandaufenthalt beantwortet. Ich hatte Angst, wenn ich nicht schreibe, bevor die nächste Mail kommt, schaffe ich gar keine Antwort mehr ;). Nun hat er aber erst mal eine Antwort und auch wenn es keine 50 Seiten sind, ist sie doch recht lang geworden.

Und nun schreibe ich wieder viel an meine liebste Michi in Freiburg. Auch wenn ich gar nicht über Probleme schreibe, sondern einfach ihren letzten Brief ihr letztes Buch beantworte, lenkt es wunderbar ab. Und es hilft beim gedanklichen sortieren :). Ich liebe es, ihre Berichte über London zu lesen und irgendwie bin ich richtig stolz, wenn ich nach einigen Stunden all meine geschriebenen Seiten umblättere. Mein Kopf hatte dann wie ein Reset und ich kann mich wieder auf andere Dinge konzentrieren.

Probierts mal aus: Wenn es euch nicht so gut geht oder ihr zu viel im Kopf habt, schreibt mal einen Brief.

Sonntag, 25. Oktober 2015

Faszination Flurfunk

Also ich bin ja jetzt lange genug im Büro tätig, um sagen zu können, dass sich Gerüchte dort extrem schnell verbreiten. Und natürlich hat es oft auch den Stille Post Effekt, sodass am Ende nur die Halbwahrheit bei einem ankommt (wenn überhaupt).
Ich bin also so oder so extrem vorsichtig, was ich wem wie erzähle und es gibt einige wenige, bei denen ich weiß, dass ich mir keine Sorgen machen muss und andersherum hoffentlich genau so ;).
Ich ahne jedenfalls langsam, weshalb es so viele Gerüchte gibt.


Letzte Woche habe ich nämlich eine Mail bekommen, die mich doch ziemlich verwundert hat. Und zwar schrieb mir eine Kollegin ganz lieb, sie hätte gehört, dass ich eine Senseo-Kaffeemaschine suche und sie hätte zufälligerweise grade eine anzubieten.


Sehr lieb von ihr, allerdings suche ich gar keine Kaffeemaschine. Ich trinke ja selten Kaffee und wenn doch, haben wir ja eine Maschine daheim. Und im Büro haben meine direkte Kollegin und ich auch eine Maschine...sogar Senseo :D


Das war ja jetzt überhaupt nichts schlimmes, aber erstaunt hat es mich dennoch. Ich meine,.....irgendwer muss ja wegen irgendwas darauf gekommen sein, oder? Außer ich wurde einfach mit einem Kollegen verwechselt, der wirklich eine Maschine sucht und jetzt wahrscheinlich nie von der tollen Senseo-Maschine meiner Kollegin erfahren wird. Auf meine Nachfrage, wie sie denn darauf kommen würde, dass ich eine Kaffeemaschine suche, meinte sie nur "och da hab ich dann wohl was falsch verstanden."
Hihi.


Hoffentlich bleibt es bei Gerüchten dieser Art ;).

Donnerstag, 22. Oktober 2015

Der Name des Windes - Patrick Rothfuss



Klappentext: »Vielleicht habt ihr von mir gehört« ... von Kvothe, dem für die Magie begabten Sohn fahrender Spielleute. Das Lager seiner Truppe findet er verwüstet, die Mutter und den Vater tot - »sie haben einfach die falschen Lieder gesungen«. Wer aber sind diese Chandrian, die weißglänzenden, schleichenden Mörder seiner Familie? Um ihnen auf die Spur zu kommen, riskiert Kvothe alles. Er lebt als Straßenjunge in der Hafenstadt Tarbean, bis er auf das Arkanum, die Universität für hohe Magie aufgenommen wird. Vom Namenszauber, der ihn als Kind fast das Leben gekostet hätte, erhofft sich Kvothe die Macht, das Geheimnis der sagenumwobenen Dämonen aufzudecken.




Meine Meinung: Ich habe es beim letzten Buch-Post nicht erwähnt, aber ich lese momentan nicht nur viel parallel, ich lese auch viele Bücher erneut. Lieblingsbücher. Jeder weiß, dass ich nicht ein, oder zwei Lieblingsbücher benennen kann, wenn man mich danach fragt. Ich kann einfach nicht DAS Buch benennen, denn es gibt tausende geniale Geschichten auf dieser Welt. Ich kann aber sehr gut nach dem Lesen eines Buches sagen, ob das ein Buch ist, dass in die Kategorie Lieblingsbücher aufgenommen werden kann.
Das bedeutet für mich nochmal mehr als die bloße Aussage, dass ich es noch einmal lesen würde. Bücher in der Kategorie Lieblingsbuch möchte ich noch sehr oft lesen. Sie haben mir fantasievolle Stunden geschenkt, beinhalten für mich genial geschriebene Geschichten mit spannenden Wendungen ohne viel Vorhersehbarkeit in einer tollen Sprache, zeigen tolle Charaktere und machen wirklich und wahrhaftig süchtig.
Ich darf euch hier eines davon vorstellen, denn es gehört definitiv in diese Kategorie. Auf Amazon steht "In »Der Name des Windes« erzählt Patrick Rothfuss die Geschichte von Kvothe, dem berühmtesten Zauberer seiner Zeit. Damit ist ihm ein Roman von so viel Einfallsreichtum und solch sprachlicher Kraft und Authentizität gelungen, dass er die gesamte Fantasyszene aufhorchen lässt. "
Und das ist wirklich nicht übertrieben.


Los geht es in einem kleinen Dörfchen in einer Schenke am Wegesrand und schon die Einleitung offenbart, dass hier nicht nur ein Autor mit guten Ideen am Werk war, sondern auch einer, der wunderbar mit Sprache umgehen und toll erzählen kann. Oder hättet ihr geglaubt, dass euch jemals jemand erklären kann, was eine "dreistimmige Stille" ist? Seht ihr ;).
Kote, der Wirt, führt das Gasthaus mit seinem Gehilfen Bast und obwohl das Dorf sonst ein sehr ruhiger Ort ist, passieren in letzter Zeit merkwürdige, gefährliche Dinge.
Nach einigen Tagen taucht außerdem ein Chronist auf, der in Kote einen berühmten Magier erkennt und der ihn bittet, seine Geschichte aufschreiben zu dürfen. Nach anfänglichem Widerwillen erklärt Kote sich bereit und der Leser darf eintauchen in seine unglaubliche Lebensgeschichte.
Wir haben also eine Rahmenhandlung und eine Geschichte, die immer wieder in Rückblicken erzählt wird.
Am faszinierendsten im diesem Buch ist wohl Kvothe, denn er ist so ganz anders als die meisten anderen Hauptcharaktere eines Buches. Er ist nicht bescheiden und zurückhaltend und schlittert mit jede Menge Glück durch die schwierigen Phasen seines Lebens. Kvothe ist schlau, sehr schlau, und er weiß das. Darüber hinaus ist er außerordentlich begabt und dementsprechend ist er manchmal auch arrogant. Er weiß, was er kann und scheut sich nicht, das zu zeigen.
Trotzdem ist er einem nie unsympathisch.
Hinzu kommen die vielen fabelhaften anderen Charaktere. Die wunderbar seltsame Auri (über die Herr Rotfuss ein separates Buch geschrieben hat) oder die geheimnisvolle, gefährliche Devi, bei der Kvothe in der Schuld steht. Und nicht zu vergessen die unheimlichen Chandrian, über die ich fast genau so dringend alles herausfinden möchte, wie Kvothe.

Und was mir beim Lesen dieses Buches immer wieder besonders auffällt, sind die kleinen Exkurse während der Geschichte. Es gibt immer mal wieder jemanden, der von einer Legende berichtet, oder jemanden, er erklärt, wie ein bestimmtes Lied zustande gekommen ist. Das ist für mich wie zusätzliches Salz in der (Buchstaben)Suppe.

Dieses Buch hier ist wieder ein Beispiel für eine komplette Welt, in die man eintauchen kann. Ähnlich wie bei Harry Potter oder Herr der Ringe. Es gibt eigene Sprachen, fremde Währungen, sogar fremde Zeiteinteilungen. Und dennoch ist es weder von Tolkiens noch von Rowlings Büchern irgendwie abgeschrieben.

Ich muss nicht erwähnen, dass es mehrere Bände gibt, oder? ;) Also sollten alle Fantasy-Fans schleunigst in die Buchhandlungen rennen und sich zumindest dieses Büchlein hier sofort kaufen!


Würdest du dieses Buch erneut lesen? Die Frage kommt etwas spät, denn ich lese es ja bereits zum zweiten Mal. Also Ja! Und ich werde es noch öfter lesen.

Dienstag, 20. Oktober 2015

Projekt [.txt] - 14 - Gewissen

[.txt] ist ein Projekt von Dominik. Er nennt alle 3 Wochen auf seinem Blog ein zufällig ausgewähltes Wort und alle Mitschreiberlinge haben dann wiederum 3 Wochen Zeit, zu diesem Wort einen Text, ein Gedicht, einen Songtext oder ähnliches auf ihrem eigenen Blog zu veröffentlichen. Die gesammelten Werke findet ihr dann auch auf Dominiks Blog.
Das vierzehnte Wort lautet "Gewissen". Puh.....wie die letzten Male auch schon ein wahnsinnig allgemeines Wort zu dem jeder einzelne Mensch auf diesem Planeten sicherlich etwas sagen könnte. Habe mich aber trotzdem nicht schwer getan, mir ein passendes Thema zum Schreiben auszusuchen.
Vorab die Definition:

Bewusstsein von Gut und Böse des eigenen Tuns; Bewusstsein der Verpflichtung einer bestimmten Instanz gegenüber

In den letzten Wochen dürfte ja sicherlich jeder den Skandal über die gefälschten Abgaswerte bei den Dieselautos von VW mitbekommen haben. Einer meiner ersten Gedanken und Kommentare dazu war wortwörtlich "Hat denn keiner mehr ein Interesse daran, ein gutes Produkt zu verkaufen und dieses auch ehrlich zu bewerben?". Ihr könnt Tommy fragen, ich habe ihn genau das gefragt.
Ich weiß, dass in der Werbung alles beschönigt wird, dass der Burger nie so aussieht wie auf dem Plakat, dass in den Maggi-Tüten mehr Zusatzstoffe drin sind, als sie einem weiß machen wollen, dass Bio nicht immer gesünder ist und das MSC Siegel ist auch nicht mehr das, was es mal war. Das alles geht mir an sich schon tierisch auf den Sack, denn ich bekomme immer mehr das Gefühl, dass es ein Vollzeitjob ist, wenn man mit gutem Gewissen irgendwelche Produkte kaufen will. Denn es hört ja nicht bei Lebensmitteln auf. Es geht bei Kleidung weiter und zieht sich durch die Elektrobranche und sicherlich durch jede andere Produktrubrik auf unseren Märkten. Wenn ich jede Marke, von der ich kaufe, durchleuchten will, dann könnte ich sicher tagelang nicht mehr einkaufen gehen, so viel Recherche würde das in Anspruch nehmen. Ich verstehe ja, dass man nichts Schlechtes über sein Produkt sagen will, aber ich finde, dass Werbung mit dreisten Falschaussagen auch nicht die beste Methode ist. Wenn der Pulli so günstig ist, weil er von vietnamesischen Kindern genäht wurde, dann sollte ich zumindest nicht damit werben, dass es ein Fair Trade Pulli ist. Wenn meine Tütensuppe voller Geschmacksverstärker und Konservierungsstoffe ist, dann sollte ich nicht sagen, dass es sich hier um eine gesunde und vollwertige Nahrung ist. Und wenn meine Autos die Luft verpesten, dann darf ich nicht so tun als hätte ich grade das umweltfreundlichste Auto auf den Markt gebracht. Ich kann ja stattdessen sagen, dass der Pulli schön weich, die Tütensuppe eine schnelle Mahlzeit für zwischendurch und das Auto richtig schön schnell ist. Ihr wisst schon, was ich meine...
Dann kam vor einigen Monaten der ADAC in Verruf, weil die Wahl zum Auto des Jahres mehrfach manipuliert wurde. Und nun erfährt man das über VW und ich will echt nicht wissen, wie viele andere Automobilhersteller Ähnliches gemacht haben.

Ist es so naiv zu denken, dass es doch noch Firmen geben muss, die wirklich daran interessiert sind, gute Produkte zu verkaufen? In den letzten Jahren gewinne ich zunehmend diesen Eindruck. Qualität wird immer unwichtiger, es wird immer mehr gelogen, um nur irgendwie zu verkaufen und mehr Gewinn zu erzielen. Klar ist das nichts Neues, aber manchmal frage ich mich, wohin das führen soll.

So sehr ich natürlich weiß, dass Geld viele Menschen (mich eingeschlossen ;)) sehr glücklich macht, so sehr weigere ich mich zu glauben, dass Menschen, die mit Vorsatz eine manipulierte Software in 11.000.000 Autos einbauen um Abgaswerte zu manipulieren, wirklich glücklich sind. Egal wie viel dabei herausspringt.

Ich habe oft den Eindruck, dass die Menschen, die in ihrem eigenen kleinen, grade eröffneten Café stehen und selbstgebackene Kuchen anbieten um einiges glücklicher sind, als die großen Konzernchefs, die irgendwie versuchen, ihre Zahlen zu beschönigen.

Die meisten Menschen haben nämlich durchaus ein Gewissen, viele vergraben es anscheinend nur sehr tief. Und besonders bei solchen Enthüllungen wird mein Kopfschütteln immer stärker. Was sind die Alternativen, wenn man sich auf Produkttests, angebliche Leserbewertungen, Umfragen und Prüfsiegel nicht mehr verlassen kann? Reine Selbstversorgung wäre doch nur möglich, wenn wir alle wieder zur Tauschgesellschaft zurückkehren würden und du selbst Brot backst, sie in der Nachbarschaft verteilst und dafür von anderen selbst genähte Kleidung und selbst gebraute Medizin bekommst. Ein Mensch alleine kann nicht alles selbst machen, was er zum Überleben braucht.

Ich finde es unglaublich traurig, dass so viele Menschen nur noch an ihren eigenen Profit denken, ohne eigene Ansprüche an gute Arbeit und eben ohne das eigene Gewissen zu Rate zu ziehen!

Montag, 19. Oktober 2015

Die Radleys - Matt Haig



Klappentext: Auf den ersten Blick wirken sie ganz normal: Vater Peter ist Arzt, Mutter Helen kümmert sich um die beiden pubertierenden Kinder Clara und Rowan. Doch warum erstickt Peter fast am thailändischen Salat, warum nimmt jedes Tier vor Clara Reißaus und warum hat Rowan trotz Lichtschutzfaktor 60 Probleme mit der Haut? Das Geheimnis der Radleys ist so unfassbar wie offensichtlich:
Sie sind abstinente Vampire!

Meine Meinung: Bei uns in Bochum hat eine kleine Jokers-Filiale aufgemacht und ein Freund von mir arbeitet dort. Also war ich selbstredend letztens dort und habe mal kurz gestöbert. Dabei habe ich einen Bildband von Def Leppard gefunden (den stelle uch hier auch bald noch vor) und eben dieses Büchlein. Von dem Freund habe ich an der Kasse sogar noch Mitarbeiterrabatt bekommen. Danke :)
Das Buch durfte mit, weil es schon sehr lange auf meiner Wunschliste steht. Ich habe mir ja fest vorgenommen, nicht mehr jedes Buch einzustecken, das einigermaßen gut klingt. In der Zeit, in der ich das getan habe, ist mein Zimmer aus allen Nähten geplatzt und ich war dazu auch noch viel zu oft enttäuscht von den doch sehr mittelmäßigen Büchern. Aber bei dem Buch hat mich vor Jahren schon der Klappentext angesprochen. Ich liebe Mythen und Legenden und daher liebe ich Geschichten über Vampire genau so wie die über Nessie, Yetis, Atlantis oder Avalon ;) 

Ich warne allerdings sofort: Der Klappentext erweckt - zumindest für mich - mal wieder einen etwas fälschlichen Eindruck. Ich hatte nach der Beschreibung eine eher lustige Geschichte mit markabren einflüssen erwartet. Ich dachte, der Leser Begleitet die Familie durch ihren Alltag, in dem sie immer wieder in seltsame und peinliche Situationen geraten, sich vor anderen erklären müssen etc. Vielleicht wären sie auch vor einem Nachbarn oder so aufgeflogen und hätten ihn in das Geheimnis eingeweiht. Sowas in der Art hatte ich mich vorgestellt.
Das Buch ist aber völlig anders. Die Familie Radley lebt abstinent in einem kleinen Dorf. Das bedeutet, dass sie überhaupt kein Blut zu sich nehmen. Die beiden Kinder von Helen und Peter tun dies sogar unfreiwillig, denn ihre Eltern haben ihnen nie gesagt, dass sie Vampire sind.
Diese Lebensumstände machen es für die ganze Familie manchmal schier unerträglich, ein normales Leben zu führen. Alle fühlen sich ständig schwach und lustlos. Rowan hat extremen Hautausschlag, Peter kann seinen Blutdurst kaum unter Kontrolle halten, Helen hat permanent Angst, dass ihre Tarnung auffliegt und schließlich gerät Clara in eine Situation, die sie selbst niemals für möglich gehalten hätte.
Dies bringt die Familie in starke Bedrängnis. Rowan und Clara merken langsam, dass irgendetwas nicht stimmt und Peter fällt nichts anderes ein, als seinen Bruder anzurufen und um Hilde zu bitten. Doch sein Bruder ist alles, nur nicht abstinent und er hat schon sehr lange die Kontrolle über seine Instinkte verloren.

Das Buch ist ein Portrait über eine Familie in der Krise. Es geht um die Frage, wie sehr man seine eigene Natur unterdrücken kann, um tragische Familiengeheimnisse und letztendlich um Leben und Tod.

Auch wenn das Buch ganz anders war, als erwartet, fand ich es doch ziemlich gut. Es ist definitiv nicht lustug und auch ebenso keine romantische Vampirgeschichte sondern geht eher zurück zu den ursprünglichen Geschichten über Vampire.
Ich mochte die kleine Welt, in die man eingetaucht ist. Die Vampirgemeinschaft und die Regeln, die innerhalb der Gemeinschaft gelten, die Prozedur der Konvertierung, die zahlreichen Hinweise auf berühmte Menschen wie Jimi Hendrix oder Lord Byron, die in diesem Buch auch Vampire sind, die Auszüge aus dem fiktiven Buch der Abstinentler. Es passt alles ziemlich gut zusammen.

Den Titel muss man nicht groß besprechen. Er passt, wenn er auch nicht originell ist. Dafür gefällt mir das Cover sehr gut. So ein alltäglicher Gegenstand wie eine Teetasse, noch dazu in unschuldigem Weiß, mit Blutstropfen...das passt ziemlich gut zu der Geschichte.

Mein größter Kritikpunkt ist, wie auch bei anderen Büchern manchmal, dass man so viel mehr hätte daraus machen können. Die Figuren bleiben oft oberflächlich. Am tiefgründigsten fand ich Rowan, aber auch er bleibt im Großen und Ganzen recht oberflächlich. Eventuell hätte man noch ein oder zwei Bücher mehr über die Familie Radley schreiben können, dann hätte mein Daumen sicherlich ganz nach oben gezeigt.

Würdest du dieses Buch erneut lesen? Nein. Es hat mich dieses eine Mal gut unterhalten. Das reicht mir aber. Ich werde es in einen Bücherschrank stellen, auf dass sich andere Leser davon unterhalten lassen dürfen.